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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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Cocktailtomate in den Mund. »Können wir uns das nicht alle denken?«, fragte sie.
    Vanessa setzte sich neben einem Tisch mit Oberstufenschülern, die als Bücherwürmer und Streber bekannt waren und gerade über die Bedeutung des dritten Aktes in
Hamlet
diskutierten. Unter ihnen war auch ihre Tutorin Kate. Vanessa stellte ihr Tablett ab, setzte sich und steckte die Nase sofort in ein Buch. Sie hoffte, wenn sie ihr Gesicht verbarg, dann würden alle vergessen, dass sie hier war. Aber das funktionierte nicht. Sie hatte ihren Salat noch nicht einmal halb aufgegessen, da hörte sie jemand laut klappernd ein Tablett abstellen.
    »Hab ich mir doch gedacht, dass du das bist«, sagte Justin und schob den Vorhang ihres langen Haars mit seiner Gabel beiseite.
    Vanessa rückte von ihm ab und warf sich das Haar über die Schulter zurück. »Nimm bitte deine Hände weg.«
    Er wich bedauernd zurück. »Schon gut. Du bist ja jetzt in festen Händen. Hab ich kapiert.« Er setzte sich. »Du gehörst einem anderen.«
    »Wie bitte?«
    Justin wickelte die Spaghetti um seine Gabel. »Du weißt, wovon ich spreche. Gestern Abend. Mit
Zeppelin
.« Er sprach Zeps vollen Namen langsam aus und dehnte dabei die einzelnen Silben.
    Vanessa legte ihr Buch auf den Tisch. »Ich gehöre niemandem«, sagte sie verächtlich. »Und wer hat dir erlaubt, dich hier hinzusetzen?«
    Justin trank einen Schluck Wasser. »Ich hab nicht gewusst, dass dieser Tisch jemandem gehört«, konterte er. Er ließ die Schultern kreisen. »Was weißt du denn überhaupt von Zep?«
    »Ich weiß nicht, was dich das angeht. Warum hasst du ihn eigentlichso sehr? Bist du eifersüchtig, dass er die Hauptrolle bekommen hat und du noch nicht mal für das
Corps de Ballet
besetzt wurdest?«
    »Ich
bin
doch besetzt worden«, erwiderte Justin. »Als zweite Besetzung für den männlichen Solopart. Und genau das wollte ich auch.«
    Vanessa versuchte ihre Überraschung zu verbergen. Zep und Justin, die einzigen Jungen, für die sie etwas empfand – im Guten wie im Schlechten   –, waren nun für dieselbe Rolle besetzt.
    Justin senkte seine Stimme. »Und ich habe nie gesagt, dass ich Zep hasse. Sagen wir einfach mal, ich interessiere mich für ihn.«
    »Für Zep?« Vanessa sah ihn überrascht an. Ohne Vorwarnung packte Justin ihr Handgelenk und hob es vom Tisch hoch. Ihre Hand ballte sich zur Faust.
    Er deutete auf den Schatten, den ihre beiden Hände warfen. »Dafür«, sagte er.
    Vanessa blickte verdutzt auf den Tisch. »Wofür?«
    »Für seinen Schatten«, sagte Justin. »Seine dunkle Seite.«
    Vanessa entwand sich seinem Griff und lehnte sich zurück. »Was   …?«, begann sie, da wurde sie von einer anderen Stimme übertönt.
    »Lass sie in Ruhe«, sagte Zep, und sein Schatten fiel über den Tisch hinweg auf Justin. Zep blickte auf Vanessa hinunter, und seine glänzenden Augen funkelten Justin zornig an. »Sie hat schon genug am Hals.«
    Justins Stuhl scharrte über den Boden, als er aufstand. »Du weißt das ja am allerbesten, nicht wahr?«, sagte er kryptisch.
    Verwirrt blickte Vanessa von einem zum anderen. »Wovon redet er?«, fragte sie Zep, aber der beachtete sie nicht.
    »Und du weißt überhaupt nichts«, sagte Zep und trat einen Schritt auf Justin zu, bis sie einander fast berührten. »Weil du nicht mal ein halb so guter Tänzer bist wie ich.«
    Justin richtete sich auf, und sein Körper schien zu wachsen, alser Zep kühl anstarrte. »Ob du’s glaubst oder nicht: Darauf bin ich stolz«, erwiderte er. Vanessa konnte fast so etwas wie Mitleid aus seiner Stimme heraushören. Aber warum Mitleid? »Ich würde nie die Art von Tänzer sein wollen wie du«, fuhr Justin fort.
    »Was für eine Art von Tänzer meinst du?«, fragte Zep. »Oder traust du dich nicht, es mir ins Gesicht zu sagen?«
    »Ja, vielleicht traue ich mich nicht«, sagte Justin und trat einen Schritt zurück. »Warum sagst du es ihr nicht?«
    »Was soll er mir sagen?«, fragte Vanessa. »Wovon redet er?«
    »Ich hab keine Ahnung«, murmelte Zep.
    Justin lachte ungläubig auf. »Genau, wie ich es erwartet habe«, sagte er zu Zep. »Pass auf dich auf, Vanessa«, fügte er hinzu und sah sie vielsagend an. Dann ging er davon.
    Als Vanessa aufstand, bemerkte sie, dass im gesamten Speisesaal Stille herrschte. Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Sie sah, dass am Tisch mit ihren Klassenkameradinnen alle miteinander tuschelten. Auf einmal wurde ihr flau im Magen, und sie hatte Angst, sich übergeben zu

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