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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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Blaine.
    »Hör auf damit!«, rief Vanessa.
    Blaine wandte sich zu ihr um. »Womit aufhören?«
    »Ihr klatscht ja schon über mich! Ihr behandelt mich wie eine Fremde. Als wäre ich eine von Annas Prinzessinnen.«
    »Nun, zumindest bist du jetzt ganz schön exponiert, Süße«, sagte Blaine. »Also gewöhn dich besser schon mal dran. Glaub mir, du wirst noch eine Menge blöder Bemerkungen hören.«
    Vanessa lehnte sich seufzend an die Wand. »Es ist ja nicht so, als ob ich jetzt verschwinde. Wir sind schließlich immer noch in derselben Klasse.«
    Beim Wort »verschwinden« hob Steffie eine Augenbraue.
    Blaine senkte die Stimme, als er sich an TJ wandte. »Das glaubt sie wohl wirklich.«
    »Ihr wisst schon, dass ich alles höre«, sagte Vanessa.
    Blaine verdrehte theatralisch die Augen und brachte damit TJ zum Lachen. »Sie ist einfach gestresst von dem Druck«, sagte sie. »Wir sollten es nicht persönlich nehmen.«
    Noch bevor Vanessa etwas sagen konnte, spürte sie, dass ihr Handy vibrierte. Sie zog es aus der Tasche, wandte sich von ihren Freunden ab und meldete sich.
    Ihre Mutter geriet fast aus dem Häuschen über die guten Nachrichten. Vanessa musste das Handy mit ihren Jubelschreien eine Handbreit vom Ohr weghalten. Im Zimmer mussten ihre Freunde krampfhaft ihr Lachen unterdrücken und sammelten ihre Sachen zusammen.
    »Geht ihr zum Abendessen?«, fragte Vanessa, als sie auflegte.
    TJ schüttelte den Kopf. »Ich muss noch für meinen Spanischtest büffeln.«
    »Und ich muss zur Physiotherapie wegen meinem Knie«, sagte Steffie.
    Auch Blaine sah sie entschuldigend an. »Ich hab ein Date. Mit Tad aus dem Englischkurs.« Er blickte alle verschmitzt an. »Dieser Mississippi-Slang, den er draufhat, klingt so, als würde man auf einer Veranda in der Sonne Bananenkuchen mit Sahne essen, und dazu weht ein warmer, feuchter Wind.«
    Vanessa lachte auf und verdrehte die Augen. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass es ihr davor graute, allein in den Speisesaal zu gehen. Auf dem Weg dorthin setzte sie sich noch einmal auf eine Fensterbank und wählte Ellys Handynummer. Elly hatte nie auf Vanessas E-Mail geantwortet, und obgleich Vanessa daraus hätte schließen sollen, dass sie keinen Kontakt wollte, glaubte sie insgeheim noch immer nicht, dass Elly tatsächlich in Ruhe gelassen werdenwollte. Es war doch ganz normal, dass man miteinander reden und erfahren wollte, wie es den anderen ging. Was sollte ein Anruf bei einer Freundin schon schaden?
    Vanessa stellte sich vor, was sie sagen würde, falls Elly den Anruf entgegennahm. Es gab so vieles, was sie ihr erzählen wollte. Sie vermisste Elly so sehr, alle taten das. Doch das Handy läutete, bis eine automatische Ansage ertönte, Ellys Mailbox sei voll.
    Der Speisesaal war erfüllt von Geschirr- und Besteckgeklapper und gelegentlichem Poltern, wenn jemand ein Tablett auf den Tisch fallen ließ. Vanessa sah sich um und versuchte ein freundliches Gesicht zu entdecken, aber die Mädchen von ihrem Stockwerk saßen dicht gedrängt an einem winzigen Tisch an den Fenstern, und sonst kannte sie niemanden näher. Sie schluckte und versuchte die Panik zu verbergen, die in ihr aufstieg; dann ging sie durch den Raum und suchte nach einem leeren Platz.
    Mitten im Lärm meinte Vanessa einzelne Wörter zu verstehen und die anderen über sich reden zu hören: Vanessa, Feuervogel, Unterstufe. Sie senkte den Kopf und steuerte auf einen abgelegenen Tisch am anderen Ende des Raums zu. Plötzlich fühlte sie sich beobachtet.
    Anna Franko saß an einem Tisch, voll besetzt mit Oberstufenschülerinnen, von denen die meisten Rollen als Prinzessinnen hatten. Vanessa biss sich auf die Lippe, als sie sah, dass Anna aufstand. Ihr hellblondes Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden und ihr hübsches Gesicht von Zorn verzerrt. Eine ihrer Freundinnen berührte ihren Arm und flüsterte ihr etwas ins Ohr, was sie scheinbar ein wenig besänftigte. Sie warf Vanessa einen letzten wütenden Blick zu und stürmte dann aus dem Speisesaal.
    Als die Tür zuknallte, trat kurzzeitig Stille ein.
    »Wie hat sie das bloß geschafft?«, hörte sie zufällig ein Mädchen namens Azalea sagen. Sie saß mit einer Gruppe Mädchen aus Vanessas Stockwerk zusammen und beugte sich über ihren Salat. »Ich habgehört, sie hat sich mit Josef in seinem Büro getroffen«, sagte ein blondes Mädchen bedeutungsvoll. »Privat.«
    »Und was hat sie da gemacht?«, flüsterte eine andere.
    Die Blonde schob sich eine

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