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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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»dann schwindet der Rest der Welt dahin.«
    Mit einer raschen Bewegung zog er sie dicht an sich heran. »Ich werde es dir zeigen.«
    Er umfasste sie und geleitete sie durch den Raum, weg von Zep. Sie zuckte zusammen, als sie seinen warmen, sehnigen Körper hinter sich spürte. »Pst«, sagte er, »halt dich nicht so steif.«
    Sie schluckte und bemühte sich, sich zu entspannen.
    »Du versuchst, den Rhythmus mitzuzählen und ihn dir zu merken«, sagte er. »Aber so kann das nicht klappen. Die Zeit soll dich voranstoßen. Sie soll dich niederdrücken, du sollst ihren Herzschlag in deiner Brust spüren.« Damit ließ er sie los und schaute zu, wie sie tanzte. Ihre Wangen wurden rot, sie spürte, wie die Hitze durch ihre Adern pulsierte.
Ich lebe
, dachte sie,
ich bin lebendig
.
    Josef betrachtete sie gedankenvoll. »Wunderschön«, murmelte er. »Sollen wir’s noch mal probieren?«
    Vanessa lächelte ihn schüchtern an. Vielleicht hatte Josef recht. Vielleicht schaffte sie es ja wirklich.
    »Bon«
, sagte er und wandte sich an die anderen Tänzer. »Von vorne.«
    Sie hob den Kopf und ging auf Zep zu, der ihr die Hand um dieTaille legte. »Wir fangen noch mal ganz von vorne an«, flüsterte er. Und das Stück begann von Neuem.
    Eine weitere Woche verging, und Vanessa machte zwar Fortschritte, doch sie schaffte es nicht, an ihren einen frühen Erfolg bei der Probe zum
Danse du Feu
anzuknüpfen. Josef brüllte sie an, und an lobenden Worten hörte sie immer weniger. Statt Komplimente zu machen, zählte er neu an, immer und immer wieder. Der Rhythmus war ihr Feind und versuchte sie zum Aufgeben zu zwingen. Sie tanzte das Stück zwar jeden Tag zu Ende, aber sie schaffte es immer nur ganz knapp. Ihre Füße stolperten in einem verwirrenden Durcheinander über Zeps Füße, und ihre Beine schienen immer noch zu schwach vom jeweiligen Vortag zu sein. Die Prinzessinnen, deren Schritte eine einfachere Version von Vanessas Schritten waren, lächelten höhnisch.
    Auch Zep bekam sein Fett weg. Josef schrie ihn an, während er ihr Tanzen mit kritisch zusammengekniffenen Augen betrachtete. Er stand am Rand des Lichtkegels und ließ sie die Schritte ein ums andere Mal wiederholen. Gelegentlich schritt er ein und korrigierte Vanessas Auswärtsdrehung, die Stellung ihrer Hüfte unter Zeps Hand, die Linie ihres Halses, wenn sie sich über Zeps Arm streckte. Vanessa war so sehr mit ihren eigenen Tanzschritten beschäftigt, dass sie gar nicht merkte, dass auch Zep nicht alles richtig machte. War das ihre Schuld? Ließen ihre Fehler etwa auch Zep ins Stolpern geraten?
    Sie wusste nur, dass Josef sehr unzufrieden war – und nicht nur mit ihr, so viel war am Ende jeder Probe klar. Vanessa war überrascht, dass Josef Zep dazu verdonnerte, länger zu bleiben und zu wiederholen. Jeden Abend warf sich Zep sein Handtuch über die Schulter und schaute zu ihr hinüber, sein Hemd schweißdurchtränkt, die Augen erschöpft und verletzlich.
Bleib bei mir
, schienen die Augen zu sagen, aber Vanessa konnte einfach nicht. Sie fühlte sich so schwach, dasssie sich kaum auf den Beinen halten konnte, und ohne Josefs Erlaubnis durfte sie sowieso nicht bleiben. Immer wieder fragte sie sich, warum Josef so wütend auf Zep war und warum er sie noch nicht aufgefordert hatte, abends nach der Probe länger zu bleiben und zu üben.
    Die normalen Proben für den
Feuervogel
liefen gut – sie hatte nur mit den Nachmittagsproben zu kämpfen, in denen sie das merkwürdige Stück probten. Sie wollte mit Zep reden, aber Josef rief ihn jeden Tag zu sich, sobald der Unterricht beendet war. Und bevor Vanessa sich noch verabschieden konnte, zogen die beiden schon gemeinsam ab. Am Freitagnachmittag nahm sie schließlich allen Mut zusammen und fragte Zep, ob sie zusammen ausgehen wollten. »Hättest du Lust, heute Abend mit mir essen zu gehen?«, flüsterte sie beim Tanzen.
    Zep verstärkte den Griff um ihre Taille. »Ja, sehr gerne.«
    Vanessa lächelte, und sie tanzten die Sequenz wortlos zu Ende.
    Am Schluss der Probe suchte Vanessa ihre Sachen zusammen und wartete an der Tür auf Zep. Aber bevor er herüberkommen konnte, tönte Josefs Stimme durch den Übungsraum: »Zeppelin, warte in meinem Büro auf mich! Wir müssen arbeiten.«
    Vanessa spürte, wie etwas in ihr zerbrach. Zep ließ die Schultern hängen. Er schaute Vanessa an, und in seinem Blick schien eine Entschuldigung zu liegen. Plötzlich stand Josef hinter ihr und zog sie in den Flur hinaus. »Ich will mit dir

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