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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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aufmachte, zuckte sie überrascht zurück.
    »Vanessa?«
    Ihr Lächeln erstarb, als sie Justins rotblondes Haar, seinen gebügelten Hemdkragen und seine schmutzigen Turnschuhe sah. Vor ein paar Stunden auf dem Broadway hatte er die gleichen getragen. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
    »Justin? Was machst du denn hier?«
    Er schluckte und sah sich nervös um. »Ich wollte nur nachsehen, ob es dir gut geht.«
    »Warum sollte es mir nicht gut gehen?« Vanessa sah ihn forschendan und fragte sich, was er von ihr wollte. Trotz des trüben Lichts im Korridor sah sie sofort, dass er anders aussah als sonst. Er wirkte gepflegter und besser angezogen.
    »Ich weiß nicht. Du wirkst nur seit einiger Zeit vollkommen erschöpft und ausgelaugt. Bei den Proben, besonders bei den Nachmittagsproben. Liegt es an Josef? Du solltest dir nicht so zu Herzen nehmen, was er sagt. Er staucht immer alle Solotänzer zusammen.«
    »Woher willst du das wissen?«, fauchte ihn Vanessa an.
    Justin senkte den Blick, und auf einmal tat es Vanessa leid, dass sie ihn so grob angefahren hatte. »Man hört so einiges«, sagte er schulterzuckend. »Und die anderen Mädchen – die sind eben eifersüchtig auf dich«, fügte er rasch hinzu, obwohl Vanessa wusste, dass er log. »Aber eigentlich wollte ich mich nur vergewissern, dass bei dir alles okay ist.«
    »Ist das wahr?« Vanessa sah ihn prüfend an. War Justin wirklich nur spätabends zu ihrem Zimmer gekommen, um festzustellen, ob es ihr gut ging? Das konnte sie sich bei ihm einfach nicht vorstellen. Sie blickte ihm über die Schulter, den Korridor hinunter. Er war menschenleer.
    »Was schaust du denn?«, fragte er.
    »Du hast deine beiden Kumpane ja gar nicht dabei?«
    Justin sah sie fragend an. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Die Fratelli-Zwillinge. Die waren doch vorhin mit dir zusammen, nicht?«
    Eine Sekunde glitt ein Schreck über Justins Gesicht, aber er hatte sich schnell wieder im Griff. »Wir sind Freunde«, erklärte er zurückhaltend. »Nicholas und Nicola sind oft mit mir zusammen.«
    »Du brauchst nicht zu lügen«, sagte Vanessa in gedämpftem Ton. »Ich hab euch gesehen.«
    »Wovon redest du?«
    »Heute Abend. Ihr seid den Broadway hinuntergerannt.« Vanessawartete ab, um ihre Worte wirken zu lassen. »Seid ihr mir da gefolgt?«
    Justin wandte verlegen den Blick ab. »Ja«, gab er schließlich zu und sah ihr in die Augen.
    »Warum?«
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Natürlich spielt es eine Rolle«, versetzte Vanessa. »Warum hast du mir nicht einfach gesagt, dass du heute Abend dort warst? Und warum hattest du die Zwillinge dabei, die mit mir noch kaum zwei Worte geredet haben?« Sie sah ihm zu, wie er sich wieder verlegen mit der Hand durchs Haar fuhr. »Was willst du von mir?«
    »Zeppelin Gray folgt dir auch. Und bei dem findest du das nicht unheimlich.«
    »Zep passt nur ein bisschen auf mich auf   … «, begann Vanessa, aber Justin unterbrach sie.
    »Das tue ich auch.«
    Doch Vanessa gebot ihm mit erhobener Hand zu schweigen. »Warte, woher weißt du, dass Zep mir folgt? Und warum soll ich vor ihm Schutz brauchen?«
    »Du weißt nicht, wie er wirklich ist«, sagte Justin.
    Vanessa stützte die Hand auf die Hüfte. »Ach, und du weißt es?«
    »Ich kann es mir ziemlich gut vorstellen. Schließlich kenne ich ihn schon viel länger als du.«
    »Ich dachte, du bist vor drei Jahren von der Schule abgegangen.«
    »Das stimmt«, sagte Justin. »Aber ich habe genug neue Mädchen kommen gesehen, um zu wissen, worauf er aus ist, und ich glaube wirklich nicht, dass du dich mit ihm abgeben solltest.«
    Vanessa lehnte sich an den Türrahmen. »Geht es dir darum? Du bist eifersüchtig auf Zep?«
    »Nein, nichts dergleichen«, versicherte ihr Justin.
    »Na schön«, sagte Vanessa. »Du hast also beschlossen, mir denganzen Abend zu folgen, dann mitten in der Nacht zu meinem Zimmer zu kommen und über Zep herzuziehen? Du erwartest doch nicht etwa wirklich von mir, dass ich glaube   … «
    »Ich weiß.«
    »Langsam wird mir einiges klar«, sagte Vanessa, als sie erkannte, dass Zep vielleicht doch recht hatte. »Warum ich dich immer zufällig treffe, warum du ständig so gemein zu mir bist   … «
    »Kannst du nicht einfach mal eine Minute deine vorgefassten Meinungen vergessen und mir zuhören?«, sagte Justin ein wenig zu laut.
    Vanessa schwieg.
    »Ich weiß, du möchtest glauben, dass jeder an der New Yorker Ballettakademie mit dir ausgehen will, aber das stimmt

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