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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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nicht.«
    Wütend wollte ihm Vanessa widersprechen, doch Justin hob den Zeigefinger und fuhr fort.
    »Erinnerst du dich daran, dass ich dir damals in der Bibliothek gesagt habe, dass all die früheren Solotänzerinnen vom
Feuervogel
verschwunden sind? Damit nicht genug. An der Schule sind immer wieder Mädchen durchgedreht, bevor sie dann plötzlich verschwanden. Zuerst werden sie immer seltsamer, und dann sind sie auf einmal weg. So wie Elly und deine Schwester.«
    »Elly ist nicht verschwunden. Sie ist von der Schule abgegangen. Dasselbe gilt für meine Schwester«, widersprach Vanessa.
    »Das ist doch nur die offizielle Version.«
    »Woher willst du das alles wissen?«, fragte Vanessa. »Warum könnten sie die Schule nicht einfach verlassen haben?«
    »Weil hier etwas anderes vorgeht.«
    Vanessa bekam auf einmal Gänsehaut an den Armen, als sie an die Zeitungsartikel über die Mädchen dachte, die alle verschwunden waren und die man nie wieder gesehen hatte. Ihre Gesichter hatten sich in Vanessas Gedächtnis eingebrannt, ganz gleich, wie sehr sie sich bemühte, sie zu vergessen.
    »Du weißt genau, was ich meine.« Justin sah sie forschend an. »Da geht irgendetwas vor   … etwas Finsteres   … Unheimliches   … «
    »Etwas Finsteres?« Vanessa sah ihn ungläubig an. So ein Wort verwendete sie sonst nur im Zusammenhang mit finsteren Mächten, schwarzer Magie oder mit Serienmördern. »Aber die Polizei hat doch gesagt, dass diese Mädchen weggelaufen sind.« Sie versuchte nicht nur ihn, sondern auch sich selbst zu überzeugen.
    »Okay, aber was ist
deine
Meinung?«, fragte Justin. »Deine Schwester ist verschwunden. Hast du das einfach so akzeptiert? Und wenn man sie tot in einem Fluss fände, würdest du das auch einfach so akzeptieren?«
    Seine Worte trafen sie mit voller Wucht, und ihr wurde ganz flau im Magen. »Meine Schwester ist nicht tot«, sagte sie. »Das wirst du mir niemals einreden können.« Sie trat einen Schritt zurück in den sicheren Hafen ihres Zimmers.
    Justin merkte, dass er zu weit gegangen war, und seine Miene wurde freundlicher. »Genau das wollte ich damit ja sagen.«
    Vanessa war drauf und dran, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen, aber er stemmte die Hand dagegen.
    »Was soll das?«, fragte sie.
    »Was ist mit Elly? Sie ist doch nicht der Typ, der so einfach verschwindet. Ist das nicht alles ein bisschen seltsam?« Justin ließ nicht locker.
    »Elly hat uns eine E-Mail geschrieben, dass es ihr gut geht.«
    »Was stand da genau drin?«
    »Dass sie zu Hause bei ihren Eltern ist und nicht will, dass wir uns bei ihr melden.« Vanessa war sich jedoch durchaus darüber im Klaren, dass die E-Mail alles andere als nach Elly geklungen hatte. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie Justin von der seltsamen Nachricht auf dem Blatt Papier erzählen sollte, in das Elly das Stück Kolophonium eingewickelt hatte, aber dann besann sie sich eines Besseren.Warum sollte sie Justin so etwas erzählen? Schließlich war er ihr mit seinen beiden schwergewichtigen Kumpanen heimlich gefolgt. Nein, die Einzige, die ihre Fragen beantworten konnte, war Elly selbst. Sie musste mit ihr reden.
    »Du meinst, das passt überhaupt nicht zu ihr.« Justin schien ihre Gedanken zu lesen.
    »Was ich meine, geht dich nichts an.«
    Sie machte Anstalten, ihn von der Tür wegzuschieben, da sagte er: »Und wenn es mich sehr wohl etwas anginge?«
    Hatte sie richtig gehört? Sie blickte ihm herausfordernd in die Augen und sagte: »Wenn du wissen willst, was ich meine, dann frag mich, anstatt mir hinterherzuspionieren und deine Nase in die Geheimnisse anderer Leute zu stecken.« Sie trat einen Schritt zurück in ihr Zimmer. »Und wenn du unbedingt mit Zep konkurrieren willst, dann solltest du weniger Zeit mit Herumschnüffeln verbringen und dafür lieber mehr trainieren.«
    »Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich kein besserer Tänzer werden will«, sagte Justin. »Ich habe persönliche Gründe dafür, dass ich hier an der Schule bin.« Er machte eine Kunstpause, und Vanessa fragte sich, was er damit wohl meinte. »Und was Zep angeht   … nun, ich habe dir schon gesagt, was ich von ihm halte. Wenn du nicht auf mich hören willst, na schön. Dann musst du eben deine eigenen Erfahrungen machen.«
    Sein gleichmütiger Tonfall ging ihr auf die Nerven. Sie starrte wütend in sein selbstgefälliges Gesicht und hätte ihm am liebsten eine geschmiert. »Was hat Zep denn eigentlich mit der ganzen Sache zu tun?«, fragte

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