Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel
und machte sich bereit, doch Lee ging dazwischen.
»Mach, was er sagt, und setz dich wieder«, redete er auf Alasdair ein.
»Stellst du dich ernsthaft auf die Seite von dem Vollversager?«, fragte der Schotte.
»Du bist hier der Vollversager«, meinte Lee. »Du steckst so voller Vorurteile und mieser Laune, dass du nicht mehr klar denken kannst. Das bist doch nicht mehr du selber. Vor einer Woche hättest du so was nie im Leben abgezogen. Jetzt setz dich oder ich erspare Marcus die Mühe und verpasse dir eine.«
»Ach ja? Dann Versuchs doch!«
»Bete lieber drum, dass ich’s nicht mache. Du weißt, was passiert, wenn ich erst mal loslege, und keiner hier ist stark genug, um mich zu stoppen.«
»Ach, bitte!«, unterbrach Jody sie mit einem verächtlichen Schnauben. »Lasst das lahme Machogehabe. Damit könnt ihr bei keinem hier Eindruck schinden. Kleine Jungs, die einen auf große Macker machen.«
»Halt die Klappe!«, fuhr Marcus sie an. »Du bist nichts weiter als eine verbitterte, undankbare, dämliche Kuh!«
»Red nicht so mit ihr!«, schrie Alasdair ihn an.
»Du Lusche! Hast du kein bisschen Rückgrat mehr? Die tanzt dir doch auf der Nase rum. Schau sie dir an, die genießt das voll! Endlich kriegt sie auch ein bisschen Aufmerksamkeit.«
Sie standen kurz vor einer heftigen Prügelei, als sich ein schmales Stimmchen zu Wort meldete. »Ich war’s. Ich hab sie angemalt.«
Christina hielt einen Filzstift hoch und reckte stolz das Kinn vor.
»Willst du vielleicht eine Siebenjährige vermöbeln?«, pöbelte Alasdair Marcus an. »Das würde dich zu nem richtigen Kerl machen, was?«
»Keiner vermöbelt hier irgendwen«, stellte Maggie klar, dann lief sie zu Christina und ging neben ihr in die Hocke. »Warum hast du das gemacht?«, fragte sie freundlich. »Ich hab dir doch nie was getan. Ich hab keinem irgendwas getan, Hand aufs Herz.«
»Herzdame«, nuschelte Jody kaum hörbar.
Christina starrte Maggie bockig an. »Ich hab’s gemacht, weil du böse bist. Du hast meine Jody in Schwierigkeiten gebracht und die Rübennasen angestiftet, dass sie ihr wehtun.«
»Nein, habe ich nicht. Versprochen.«
»Sagt aber jeder.«
»Ich nicht«, meldete sich Charm zu Wort. »Weil ich weiß, dass es nicht stimmt. Ihr seid ein mieser, gemeiner Haufen und hackt auf anderen rum, nur weil sie anders sind. Fies seid ihr, sonst nix. Habt ihr da draußen nich schon genug davon gehabt?«
»Irgendjemand hat uns wegen dem Handy ans Messer geliefert«, erinnerte Alasdair an die Fakten.
»Jedenfalls keiner meiner Freunde«, machte Lee deutlich. »Das weiß ich hundertpro!«
»Ach ja?«
»Fass dir lieber an die eigene Nase. Haben die dir auch das Hirn zu Brei geschlagen, als sie sich deine Hand vorgenommen haben? Du kannst hier über keinen urteilen.«
Jody begann zu kichern. »Hier geht’s ab wie bei Herr der Fliegen. Und nein, Barbie, das war nicht der Film mit Orlando Bloom.«
Marcus sah alle an den Tischen der Reihe nach an. »Das hört sofort auf. Die Gemeinheiten, die Gerüchteküche, das Getuschel, die fiesen Zeichnungen …«
»Oooh, wer kehrt denn da auf einmal den Moralapostel raus?«, keifte Jody. »Wenn wir uns nicht so benehmen, wie es dir passt, dann verhaust du uns alle, ja? Wirst du jetzt zum großen Diktator oder was?«
Lee lief mit großen Schritten zu ihr. »Du hältst dich besser zurück«, warnte er. »Du willst nämlich ganz bestimmt keinen Krieg mit mir anfangen, den würde ich nämlich gewinnen.«
»Oh, Hilfe, ich hab ja so große Angst«, flötete sie und wackelte mit dem Kopf.
»Ist auch besser so. Noch eine linke Aktion gegen Maggie, noch irgendeine Beleidigung, egal von wem, und ich werde dich dafür verantwortlich machen und dich mir vornehmen. Und ich rede hier nicht von Vermöbeln. Ich mache keine leeren Drohungen, ich werde dein Bett anzünden, mit dir drin, oder dir ein Facelifting im Peckham-Stil verpassen – ein Grinsen, das du nie wieder loswirst. Was von beidem, ist mir egal. Du bist Müll und du kommst mir besser nicht blöd, sonst wünschst du dir noch, in dem Scheißschrank erstickt zu sein. Kapiert?«
Jody verging das freche Grinsen. Er meinte es ernst. Sie schaute zu Alasdair, doch der Schotte war von Lees Worten zu geschockt, um ihr beizustehen.
»Ich habe gefragt, ob du das kapiert hast«, wiederholte Lee.
Jody nickte langsam.
Dann deutete Lee auf Christina. »Und sorg dafür, dass dein dämlicher Mini-Me da drüben es auch schnallt. Dieser ganze Scheiß hört sofort auf,
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