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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Columbine und trug hübsche Lumpen und ein Tamburin an der Hüfte. Anerkennend leckte sich der Jockey über die Lippen.
    »Wo ist die Lady Labella?«, fragte der Ismus plötzlich.
    Der Jockey fuhr erschrocken herum, dann grinste er. Auf Zehenspitzen tänzelte er zum Schlafzimmer und winkte den Ismus hinter sich her.
    Im Zimmer ruhte die Hohepriesterin im Bett und schlief tief und fest. Bei ihr saßen die Herz- und die Pikkönigin. Als der Ismus eintrat, erhoben sich beide und knicksten.
    Der Heilige Magus betrachtete seine Gefährtin, die friedlich schlummerte, und legte ihr seine Cashmeredecke um die Schultern. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Baby zu, das in der Wiege lag.
    »Der junge Prinz ist so still wie die magischen Pantoffeln des Karobuben«, sagte die Herzkönigin strahlend. »Ach, es ist eine wahre Freude, auf ihn aufzupassen!«
    Der Ismus ignorierte sie und starrte auf das Bettchen. Das Baby war wach. Sein plumpes, unschuldiges Gesichtchen war mit Minchet bekleckert und seine großen blauen Augen glitten aufmerksam über die große, hagere Gestalt, die sich über es beugte.
    Ein schiefes Lächeln stahl sich auf den Mund des Ismus. Er wusste, dass es nicht sein Kind war. Es war der Sohn von Labellas früherem Partner. Vor Dancing Jax hatte man Labella Carol genannt, und der Mann, den sie verlassen hatte, um die Hohepriesterin von Mooncaster zu werden, war Martin Baxter. Dies hier war der Sohn des abtrünnigen Mathelehrers.
    Leise kicherte der Ismus. Es amüsierte ihn zutiefst, das Kind seines Feindes in seiner Gewalt zu haben. Ihm kam eine plötzliche Idee und zielstrebig blickte er zum Fenster. Das Penthouse lag im zweiundfünfzigsten Stock, eine wahrhaft schwindelerregende Höhe. Er griff in das Bettchen und ließ das Baby mit seinen winzigen Fingern die seinen umklammern. Dann brach der heilige Magus in schallendes Gelächter aus.
    Weder der Jockey noch die Unterköniginnen konnten sich auch nur ansatzweise erklären, was in ihn gefahren war.
    »Nein«, ermahnte der Ismus sich selbst und wurde wieder ernst. »Das wäre reine Verschwendung wertvoller Ressourcen. Du wirst dich noch als äußerst nützlich erweisen, nicht wahr, mein kleiner Prinz? Äußerst nützlich.«
    Der Jockey folgte ihm, als er das Schlafzimmer verließ.
    »Besorge mir ein neues Telefon«, trug der Ismus ihm auf. »Ich will mit meinem Verleger reden.«
    »Noch mehr fremdsprachige Ausgaben?«, gluckste der Jockey.
    »Nein, ich möchte eine neue Idee besprechen.«
    »Neu, Mylord? Ich verstehe nicht.«
    Der Ismus blickte ihn mit dunklen, funkelnden Augen an. »Dancing Jax war schon immer als erster Teil von zwei Bänden gedacht«, erklärte er. »Jeder Bestseller muss einen Folgeband haben. Schließlich muss man die Nachfrage nach der Fortsetzung eines Kassenschlagers bedienen. Also gebe ich meinen Lesern, was sie verlangen.«
    Dem Jockey fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. »Eine Fortsetzung? Wie kann es eine Fortsetzung geben? Es ist die Chronik unseres Lebens dort, unsere Pforte zur wahren Welt.«
    »Dann nenn es von mir aus eine Fördermaßnahme für die Welt von Mooncaster. Das erste zu schreiben, hat mich nur neun Jahre meines Lebens gekostet. Den Folgeband habe ich nun bereits seit achtzig Jahren geplant.«
    »Was für unglaubliche Neuigkeiten!«
    »Oh, es kommt noch besser«, prophezeite der Ismus. »Viel besser. Dancing Jax war nur der Köder. Das zweite Buch lässt die Falle zuschnappen und wird diese dreckige kleine Welt verschlingen.«
    »Mylord?«
    »Zerbrich du dir nicht den Kopf. Hol mir nur ein Telefon.«
    Verunsichert trottete der Jockey fort, wobei das karamellfarbene Leder seines Kostüms bei jedem Schritt knarzte. Plötzlich blieb er stehen und wirbelte auf dem Absatz herum. »Darf ich fragen«, setzte er nervös an, »wie der Titel dieser Fördermaßnahme lauten wird?«
    Der Ismus starrte in die unruhige Nacht hinaus. »Eigentlich wollte ich den Titel zuerst Jangler verraten«, sagte er mit ehrlichem Bedauern.
    »Wem, Mylord?«
    Schon wollte der Ismus ihn zornig fortschicken, doch dann seufzte er lediglich. Keiner der Bekehrten erinnerte sich an den Lockpick. Man hatte ihn vollständig ausradiert.
    »Das nächste Buch«, verriet er. »trägt den Titel Fighting Pax. «

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