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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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in die Knie. Spencer atmete tief durch – das hätte er sich gar nicht zugetraut. Ein bisschen hatte es ihm sogar Spaß gemacht, auch wenn er hoffte, dass die zwei nicht schlimm verletzt waren.
    Inzwischen hatte sich Alasdair wieder aufgerappelt und wetzte auf Christina zu, doch als Spencer mit dem Horn auf ihn zielte, hielt der Schotte inne. »Euch hat man doch allen ins Hirn geschissen!«, tobte er. »Ihr seid als Verrückte aufgewacht. Lasst sie in Ruhe, verflucht noch mal! Sie ist nur ein kleines Mädchen!«
    »Alasdair!«, heulte Christina. »Mach, dass sie aufhören!«
    »Bei Gott!«, flehte er.
    Eine Grimasse aus Abscheu verzog Lees Gesicht, als er auf die Kleine hinabstarrte. »Das ist nicht Christina. Das kleine Mädchen ist schon eine ganze Weile nicht mehr da. Was wir hier haben, ist nur eine Spycam.«
    »Was?«
    »Du hast die ganze Zeit vermutet, dass wir einen Spitzel unter uns haben. Da hattest du schon recht, nur hast du die Falschen im Visier gehabt.«
    »Jetzt red keinen Scheiß, Alter. Hör dir selbst mal zu! Das da ist Christina! Kapierst du das nicht?«
    Maggie schüttelte den Kopf. »Christina ist tot.«
    »Ihr seid doch alle bekloppt! Sie ist doch genau hier!«
    »Nur ihr Körper«, beteuerte Lee. »Aber innen drin hat die ganze Zeit er gesteckt.«
    »Was? Wer?«
    »Der Ismus! Hat uns beobachtet und ausgelacht. Hat dafür gesorgt, dass wir aufeinander losgehen, hat Jangler wilde Geschichten erzählt, hat Jody verpfiffen und sie zu allem Möglichen angestiftet – er hat sie in den Wahnsinn getrieben.«
    »Christina würde so was doch nie machen!«
    »Mach die Augen auf! Schau sie dir an!«
    Alasdair blickte auf das Bett. Die Siebenjährige hatte aufgehört, sich zu wehren, weil ihr die Kräfte ausgegangen waren. Er wollte sie vor diesen Verrückten beschützen, aber mit nur einer Hand war das unmöglich. Er fühlte sich so nutzlos. Alle hatte er im Stich gelassen: erst Jim, dann Jody, jetzt Christina. Genau, wie er auch seine Eltern nicht hatte retten können, damals in Edinburgh.
    Auf einmal schnappte der Junge nach Luft.
    Christinas Gesicht hatte sich verändert. Die Augen wurden dunkler und ihr zitterndes Kinn wirkte härter, ihr Mund nahm grausame, ernste Züge an. Als sie den Kopf drehte, blickten Alasdair zwei glänzende schwarze Augen höhnisch an.
    Fluchend und ängstlich wich der Schotte zurück. »Oh, nein …«, hauchte er.
    Christina verzog die Lippen und öffnete den Mund. Doch die Stimme, die erklang, war nicht ihre eigene, sondern die des Ismus. »Du und Jody, ihr wart so leicht an der Nase herumzuführen«, keifte der Mann. »Es war viel zu einfach, keine Herausforderung. Ihr seid mir ziemlich schnell zu langweilig geworden. Welch ein ödes Pärchen ihr abgegeben habt – kein Wunder, dass ich ein wenig Pepp in die Sache gebracht habe. Wenigstens hatten Fettie und der Muskelprotz Unterhaltungswert. Zu schade, dass er von einem der Haustierchen meines Herrn verdaut wurde. Es hat Spaß gemacht, so zu tun, als wäre ich ohnmächtig, damit er mich tragen konnte. Könnt ihr euch vorstellen, was für eine Plackerei es ist, diese toten Beine zum Laufen zu bringen?«
    Alasdair taumelte nach hinten. »Es soll aufhören! Stopft dem Ding das dreckige Maul, bevor ich es mache!«
    »Dieser Körper hat seinen Zweck ohnehin erfüllt«, fuhr der Ismus fort, während zahlreiche tintenartige Klekse auf seiner Stirn auftauchten und Schimmel darauf wuchs. »Wenn ich ihn verlasse, werdet ihr mich nicht länger aufhalten können. Vielleicht springe ich sogar in einen von euch, um ihn in Besitz zu nehmen, nur so zum Spaß quasi.«
    Die gnadenlosen Augen fixierten Maggie. »Ich frage mich, wie es ist, ein Walross in einem Kleid zu sein?« Er kicherte. »Vielleicht krabble ich in dich. Mmm … schön viel Platz – ich könnte eine Party schmeißen.«
    Der Kopf drehte sich zu Spencer um. »Oder wie wäre es mit dir, Kuhjunge? Ich könnte dich dazu bringen, draußen herumzurennen, und Garrugaska eine Freude ganz nach Wildwestmanier machen, indem er dich wie einen gesuchten Verbrecher erschießen darf – oder vielleicht könnte er dich auch aufknüpfen. Komm schon, Sportsfreund, guck nicht so nervös. Vor nicht allzu langer Zeit hast du dir das noch selbst gewünscht.«
    Dann wandte der Ismus seine Aufmerksamkeit Lee zu. »Und wie steht es mit dir, Creeper? Soll ich in deinen Kopf kriechen, um zu sehen, wie du so tickst? Nicht ganz der brave, nette Junge, für den deine stolze Ma dich gehalten hat,

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