Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis

Vom Netzwerk:

nach einem Zauberstab aus. Dann bemerkte Alasdair den Stock, den Lee umklammerte – und was an dessen Ende hing.
    »Was …?«, rief er, sprang auf und starrte die drei an. An die hundert Fragen schossen ihm durch den Kopf und verknoteten ihm die Zunge. »Was zum …? Wie …? Was …? Aber wie?«
    Spencer, Lee und Maggie schwankten orientierungslos auf den Betten. Lee stutzte und blickte sich verdattert um, bis er die vertrauten Umrisse der Hütte erkannte. Dann kam er mit einem Satz auf die Beine und rannte zur Tür.
    »Was soll das werden?«, fragte Alasdair und riss die Augen von dem Einhornschädel auf dem Bett los. »Es ist schon zehn. Du kannst da nicht raus! Ihr wart stundenlang wie im Koma.«
    »Ich geh nicht raus«, antwortete Lee. »Ist hier eben jemand vorbeigekommen? Hast du jemanden gesehen?«
    »Nein, aber ich hab auch nicht drauf geachtet. Wo zum Teufel habt ihr gesteckt? Ich könnte schwören, dass das keine normale Ohnmacht war, so viel hab ich kapiert! Was ist –?«
    Lee zischte ihm zu, still zu sein.
    Ein Stück weiter entfernt öffnete sich eine Hüttentür, genau wie er erwartet hatte. Lee legte einen Finger auf die Lippen und wartete ab, während er sich so weit wie möglich in die Schatten zurückzog, ohne sich dabei zu sehr von der Tür zu entfernen. Leise Tritte näherten sich. Jemand kam in ihre Richtung und steuerte auf Janglers Hütte zu – um ihn zu warnen.
    Lee hielt den Atem an, als die Gestalt vorüberging, dann warf er einen argwöhnischen Blick zum Wachturm. Yikker war zusammengesunken, sodass man ihn zwar nicht mehr sah, dafür hörte man aber, wie er vulgäre Lieder grölte. Perfekt. Schneller und flinker, als Alasdair es ihm zugetraut hätte, riss Lee die Tür auf und huschte nach draußen. Keine Minute später kam er zurück und schleifte jemanden mit sich, dem er fest die Hand auf den Mund presste.
    Maggie und Spencer fühlten sich noch immer erschöpft, trotzdem verstanden sie, was vor sich ging. Alasdair dagegen nicht.
    »Hey!«, schrie er wütend. »Was machst du da? Lass sie los!«
    Lee antwortete nicht. Er schwang seine Gefangene wie einen Kartoffelsack und stieß sie brutal gegen die Wand. Mit einer Hand hielt er sie fest, mit der anderen packte er das Mädchen am Hals und hob sie vom Boden.
    »Christina!«, brüllte Alasdair und wollte sich auf den wahnsinnigen Lee stürzen, um ihn mit der gesunden Hand von ihr fortzuzerren. »Was treibst du da? Lass sie in Ruhe, du Irrer!«
    Lee schüttelte heftig den Kopf, während das Mädchen unter seinem kräftigen Griff zu würgen begann. Flehend blickte sie zu Alasdair und streckte ihm einen schwachen Arm entgegen. Der Schotte warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen Lee, sodass beide auf den Teppich knallten und Christina hustend auf Hände und Knie fiel.
    »Du kranker Psycho!«, schrie der Schotte, als er Lee weiter mit einer Hand bekämpfte. »Was soll der Scheiß? Sie ist erst sieben! Bist du bescheuert?«
    Lee versuchte, ihn wegzuschieben, doch Alasdairs Wut verlieh dem Schotten zusätzliche Kräfte und er verpasste Lee einen Schlag ins Gesicht. Während die beiden miteinander rangen, stand Christina auf. Ohne sich umzudrehen, eilte sie zum Ausgang.
    »Haltet sie auf!«, schrie Lee.
    Christina öffnete die Tür, doch Maggie riss sie zurück in die Hütte. Die Kleine schrie und kratzte wie ein wildes Tier.
    Inzwischen hatte der Radau auch Drew und Nicholas geweckt, die nun die Treppe hinunterflitzten. Spencer rannte ihnen mit dem Zauberstab und dem Einhornschädel entgegen.
    »Nicht weiter!«, rief er ihnen zu.
    »Was ist denn los?«, wollte Nicholas wissen. »Was macht sie mit Christina?«
    Maggie schubste die Kleine auf eins der Betten, darum bemüht, sie festzuhalten. Doch Christina legte den Kopf zurück und schrie aus Leibeskräften.
    »Jangler! Jangler! Hilf mir!«
    Die Fernseher der Punchinellos waren so laut, dass sie Christinas Hilferufe übertönten. Außerhalb der Hütte hörte sie keiner.
    Schließlich gelang es Lee, Alasdair zu überwältigen, woraufhin er zu Maggie rannte, um ihr zu helfen. »Du gehst nirgendwohin!«, schnauzte er.
    Das Kind starrte ihn böse an. Dann schluchzte sie laut und rief nach Nicholas und Drew. »Ich hab Angst. Sie tun mir weh. Helft mir! Ich versteh nicht, was los ist! Was hab ich denn gemacht?«
    Die Jungen auf der Treppe wollten sich an Spencer vorbeischieben, doch der schlug dem einen mit dem Einhornschädel gegen den Kopf und trat dem anderen in den Magen. Beide gingen torkelnd