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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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wegwirfst.«
    »Sie haben’s selbst gesagt: Mein Leben wird nur noch ein paar Minuten dauern, in denen ich noch mal richtig fleißig sein werde. Schätze, für die kurze Zeit komme ich mit dem schlechten Gewissen klar. Warum zieh’n Sie so lange nicht die Tuntenklamotten aus?« Damit warf er das Glaskaninchen ins Häuschen zurück und warf die Tür kräftig hinter sich zu. Die Glückskatze über dem Türklopfer wurde an ihrem Nagel ordentlich durchgeschüttelt.
    »Beehrt uns bald wieder!«, trällerte sie benommen.
    »Gebt mir eure Hände«, sagte Lee. »Lass den ollen Zauberstab bloß nicht los, Spence.«
    »Aber er hat gesagt, dass er uns nichts bringt!«
    »Vielleicht. Aber wissen das auch Jangler und die Wärter?«
    Die Tür des Häuschens wurde noch einmal aufgerissen und der Ismus erschien, das gläserne Karnickel im Arm, das er gerade so noch hatte auffangen können.
    Die Teenager waren schon verschwunden, dafür fiel der Frosch vor Überraschung mit weit aufgerissenen Augen aus seinem Eimer in den Wunschbrunnen.
    Im Lager, in der anderen Welt, würde jeden Moment die Hölle losbrechen.

28
    Es war schon fast zehn und das Licht des Julitages verblasste langsam. Der Rettungswagen, der Jody abgeholt hatte, war schon vor einer Stunde abgefahren – während ihre blauen Glasaugen noch immer starr gen Himmel gerichtet waren. Weil ihm sonst nichts Besseres einfiel, hatte Alasdair die bewusstlosen Körper von Lee, Maggie und Spencer mithilfe der anderen Kids in seine Hütte gebracht, die ohnehin am nächsten lag. Jangler war zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, um sich darum zu scheren, dass sie sich auch nach Zapfenstreich noch dort befanden. Und die Wärter ließen es krachen, feierten so die Freisprechung der Pikdame.
    Schon wieder sturzbesoffen, dachte der Schotte. Denen ist jede Ausrede recht, um sich volllaufen zu lassen. Die sind schlimmer als ich früher.
    Christina hatte darum gebettelt, bleiben zu dürfen, aber Alasdair wollte nicht riskieren, dass sie Schwierigkeiten bekam. Wer wusste schon, was Jangler anstellen würde, wenn er erst merkte, dass sie gegen seine kostbaren Regeln verstießen. Also ließ der Junge die Kleine in der Obhut der anderen Mädchen – beleidigt war die Siebenjährige mit ihnen in ihr Blockhaus geschlurft.
    Der ohrenbetäubende Krawall der Wächter nebenan war schlimmer als sonst. Zwei Fernseher waren auf volle Lautstärke gedreht – einer zeigte einen brutalen Western, aus dem anderen plärrte Hip Hop. Yicker schob Dienst im Rutschenturm, wo er Rotwein in sich hineinkippte, sonst wäre im dritten Fernseher der Hütte zweifellos ein Splatterfilm gelaufen.
    Nicholas und Drew mussten heute Nacht im Dachgeschoss schlafen, weil ihre Betten unten von Lee, Maggie und Spencer belegt waren. Alasdair saß auf seinem eigenen und grübelte. Er verstand nicht, warum Maggie, Lee und Spencer auf so merkwürdige Art wie weggetreten waren – und dann auch noch gleichzeitig. Es war wirklich komisch, andererseits: War hier überhaupt noch etwas normal? Er hatte sich ihre Augen unter den Lidern angeschaut und erleichtert festgestellt, dass sie noch immer menschlich waren. Nur die Pupillen waren unnatürlich erweitert, wie bei all denen, die unter dem Bann des Buches standen. Gehörten die drei jetzt auch zu den Jaxern? Was, wenn sie nicht wieder aufwachten? Sie konnten ja schlecht für immer und ewig so liegen bleiben.
    Von den vielen Fragen und dem Stress bekam er Kopfschmerzen. Alasdair ließ den Kopf hängen und stützte ihn in die Hände. Dieser Ort brachte sie alle, einen nach dem anderen, um. Wer würde der Nächste sein? Er dachte an den ersten Toten, an den kleinen Knirps. Jetzt war es schon zwei Monate her, dass Jim Parker ermordet worden war. Alasdair hatte ein schlechtes Gewissen, weil er nicht mehr unternommen hatte. Wenn er sich an diesem ersten Wochenende doch nur die Zeit genommen hätte, um sich mit ihm in Ruhe zu unterhalten. Hätte das seinen Tod verhindern können? Alasdair war sich sogar sicher und machte sich bitterliche Vorwürfe.
    Plötzlich traten die drei Teenager auf den umliegenden Betten mit den Füßen, als würden sie rennen, dann schrien sie laut auf. Der Schotte blickte verwundert hoch und sah, wie sie sich abrupt aufsetzten und keuchten. Spencer streckte die Arme aus, als wollte er einen Sturz abfangen, und als Alasdair bemerkte, was er in den Händen hielt, musste der Schotte zweimal hinschauen, um es glauben zu können. So unfassbar es war, es sah doch stark

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