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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Captain Mainwaring war es reichlich egal gewesen, als sie ihm davon berichtet hatten. Er hatte ihnen mehr als deutlich gemacht, dass sie ihm mit ihrem kindischen Geheule nicht die Zeit stehlen sollten.
    Die Tür schwang auf und Maggie trampelte herein, klatschte in die Hände und schaute sich mit gerecktem Hals um. »Genial!«, rief sie über den Lärm hinweg. »Tanzen macht mich immer hungrig. Ich könnte ’nen Monsterdöner verputzen, aber das hier reicht auch. Und du haust morgen ins schöne Schottland ab?«
    »Bleibt mir ja nix anderes übrig!«, brüllte er zurück.
    »Weißt du, was wir machen sollten?« Sie wedelte mit einem angeknabberten Hühnerschenkel. »Wir sollten an diese Website mailen und sehen, ob wir aus diesem Scheißland abhauen können.«
    »Was für eine Website?«
    »Die von dem Mathelehrer, dem Typen, den alle für bekloppt gehalten haben, bevor das alles hier angefangen hat. Der, den die Zeitungen in der Luft zerrissen haben. Wie hieß er noch? Ich hab mal versucht, ihn zu googeln, bevor ich mich nach Dover abgesetzt habe, konnte aber nichts rausfinden.«
    »Baxter«, sagte Alasdair. »Martin Baxter heißt er. Ich war auf seiner Homepage. Bestes Beispiel für Paranoia – der Kerl ist völlig durchgedreht. Behauptet, es gäbe eine Megaverschwörung, um ihn aus dem Web zu vertreiben und seinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen.«
    »Warum ist das durchgedrehter als das, was hier vor sich geht?«
    Der Schotte genehmigte sich seinen dritten Kelch. »Aye, hast vielleicht recht.«
    »Jedenfalls sollten wir alle in Kontakt bleiben«, beharrte sie und machte dann kurzen Prozess mit einem Stück Schinken-Champignon-Pastete. »Denn in York mit Janice und meinem Dad festzusitzen wird mich noch in den Wahnsinn treiben. Und falls es einer von uns schafft, mit diesem Baxter zu reden, dann könnte er uns vielleicht alle aus dem Land schaffen.«
    Alasdair stimmte ihr zu und sie beschlossen, am nächsten Morgen mit allen Handynummern auszutauschen.
    Dann beäugte Maggie die unangetasteten Cremespeisen, Fruchtküchlein und Käsecracker mit Streichkäse. Ein diabolisches Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. »Weißt du, was wir hier ganz, ganz, ganz unbedingt noch machen müssen, bevor wir gehen?«
    »Was?«
    »Essensschlacht!«, kreischte sie, klatschte Alasdair eine Ladung Streichkäse ins Gesicht und eilte dann mit dem vollen Teller in den Gemeinschaftsraum.
    Ein totales, klebriges Mitten-ins-Gesicht-Chaos brach aus und regierte für die nächste halbe Stunde. Essen und Bier flogen nach allen Seiten und jeder wurde komplett eingesaut. Es klebte in den Haaren, an der Kleidung, in den Ohren, an den falschen Steinwänden und auf dem Boden. Alasdair versuchte, einen Krug Wein zu retten, doch Jody kippte ihm den Inhalt über die Brust, während Christina ihm eine Scheibe Braten in die Hose klemmte. Dann, als die Tische leer waren, den Kids aber noch immer der Sinn nach Tohuwabohu stand, rissen sie die unbezahlbaren Gobelins von den Wänden und zerrten sie durch das zähe Durcheinander auf dem Boden. Doch selbst das reichte ihnen noch nicht. Ihr Groll war überreif und kurz vorm Explodieren. Sie wollten etwas zerstören, um deutlich zu zeigen, wie verzweifelt und zornig sie waren.
    Langsam drehte sich einer nach dem anderen nach dem großen Modell des Weißen Schlosses um. Konnten sie wirklich? Trauten sie sich das?
    »Worauf wartet ihr noch?«, schrie Jody.
    In voller Lautstärke ertönte ein altes Lied von den Arctic Monkeys. Jody zerrte den vordersten Tisch zur Seite und stürzte sich, mit einer Fleischgabel im Anschlag, auf das Modellschloss. Der Angriff war so schnell und wild wie die Musik. Jody stach auf das Schloss ein und ließ ihrem Hass auf Dancing Jax, das für all ihre Qualen verantwortlich war, freien Lauf.
    Die anderen starrten sie einen Augenblick entsetzt an, dann schnappten auch sie sich Messer, Gabeln und Hackbeile und machten mit, mitgerissen von dem blinden Bedürfnis, etwas zu vernichten, irgendetwas, das diesem bösen Buch entsprang – begleitet vom Gitarrengewitter aus dem Song Brianstorm.
    Lee, der aus dem Wald zurückkam, um seine Tasche ein weiteres Mal zu füllen, blieb wie angewurzelt stehen. Der Radau, der aus dem Haupthaus kam, hatte sich verändert. Die Musik wurde von gellenden Schreien und Gebrüll übertönt, und dem wohnte eine ungezügelte, krankhafte Energie inne, die ihm nicht gefiel.
    »Die sind völlig außer Kontrolle«, murmelte er. »Warum greift der alte Knacker

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