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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Ausschau hält – und das kann man hier eh vergessen.«
    »Kann ich raufkommen?«, fragte Jim.
    »Klar, ich bin gerade beim Packen. Die Hollister-Shorts hier hab ich gar nicht tragen können. Und das Ralph-Lauren-Shirt hat auch nie das Tageslicht gesehen. Warum bist du nicht bei den anderen und hampelst mit ihnen ein bisschen rum?«
    »Nicht so mein Ding«, meinte Jim. »Ich würde lieber um die Wette rennen.«
    »Ein Wettrennen?«
    »Ja, ich habe die anderen schon gefragt, aber keiner hat Lust.«
    »Ist auch ein komischer Zeitpunkt.«
    Jim rannte auf der Stelle. »Ich bin voller Energie! Als würde ich gleich platzen.«
    »Warum joggst du dann nicht einfach eine Runde ums Lager? Aber zieh vorher den Umhang aus, sonst siehst du aus wie Batman, der seinen Bus verpasst.«
    Jim lächelte in sich hinein und berührte die Mitte seines T-Shirts. War es so offensichtlich? Konnten die anderen sehen, dass er sich veränderte? »Trainierst du heute nicht?«, wollte er wissen. »Neulich Abend habe ich gesehen, wie du deine Übungen gemacht hast. Wir könnten zusammen trainieren.«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Nee, lass mal. Nicht, während die andern da draußen so einen Zirkus aufführen. Heute heißt es für mich: früh ins Bett. Und morgen geht es geradewegs ab in den Bus. Kann gar nicht früh genug von hier wegkommen. Das war so eine Zeitverschwendung. Ich will einfach nur so schnell wie möglich zurück nach Manchester.«
    »Dann hast du da noch Freunde?«
    Marcus wandte den Blick ab. »Sicher«, bluffte er. »Nicht Mal D/kann die magische Anziehungskraft von Marcus ruinieren. Ich hab da noch jede Menge gute Kumpels, in Massen!«
    Jim sah das angeschwollene und blau geschlagene Gesicht des Älteren an. »Ich hab versucht, ihn aufzuhalten, weißt du. Ich wollte den Kampf beenden.«
    Marcus legte seine letzten Kleidungsstücke weg.
    »Damals war ich noch nicht stark genug«, redete Jim weiter. »Das tut mir leid. Jetzt bin ich stärker.«
    Marcus bereute, dass er sich nicht bemüht hatte, netter zu dem Knirps zu sein. Er bereute eine Menge.
    »Weißt du was?«, sagte er. »Zieh mal den kleinen Tisch da drüben her, dann machen wir ’ne Runde Armdrücken.«
    Jim gehorchte nur zu gerne und Marcus ließ ihn jedes Mal gewinnen. Seine Niederlagen fielen lautstark und äußerst überzeugend aus. Marcus meinte, dem Jüngeren einen Gefallen zu tun, dabei hatte er in seinem ganzen Leben noch keinen größeren Schaden angerichtet. Für Jim war das der letzte Beweis, den er noch brauchte. Er glaubte, seine Kräfte seien nun endlich da.
     
    Lee saß draußen auf der kleinen Veranda und wünschte sich zum ungefähr hundertsten Mal, er hätte mehr Zigaretten mitgebracht. Mittlerweile machte ihm das wirklich zu schaffen, er kaute sogar schon an einem Bleistift herum. Bei dieser lahmen Party wollte er nicht mitmachen – er war kurz vorm Durchdrehen. Außerdem sah er keinen Grund zum Feiern. Gedankenverloren starrte er zum Eingangstor des Lagers.
    »Auch nicht in Stimmung?«, fragte Charm und setzte sich neben ihn. »Und jetzt kann ich noch nicht mal meine eigene Musik hören, um den Müll auszublenden. Warum haben die uns die Kopfhörer geklaut? Meine waren so schön babyrosa.«
    Lee schwieg.
    Charm setzte sich aufrecht und korrigierte ihre Haltung, wie immer äußerst bedacht auf ihr Erscheinungsbild. Die Musik wummerte weiter.
    »Ich bin ja echt baff, dass der alte Knacker … wie heißt er noch? Also dass er dem Schwachsinn nicht längst ein Ende gemacht hat«, meinte Charm und sah an Lee vorbei zum letzten der Blockhäuser. »Hab ihn seit dem Abendessen nicht mehr gesehen. Hätte eigentlich gedacht, dass er ’nen Aufstand macht, sobald sie die Musik aufdrehen. Komischer kleiner Typ, nich? Voll unverschämt war der vorhin zu mir, hat mich glatt ignoriert, als ich ihn was fragen wollte.«
    Charm machte eine kleine Pause, um Lee Zeit zum Antworten zu geben, was er allerdings nicht tat. Also richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Hauptgebäude. »Keine Ahnung, wie sie das fertigkriegen«, beschwerte sie sich. »Ich bin völlig am Boden, echt am Ende. Ich war so sicher, dass es bei mir jetzt am Wochenende klappt. Das is voll unfair. Ich will das viel mehr als die anderen. Weißt du, was ich mein? Die Glückspilze, die es geschafft haben und seitdem nur noch zusammenhocken und das Buch lesen. Vorhin haben sämtliche Kameras auf sie draufgehalten, mich haben sie da nicht mal hingelassen. Macht einen doch echt krank.«
    Lee gab

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