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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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die Wärter etwas mitbekommen.«
    »Du bist ein gemeingefährlicher Irrer! Ich mache da nicht mit!«
    »Machst du doch nie. Du bist ja ganz allein auf der Welt, nicht? Du mischst dich nie ein, hilfst nie jemandem. Mit einem hat Alasdair recht – du hast tief drin schon längst aufgegeben.«
    »Fahr zur Hölle.«
    »Cooler Spruch, werde mir ein T-Shirt damit bedrucken lassen.«
    Spencer hatte im Bett gelegen und war in Gedanken meilenweit entfernt, in einer Stadt im Wilden Westen gewesen. Seit sein Hut konfisziert worden war, hatte er mit niemandem mehr viel geredet. Als er sich nun Marcus’ Plan durch den Kopf gehen ließ, rührte er sich und kratzte sich die Stirn. »Ich finde das genial«, sagte er schließlich.
    »Herr Spenzer!«, wisperte Marcus und boxte ihm kumpelhaft gegen den Arm. »Freut mich zu hören. Dann komm und hilf mir mit Gnasher.«
    Der Jüngere zögerte, bevor er Marcus folgte.
    »Er beißt nicht«, versprach Marcus, dann fügte er hinzu: »Solange man die Hände nicht zu nahe an sein Maul hält.« Er knipste eine kleine Taschenlampe an und öffnete die Tür des Nachttisch. Der Große Gaagler knurrte ihn an.
    »Schnauze!«, raunzte Marcus. »Du darfst jetzt hier raus, du Glückspilz. Aber zuerst verpassen wir dir ein neues Geruchsoutfit. Das ist wie ein Umstyling, nur ohne den Lippenstift und die Designerlatschen.« Vorsichtig griff er hinein, zog den Gaagler an den acht Beinen heraus und drückte ihn Spencer, zu dessen Überraschung und Missfallen, in die Hand. »Halt mal kurz.«
    »Warum?«, quiekte Spencer und hielt das Vieh starr vor Schreck und Ekel von sich.
    »Weil ich die Hände frei brauche, um kreativ zu werden. Das ist ein Job für einen wahren Meister.«
    Marcus wühlte in seinem Kulturbeutel herum und holte Duschgel, Aftershave, Shampoo, Fußpuder, Bodylotion, Bodyspray und Deos heraus. Dann fing er mit der übertrieben pathetischen Miene eines Künstlers an, die Inhalte in das struppige Fell der Kreatur zu sprühen, zu pudern und zu drücken. Der Große Gaagler wand sich und wollte ausreißen. Er biss in die penetranten aufwallenden Duftwolken und begann würgend zu husten.
    Lee, der nun doch nach oben gekommen war, hielt sich die Nase zu. »Das ist ja noch schlimmer als sein eigener Mief.«
    Als Marcus mit dem Geruch zufrieden war, nahm er Spencer das kleine Monster ab, schaltete die Taschenlampe aus und ging nach unten zur Eingangstür. Dort starrte er abwartend auf das Lager hinaus. Alles war still und die Schatten der Nacht waren rabenschwarz. Umso besser. Nun war es auf den Punkt halb elf.
    Marcus hatte die Wächter genau beobachtet. Nur ein Punchinello patrouillierte nachts am Zaun, während ein zweiter das Camp vom Turm aus im Auge behielt. Die anderen blieben in ihrer Hütte, schauten fern oder unterhielten sich lautstark in ihrer schroffen Sprache. Die Patrouille verlief immer im Uhrzeigersinn und es dauerte jedes Mal exakt dieselbe Zeitspanne, das Camp einmal zu umrunden.
    Marcus wartete, bis der Punchinello, der zu Fuß unterwegs war, in Sichtweite kam.
    Ja, da war er, watschelte am Eingangstor vorbei und hielt auf die rechte Zaunecke zu. Marcus grinste sich eins, als er bemerkte, dass es Yikker war. »Perfecto!« Er blickte zum Rutschenturm. Wieder einmal hatte der Punchinello mit dem Verband um die Nase Dienst. Garrugaska, der noch immer Spencers Stetson trug, war völlig vertieft in einen Western, den er sich auf dem Mediaplayer ansah.
    »Bingo«, hauchte Marcus erleichtert. »Das macht die Sache um einiges leichter.« Als er den Blick wieder abwandte, sah er gerade noch, wie Yikker eine 90-Grad-Wende machte und auf die Hinterseite des Lagers zuhielt. Schon bald war er hinter dem Hauptgebäude verschwunden. Jetzt wurde es ernst.
    Wie auf Kommando huschte eine dicke Gestalt mit einem Eimer in der Hand aus einer der Hütten. Maggie war unterwegs.
    »Viel Glück«, murmelte Marcus und drückte die Daumen. »Du hast ab sofort sieben Minuten.«
    »Sie hat echt Mut«, flüsterte Spencer hinter ihm voller Bewunderung. »Ich könnte das nicht.«
    »Absolut«, stimmte Marcus mit einem ehrlichen Lächeln zu. »Nicht schlecht für eine dicke Schnecke.«
     
    Das Herz schlug Maggie bis zum Hals, als sie zum Hauptgebäude hastete. Zum Glück schliefen alle in ihrem Blockhaus, einschließlich Christina, tief und fest, so hatte sie sich davonstehlen können, ohne unangenehme Fragen beantworten zu müssen.
    Dicht an die Wand gepresst, schlich sie voran, wobei sie den hinteren Zaun in

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