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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Gelegenheit und sprintete zum Hauptgebäude, wo er Maggie starr vor Angst vorfand. Ihnen blieb keine Zeit für Erklärungen, also nahm er ihr einfach den Eimer ab, packte ihre Hand und zerrte sie zurück auf die Wiese, wo noch immer ein heilloses Durcheinander herrschte. Blindlings wurden Waffen abgefeuert. Die Punchinellos konnten keine angreifenden Gaagler entdecken, trotzdem genossen sie es in vollen Zügen, ihr neues Spielzeug einsetzen zu können.
    »Aufhören!«, befahl Jangler, nachdem er den ersten Schrecken überwunden hatte. »Aufhören, sage ich!«
    Die Wächter gehorchten und starrten wachsam in die Dunkelheit.
    »Hier ist nichts!«, rief der alte Mann wütend. »Ihr schießt auf Schatten. Du, Mädchen, was hast du gesehen?«
    Charm war die verdatterte Unschuld in Person. »Ich könnte schwören, ich hab diese Monster gesehen! Die Pistolen machen mir so zu schaffen, dass ich schon Gespenster sehe. Ich werd heute Nacht ganz bestimmt furchtbar schlimme Albträume haben.«
    Jangler murrte etwas Unverständliches, glaubte ihr aber. Er vermutete, dass sie wirklich so dumm war, wie sie tat.
    Einmal mehr stellten die Kinder sich in Reih und Glied auf. Diesmal stimmte das Ergebnis der Zählung. Der alte Mann schickte sie wieder ins Bett und redete dann ein ernstes Wort mit Hauptmann Swazzle – sollte so ein Fehler noch einmal passieren, würde er ihnen die Schusswaffen abnehmen.
    »Hey.« Lee fing Charm auf dem Weg zu ihrer Hütte ab.
    Fragend blickte sie ihn an. »Redest du auf einmal wieder mit mir?«
    »Was du da gerade abgezogen hast, war die cleverste Aktion, die ich seit Ewigkeiten erlebt hab.«
    »Keine Ahnung, was du meinst«, entgegnete sie. »Jeder weiß doch, dass ich nix im Kopf hab.« Mit einem listigen Lächeln auf den Lippen schob sie die Tür auf und ließ Lee draußen stehen.
    Maggie hatte keine Zeit, sich bei Marcus zu bedanken. Sie ging in ihr Blockhaus und schlüpfte sofort ins Bett. Das war verdammt knapp gewesen. Schnell zog sie sich die Decke über den Kopf, damit keiner das Schluchzen hörte, das in ihr aufstieg.
    Zwei Betten weiter setzte Christina sich auf und starrte sie an. »Wo bist du gewesen? Zuerst warst du weg und dann plötzlich wieder da.«
    »Ich war auf dem Klo«, erwiderte Maggie und hörte sich an, als würde sie jeden Moment losheulen. »Schlaf jetzt.«
    Christina starrte sie weiter an und wusste nicht recht, ob Maggie unter ihrer Decke weinte oder lachte.
    Marcus hüpfte in seiner Hütte aufgekratzt herum. »Ja!«, brüllte er und feierte seinen Sieg. »Ja! Ja!«
    »Halt die Klappe!«, fuhr Lee ihn an. »Willst du, dass die Wärter zurückkommen und fragen, warum du so krass fröhlich bist?«
    Marcus streckte die Arme aus und badete im Lob und Applaus einer unsichtbaren, jubelnden Masse. »Diesmal haben wir gewonnen!«, freute er sich, rannte auf Spencer zu und versetzte ihm zur Feier des Sieges einen Stoß. »Scheiße, es fühlt sich gut an, mal wieder auf der Gewinnerseite zu stehen! Ich hoffe, Gnasher hat’s geschafft – das hat er sich verdient. Er war ein toller blinder Alarm.«
    Spencer rubbelte über seinen Arm. »Dafür hat Yikker dich jetzt erst recht auf der Abschussliste«, warnte er Marcus. »Also so richtig. Viel schlimmer als vorher.«
    »Ha.« Marcus kicherte und tat Spencers Sorge leichtfertig ab. »Die haben wir heute locker in die Tasche gesteckt. Wartet nur ab, wenn erst der Tunnel fertig ist! Zu gerne würde ich sein blödes Monster-Gesicht sehen, wenn er checkt, dass ich echt weg bin.«
    »Du wirst draufgehen«, meinte Lee zum x-ten Mal.
    Marcus hörte nicht hin. Er fühlte sich unschlagbar. Heute, zum ersten Mal, hatten sie Erfolg gehabt und einen kleinen Triumph über das hinterhältige, unaufhaltsame Böse von Dancing Jax eingeheimst. Vielleicht war das ein gutes Omen. Heute Nacht würde er mit einem Funken Hoffnung im Herzen einschlafen.
    Spencer nahm die Brille ab und legte sie auf seinen Nachttisch. Dann starrte er in die verschwommene Dunkelheit, die allerdings weniger finster war als die Gedanken in seinem Kopf. Er war sich nicht sicher, wie lange er noch durchhalten würde. Jeder neue nutzlose Tag hielt eine Gefahr für sie bereit, eine neue gemeine Bedrohung. Er wünschte sich von ganzem Herzen, dass das endlich aufhören würde, aber um das zu erreichen, gab es nur einen einzigen Weg. Vielleicht wäre es barmherziger gewesen, Jody kein Wasser zu bringen. Damit hatten sie ihre Folter nur verlängert. Spencer wünschte, er hätte den Mumm,

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