Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
deiner Stelle lieber nicht sterben.«
    »Die Jungs interessieren sich nicht dafür, und allein will Dee sie auch nicht weiterführen. Ich glaube schon, dass sie es könnte, aber sie will nicht.«
    »Das hat nur leider gar nichts mit mir zu tun, Mary«, sagte er. »Und wenn Dee hier wäre, würdest du dich auch im Leben nicht trauen, mich so zu bearbeiten.«
    »Sie ist ein Sturschädel. Vielleicht hast du ja ein Fünkchen mehr Verstand.«
    »Aber sie hat mich verlassen«, sagte er.
    »Du hast sie gehen lassen.«
    »Seit wann kann man Dee aufhalten, wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat?« »Sie kann ja ruhig unterrichten«, sagte sie. »Und du schmeißt die Ranch.« »Und deine Söhne haben gar nichts mitzubestimmen?«
    »Für die ist es doch bloß ein verdorrtes Stück Land am Arsch der Welt. Es bedeutet ihnen nichts. Ich hab Geld, ich kann sie auszahlen. Dabei brauchen sie die Kohle überhaupt nicht. Die Ranch geht an Dee, wenn sie sie haben will. Die werden nicht meckern.«
    »Du musst mit Dee reden.«
    »Ich rede mit dir, Mister. Überleg dir lieber ganz genau, was du willst. Kann sein, dass dir die Zeit davonläuft.«
    »Wieso? Du bist doch fit wie ein Turnschuh. Oder verschweigst du mir etwas?« »Ich will auf was anderes raus.«
    Sie stand auf, ging zur Spüle und wusch blitzsauberes Geschirr ein zweites Mal ab. »Und worauf willst du hinaus?«
    »Von mir erfährst du gar nichts«, antwortete sie. »Das geht mich nichts an, was ihr zwei mit eurem Privatleben macht.«
    »Soll das heißen, sie hat einen Freund?«
    »Ich kann schweigen. Frag sie lieber selber.«
    »Verdammt noch mal, Mary«, sagte Spandau.
    »Ich will nur sagen, dass ihr es unter euch ausmachen müsst. Denn irgendwann bin ich nicht mehr da.«
    »Und was sollen wir unter uns ausmachen?«, fragte Dee, die in der Fliegengittertür stand.
    »Was ich euch zum Abendessen kochen soll«, sagte Mary. »Ich koche gern, aber ich hab keine Lust, mir was auszudenken. Ihr müsst mir schon sagen, was ihr essen wollt.«
    Delia McCauley war ebenso hochgewachsen wie ihr Vater. Sie hatte auch das kastanienbraune Haar geerbt, das bei ihm in der Familie lag. Sie hatte es im Nacken gerafft, eingedreht und hochgesteckt. Spandau konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie abends oft neben dem Bett gestanden und die Haarnadeln herausgezogen hatte, so dass sich ihre prachtvolle Mähne wie eine herbstliche Kaskade über ihre Schultern ergoss. Von ihrer Mutter hatte sie den zarten Knochenbau und die feinen Züge, fast königlich in ihrer Anmut. Sie war groß und schlank, und Spandaus Verlangen nach ihr war so stark wie eh und je.
    Sie kam herein und ließ die Fliegentür mit einem scharfen Knall zufallen, hauptsächlich, um ihre Mutter zu ärgern. Sie gab Spandau einen hingetupften Kuss und legte ihm die Hand auf den Oberarm. Spandau stieg ein leichter, nicht unangenehmer Geruch nach Pferd und Leder in die Nase. Das war die Welt, mit der er sie verband, dieser Ort, den auch er liebte.
    »Ich hab nicht mehr geglaubt, dass du kommst«, sagte sie.
    »In der Stadt ist es später geworden. Ich hätte anrufen sollen, aber nachdem ich zu Hause war, bin ich lieber gleich losgefahren.«
    »Willst du trotzdem noch ausreiten? Ich hab dir Hoagy aufgezäumt. Wir sind rechtzeitig wieder da, um was zu kochen.«
    »Jetzt haut endlich ab«, sagte Mary. »Ich kann schon alleine kochen. Macht euch einen schönen Nachmittag«, fügte sie säuselnd hinzu.
    Dee warf ihr einen warnenden Blick zu, den Mary geflissentlich ignorierte, und verschwand im Haus.
    »Ich garantier dir«, sagte Mary, »dass du gleich Wasser rauschen hörst. Sie wird sich die Pferde runterwaschen wollen. Und du brauchst dich nicht zu wundern, wenn es hinterher nach Parfüm duftet.« Mary seufzte. »Zwei größere Volltrottel als euch beide hab ich noch nie gesehen.«
    Als Spandau aufgegessen hatte, kam Dee zurück, und er roch tatsächlich einen Hauch von Chanel. Mary sah ihn an und schüttelte den Kopf. »Hmpf«, machte sie.
    »Bist du so weit?«, fragte Dee.
    Er folgte ihr in den Stall. Ihre Hüften wiegten sich in der hautengen Jeans. Wenn er sie hier sah, an diesem Ort, wo sie hingehörte, fiel es ihm schwer, sie sich vor einer Horde Siebenjähriger in einem Klassenzimmer vorzustellen oder bei einer Lehrerkonferenz. Dabei kannte er sie auch in dieser Rolle, in der strengen Bluse und dem strengen Rock, kühl und förmlich, das kastanienbraune Haar zum festen Knoten aufgesteckt, die Lesebrille auf der Nasenspitze,

Weitere Kostenlose Bücher