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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte, fing er an zu erzählen.
    »Ich hab eine Perle abgeschleppt ... Ein echtes Sahneschnittchen, Mann. Eine Wahnsinnsbraut. Sie hat einen auf Schulmädchen gemacht, weiße Bluse, Faltenröckchen. Sie hatte sogar Zöpfe. Eine, nach der sich jeder alte Sack die Finger ableckt. Und sie wusste ganz genau, was sie wollte.
    Jedenfalls hab ich sie mit nach Hause genommen. Ich war hackevoll, ich weiß noch nicht mal, wie ich den Wagen heil den Berg rauf gekriegt hab. Dann sind wir hier im Wohnzimmer, und wir fummeln rum, und sie sagt: >Hast du irgendwas da zum Relaxen? Ich bin besser drauf, wenn ich high bin. Ich geh ab wie 'ne Rakete.< Und ich denke mir, scheiße auch. Klar hab ich was da. Und ich geb ihr ein bisschen Crack, und sie sagt klasse, sie steht auf Crack. Wir hocken uns da drüben drin, ziehen uns ein Pfeifchen rein, knutschen und fummeln rum, und auf einmal sagt sie, warte, ich muss vorher noch aufs Klo, und sie nimmt ihr Handtäschchen und geht nach oben.
    Dann ist sie weg, und ich sitze hier, und dann fängt der Stoff an zu wirken, und ich verabschiede mich für ein Weilchen ins Nirwana. Keine Ahnung, für wie lange. Ich bin echt weggetreten. Als ich wieder zu mir komme, ist sie immer noch weg. Ich mach mir Sorgen und seh nach oben.
    Ich klopfe an die Klotür, nichts. Ich mache die Tür auf. Sie ist nicht abgeschlossen. Und da sitzt sie, auf dem Klo, halb zusammengesunken, mit runtergelassener Strumpfhose und einer verfluchten Spritze im Bein. Und sie ist ganz blau. Und sie atmet nicht, und im Waschbecken liegt ihr ganzes Fixerbesteck, Mann. Sie hat sich Heroin aufgekocht und gespritzt und sich in meinem Badezimmer 'ne Überdosis verpasst. Ich hab ein totes Mädchen auf dem Klo ...
    Ich krieg die Panik. Okay? Und durch das Crack wird es natürlich auch nicht besser. Ich renne durchs Haus, schlage mir die Fäuste an den Kopf und flenne wie ein Baby ... Ich weiß nicht, was ich machen soll. Mit der Toten, meine ich. Ich weiß nicht weiter. Da fällt mir Richie ein.«
    »Wieso Richie?«
    »Weil Richie der Spezialist für so was ist, Mann. Das kann er. Probleme lösen, darin ist er ein As. Du brauchst was? Richie besorgt es dir. Du willst, dass was erledigt wird? Richie findet einen Weg. Dafür ist er berühmt. Richie, dein Freund und Helfer. Den hat halb L. A. schon mal um Hilfe gebeten.«
    »Sie haben also Richie angerufen ...«
    »Ich klemme mich ans Telefon. Ich rede ziemlich wirres Zeug, und Richie sagt, ich soll mich wieder einkriegen. Er redet auf mich ein, bis ich mich beruhigt hab. So was ist typisch Richie, das kann er super. Er hat die Stimme dafür. Bleibt total ruhig, wenn die Kacke am Dampfen ist.
    Man vertraut ihm. Jedenfalls fange ich mich wieder, und ich erzähle ihm, was passiert ist. Und Richie sagt: >Okay, ich muss alle Einzelheiten wissen.< Und ich erzähl's ihm, und er sagt, okay, keine Panik, immer schön cool bleiben, null Problemo, er kümmert sich um alles. Aber er braucht ein paar Stunden dafür. Und er sagt, ich soll raus aus dem Haus, irgendwo in ein Hotel einchecken oder bei Freunden übernachten, ich soll mich einfach bis zum nächsten Morgen in Luft auflösen, bis er alles geregelt hat. Ich soll verschwinden und die Tür nicht abschließen. Er sagt, wenn ich am nächsten Tag nach Hause komme, werde ich denken, es wäre nie passiert.«
    »Wo sind Sie hingegangen?«
    »Ich hab mich ins Auto gesetzt und bin in die Wüste rausgefahren. Ich hab mir ein Motelzimmer genommen, mir die Kante gegeben und bin eingepennt. Als ich mich am nächsten Tag endlich wieder hergetraut habe, waren alle Spuren beseitigt, bloß das Spritzbesteck nicht, dass hatten die Typen, die Richie geschickt hat, vergessen. Wenn man sich mal vorstellt, die Putzfrau hätte es gefunden ... Ich hab Richie angerufen und ihn gefragt, wie es gelaufen ist. Er hat sagt, ich soll nicht mehr daran denken. Als ich wissen wollte, was ich ihm dafür schuldig bin, hat er die beleidigte Leberwurst gespielt. >Schwamm drüben, hat er gesagt. >Wir sind Freunde<, hat er gesagt. >Und dafür sind Freunde schließlich da.<«
    »Und das haben Sie ihm abgekauft?«
    »Was blieb mir anderes übrig? Er hatte mir die Tote aus meinem Klo weggezaubert. Eben ist sie noch da, im nächsten Moment ist sie weg. Es tut mir leid um die Kleine, aber ich hab sie nun mal nicht umgebracht, und ich hab keine Lust, mir von so einem Scheiß die Karriere versauen zu lassen. Ich hab nichts Falsches gemacht. Ich wollte bloß, dass es erledigt ist. Einen

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