DanDep-StaderVer
ihm«, wiederholte Jurado. Plötzlich blickte er sich um. »Was machen diese ganzen Leute hier? Wir können auf sie verzichten. Und was will der da?«, fragte er, als ob Spandau gerade vom Himmel gefallen wäre.
»Ich brauche ihn«, antwortete Bobby. »Er bleibt. Vielleicht sag ich ihm, er soll dich ein bisschen auf mischen.«
»Und der?« Jurado deutete mit dem Kopf auf Ginger.
»Ich bin anscheinend derjenige, der gerade gehen wollte«, verkündete Ginger fröhlich.
»Nein«, widersprach Bobby. »Ich brauche Zeugen.«
»Das hilft uns auch nicht weiter, Bobby«, sagte Annie.
»Helfen? Ich will ja gar nicht helfen. Ich will Respekt.«
»Himmeldonnerwetter noch mal«, knurrte Jurado. »Sag's ihm, Annie.«
»Es steht in deinem Vertrag«, sagte Annie.
»Bullshit.«
»Es fällt unter Werbemaßnahmen und Promotion für den Film. Ich dachte mir gleich, dass dir das stinkt, deshalb hab ich es mit Robert durchgesprochen. Der meinte, es lohnt sich nicht, gegen die Klausel anzugehen. Womit er recht hat.«
»Auf wessen Seite stehst du eigentlich?«, fragte Bobby.
»Auf deiner, Sweetie. Und genau deshalb rate ich dir zu.«
Jurado sagte: »In ungefähr fünf Minuten, okay? Ich schick sie euch rüber.«
»Sobald die Kleine durch die Tür kommt«, sagte Bobby, »halt ich ihr meinen Schwanz unter die Nase. Das schwöre ich dir.«
»Klar«, sagte Jurado. »Super. In fünf Minuten dann. Ist echt nett von euch, Leute.«
»Ich kann noch netter.« Bobby fasste sich demonstrativ in den Schritt.
»Das lief doch gar nicht so übel«, sagte Annie, als Jurado gegangen war.
Bobby stand auf und warf sich in Rednerpose: »Ich geh mir jetzt einen abseilen. Dann mieft es hier vielleicht wenigstens wie in einem Kamelarsch, wenn die aufkreuzen.«
Er schloss sich auf der Toilette ein. Annie sah Spandau an.
»Haben Sie sich alles gut gemerkt?«, fragte sie sarkastisch. »Sie haben doch hoffentlich eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterschrieben, oder? Was hier abläuft, darf auf keinen Fall publik werden.«
»Wollen Sie meine Referenzen sehen?«, fragte Spandau. »Ich mach das schließlich nicht zum ersten Mal.«
»Nur dass wir uns richtig verstehen. Wenn auch nur ein Wort davon nach außen dringt, ein Wort, versenke ich Sie in einem Armengrab.«
»Sie sollten mal langsam eine neue Platte auflegen, Sie und Jurado.«
»Seit wann sind Sie eigentlich Bobbys Busenfreund?«
»Ich bin sein Leibwächter. Da kommt man sich näher.«
»Aber wozu braucht er einen Leibwächter? Das würde ich zu gern wissen. Und dann auch noch ausgerechnet Sie. Sie sind nicht zufälligerweise gerade dabei, Ihre eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen?«
»In Ihren Augen sieht es bestimmt so aus.«
»Was soll denn das wieder heißen?«
»Dass ich Ihnen keine Erklärung schuldig bin. Dass Sie es mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso nicht verstehen würden. Die Welt da draußen besteht nicht nur aus Hollywood, Lady. Nicht alles auf diesem Planeten wird von Schakalen gedeichselt. Nocfmicht. Wenn Sie mich loswerden wollen, müssen Sie mit Bobby reden. Die Entscheidung liegt bei ihm. Und bis dahin bleiben Sie mir vom Leib. Ich hab's Ihnen schon mal gesagt, ich lass mir von Ihnen nichts mehr bieten.«
Annie lächelte frostig und klopfte an die Toilettentür.
»Ich gehe dann, Baby. Das schaffst du schon alleine.«
»Ja, ja«, kam es müde von der anderen Seite zurück.
Eine Minute nachdem sie gegangen war, rauschte die Wasserspülung.
»Na, habt ihr schön geturtelt?«, fragte Bobby.
»Worauf Sie Gift nehmen können.«
Wieder klopfte es an der Tür. Es war Jurado mit den Besuchern. Er steckte den Kopf herein. »Erlaubnis, an Bord zu kommen?«
Bobby massierte sich im Schritt.
»Achtung, Stufe!«, sagte Jurado, nach hinten gewandt. »Jetzt können Sie mal sehen, was für ein glamouröses Leben so ein Star führt, ha, ha!«
Jurado kam herein, gefolgt von einem dreizehnjährigen Mädchen und ihrem Vater. Der Vater grinste von Ohr zu Ohr, das Mädchen platzte fast vor Aufregung.
»Darf ich vorstellen? Mr. Waller, seine Tochter Tricia.«
Bobby lächelte brav. »Ich freue mich, dich kennenzulernen, Tricia.«
»O mein Gott... o mein Gott!«
Mr. Waller schüttelte Bobby die Hand.
»Die Freude ist ganz unsererseits, Mr. Dye. Meine Tochter Tricia ist Ihr größter Fan. Wir mögen Ihre Filme, Mrs. Waller und ich selbst natürlich auch.«
»Danke.«
»O mein Gott«, wiederholte Tricia.
»Wie geht es dir, Tricia?«
»Ich fass es nicht. Sind Sie es
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