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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterbuttern lasse. Er wird versuchen, mich an die Wand zu spielen, doch da hat er sich geschnitten. Er will mir das Wasser abgraben, wie immer, aber ich lass mich nicht in den Schatten stellen. Und das weiß er. Es ist Krieg, Mann. Und jetzt sehen Sie sich Mark an, der scheißt sich doch in die Hose vor Angst, weil er nicht weiß, mit welchem von uns er zuerst sprechen soll.«
    Mark entschied sich für Sir Ian. Es war wie eine Audienz bei Prinz Albert. Sie redeten. Beziehungsweise Mark redete. Sir Ian nickte bloß huldvoll. Dann nahm er seine Position auf dem Set ein.
    Mark kam zu Bobby herüber.
    »Brauch ich für euch beide einen Schäferhund?«, fragte er. »Ich hab keinen Schimmer, was du meinst«, sagte Bobby.
    »Natürlich nicht. Pass auf, der dreht gleich ganz groß auf. Aber ich möchte, dass du dich zurückhältst. Du gibst das Tempo vor. Wenn er aus dem Ruder läuft, holst du ihn langsam wieder auf den Boden.«
    »Das ist nicht meine Aufgabe. Schließlich bis du hier der Regisseur.«
    »Du weißt so gut wie ich, dass bei einer durchgegangenen Elefantenherde auch der beste Regisseur machtlos ist. Ich brauche deine Hilfe. Ich möchte, dass du deine moralische Überlegenheit unter Beweis stellst.«
    »Moralische Überlegenheit«, wiederholte Bobby. »Okay, hab's kapiert.«
    »Hilfst du mir, bitte? Dann kommen wir hier vielleicht alle wieder raus, bevor der Altersschwachsinn durchbricht. Meiner, natürlich.«
    Bobby nickte. Mark tätschelte ihm die Schulter und ging zurück zu Sir Ian.
    »Da fragt man sich doch, was er wohl Sir Ian über mich geflüstert hat«, sagte Bobby zu Spandau und ging auf den Set.
    Als Spandau ins Wohnmobil zurückkam, brühte Ginger gerade Tee auf.
    »Konnten Sie's nicht mehr ertragen?«, fragte er. »Die Leute denken immer, ein Filmset wäre was Romantisches. Ich denke eher, dass sich die meisten Beteiligten bis auf ein, zwei Minuten in der Stunde zu Tode langweilen. Und das auch noch bei Bullenhitze oder Schweinekälte. Da lege ich mich doch lieber in Cabo an den Strand. Möchten Sie auch eine Tasse?«
    »Gern.«
    Ginger stellte zwei Porzellantassen auf den Tisch und schenkte aus einer alten englischen Kanne Tee ein.
    »Plätzchen?«
    »Danke.«
    »Solange wir noch kultiviert ein Tässchen Tee genießen können, wird das Empire nicht untergehen.« Er nippte an seiner Tasse und verdrehte die Augen. »Das hab ich jetzt bitter nötig. Ich weiß doch, was für eine Wut mein Herr und Meister gleich im Leib hat, wenn er zur Tür reinkommt.«
    »Wieso sollte er wütend sein?«
    »Weil Sir Ian, der lange trocken war, angeblich wieder zur Flasche greift, und es ist bestimmt kein Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten. Ich hab da so meine Quellen. Wir persönlichen Assistenten sind wie die Kindermädchen, die sich im Park treffen und sich über ihre Schützlinge unterhalten. In diesem Fall hat mir aus dem Blätterwald ein Vögelchen namens Sun geflüstert, dass Sir Ians schöne junge Gattin turtelnderweise mit einem Nachwuchsschauspieler, der ungenannt bleiben soll, in London gesichtet wurde. Sir Ian ist darüber alles andere als entzückt und tröstet sich mit der Whiskyflasche, eine Lösung, auf die er auch schon früher gern zurückgegriffen hat. Aber wo die Liebe hinfällt, da wächst kein Gras mehr.«
    Wie aufs Stichwort hörten sie, dass sich Schritte dem Wohnmobil näherten. Schon kam Bobby hereingestürmt. Er knallte ein paarmal mit voller Wucht die Tür zu, bis sie endlich schloss. Ginger und Spandau sahen sich an. Der Assistent schloss die Augen und gönnte sich einen letzten Schluck Tee.
    »Dieser Drecksack, dieser verdammte Drecksack!«
    »Was ist passiert. Schätzchen?«
    »Der ist voll wie'ne Strandhaubitze! Als ob ein paar Pfefferminzbonbons gegen eine halbe Flasche Scotch anstinken können. Er kann nicht mal geradeaus gucken. Ich krieg die Krise. Wie soll ich dagegen anspielen?«
    »Beruhige dich, sonst trifft dich noch der Schlag. Und überhaupt, das ist nicht dein Problem, das ist Marks Problem. Soll er sich doch darum kümmern.«
    »Was glaubst du eigentlich, wer du bist?«, fuhr Bobby ihn unvermittelt an. »Lee Strasberg persönlich, dass du dich so gut mit der Schauspielerei auskennst? Geh lieber das Klo putzen.«
    »O pardon.«
    »Fuck, fuck, fuck!«, stöhnte Bobby. »Ich fahr nach Hause, ich sauf mir einen Affen an, ich kotz mich aus und leg mir einen Blackout zu und fall ins Koma, bis dieser Alptraum vorbei ist.«
    »Eine ausgesprochen erwachsene Reaktion«, sagte

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