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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Messer, einen Löffel. Einen Teller, ein Glas. Ich will Sie nicht testen. Ich habe Sie eingeladen, weil ich Sie gern bei mir haben wollte.«
    »Angelo«, sagte Mrs. Carlson. Sie sah Potts an.
    »Wer, Mutter?«
    »Angelo. Du kennst doch Angelo.« »Nein, Mutter. Ich kenne keinen Angelo.«
    »Dein Vater hat Angelo gehasst. Ich hätte ihn beinahe geheiratet.« Ingrid warf Potts einen erstaunten Blick zu.
    »Das höre ich zum ersten Mal. Du hättest beinahe Angelo geheiratet?«
    »Schick ihn lieber schnell weg. Wenn Henry wiederkommt, wird er wütend«, sagte sie ernst.
    »Das ist Mr. Potts, Mutter.«
    »Wir dürfen uns nicht mehr sehen«, sagte Mrs. Carlson. »Ich bin jetzt mit Henry verlobt.« »Das ist Mr. Potts. Mr. Potts, Mutter, nicht Angelo.«
    Mrs. Carlson geriet außer sich. »Er soll gehen, hörst du nicht? Henry hat gedroht, ihn zu erschießen!«
    »Schon gut, Mutter. Mach dir keine Sorgen.«
    »O Gott!«, sagte Mrs. Carlson. »Er darf sich nicht aufregen! Es ist schrecklich, wenn er sich aufregt!«
    Ingrid ging zu ihrer Mutter, nahm ihre Hand und half ihr aus dem Sessel hoch.
    »Es ist alles gut. Komm, ich bring dich in dein Zimmer, da kannst du in Ruhe fernsehen.« Sie wollte Mrs. Carlson aus dem Wohnzimmer führen.
    »Sagst du Angelo, dass es mir leid tut? Bitte«, bat Mrs. Carlson.
    »Ich sage es ihm.«
    »Er war gut zu mir. Sag ihm das.«
    »Mach ich, Mutter.«
    Ingrid brachte ihre Mutter hinaus. Eine Minute später war sie wieder da. »Bitte entschuldigen Sie.«
    »Ach was, ist schon gut«, sagte Potts. »Sie scheint mir eine sehr nette alte Dame zu sein.«
    Ingrid setzte sich wieder, griff nach ihrem Weinglas.
    »Das ist sie. Sie war die beste Mutter der Welt, die sanfteste Frau, die man sich vorstellen kann. Es ist so traurig. Das mit ansehen zu müssen. Es ist so ungerecht.«
    Potts, der nicht wusste, was er sagen sollte, trank einen Schluck Wein. Den er nicht ausstehen konnte.
    »Dann werden wir zwei also allein essen. Ich bringe ihr einen Teller auf ihr Zimmer.« Sie stand auf. »Also, der Braten ist fertig. Wir können gleich anfangen, wenn Sie wollen. Ich hoffe, Sie haben einen anständigen Hunger mitgebracht. Was ich gekocht habe, reicht für eine ganze Armee.«
    »Ich könnte schon was vertragen«, sagte Potts.
    Sie setzten sich ins Esszimmer, im rechten Winkel zueinander an einen langen Tisch. Obwohl Potts so nervös war, hatte er Hunger. Vielleicht kam das von dem Wein, der ihm inzwischen gar nicht mehr so schlecht schmeckte. Der Braten war hervorragend, und Potts langte tüchtig zu.
    »Schmeckt es?«, fragte Ingrid.
    Potts merkte, dass er sein Essen viel zu schnell hinunterschlang.
    »Entschuldigung, es ist bloß ... Ja, es ist echt lecker. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wann ich das letzte Mal so gut gegessen hab. Seit ich von zu Hause weg bin, wahrscheinlich. Meine Ma konnte kochen. Aber nicht so gut wie Sie.«
    »Kommen Sie aus einer großen Familie?«
    »Ich hab bloß eine Schwester.«
    »Haben Sie ein gutes Verhältnis zu ihr?«
    »Wir reden nicht miteinander. Bloß, wenn es gar nicht anders geht.« »Das tut mir leid«, sagte Ingrid. Und sie meinte es auch so. »Ist nicht so tragisch.«

»Ich finde bloß, dass eine Familie etwas Wichtiges ist. Jeder Mensch sollte andere Menschen haben. So wie ich zum Beispiel Mama habe. Das ist wenigstens etwas, auch wenn sie sich so verändert hat. Auch wenn der Verstand nicht mehr mitmacht, ist das Herz immer noch dasselbe. Meinen Sie nicht?«
    Wieder fiel Potts keine Antwort ein. Er starrte auf seinen Teller.
    »Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen.«
    Nichts. Potts wollte etwas sagen, aber er konnte nicht. Was zum Henker sollte man da auch sagen?
    »Ich wollte, dass Sie sie kennenlernen«, sagte Ingrid. »Sie ist nicht immer so wie heute. Manchmal geht es ihr schlechter, manchmal besser.«
    »Sie macht einen sehr netten Eindruck. Es tut mir leid, dass sie krank ist.«
    »Ob wir wohl noch mehr über diesen Angelo erfahren werden? Klingt nach einer spannenden Geschichte. Ich hatte noch nie etwas von ihm gehört. Vielleicht ist Angelo ihre große Liebe. Denn mein Vater war es wahrscheinlich nicht. Er war ein guter Mann, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er bei irgendjemandem leidenschaftliche Gefühle geweckt hat. Aber so ein Angelo ... Ah, meine Mutter und ein dunkler Latin Lover, eine heiße Affäre unter den Augen ihrer puritanischen Familie. Sie waren Blaublüter - und Blaustrümpfe, eine alte Ostküstensippe. O ja, Angelo hätte

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