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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bildet sich tatsächlich ein, dass sie häuslich wird und das Heimchen am Herd spielt. Aber da hat Miss Gorbacheva ganz andere Pläne, tut mir leid.«
    »Als da wären?«
    »Wir wollen ein großer Star werden, Schätzchen. Was meinen Sie, warum sie sonst hier ist?«
    Bobby tauchte auf; er wirkte irgendwie zappelig. Ginger zog weiter. »Amüsieren Sie sich gut?«, fragte Bobby Spandau.
    »Ich genieße die Aussicht.«
    »Stimmt, hier sieht's aus wie beim Almauftrieb der Dessousmodels. Wieso sind Sie nicht längst am Baggern?«
    »Die sind alle nicht meine Preisklasse.«
    »Bullshit. Sie sind mein Freund. Sie gehören dazu.«
    »Was haben Sie?«
    Bobby tänzelte auf der Stelle. »Ich bepiss mich gleich. Die Schlange unten vor dem Gästeklo ist kilometerlang.«
    »Warum gehen Sie dann nicht nach oben?«
    »Ich kann nicht.«
    »Warum nicht?«
    Bobby starrte ihn an, und plötzlich sah Spandau das tote Mädchen vor sich.
    »Ich such mir eine neue Hütte. Hier kann ich nicht wohnen bleiben. Es spukt. Ich halte das nicht aus.«
    Bobbys Blick fiel auf Irina, die sich oben ohne im Liegestuhl räkelte. »Verfluchte Scheiße.«
    Er stapfte zu ihr rüber und redete wütend auf sie ein. Sie schimpfte zurück. Zuletzt zog sie sich achselzuckend das Oberteil wieder an. Bobby stellte sich wieder zu Spandau.
    »Diese Weiber haben kein Gramm Schamgefühl am Leib«, sagte er.
    »Es gibt doch auch überall Fotos von ihr, Bobby.«
    »Ja, ich weiß, aber deshalb braucht es mir noch lange nicht zu gefallen. In einer Illustrierten, das ist eine Sache, aber vor meinen Freunden alles raushängen zu lassen, was sie hat, ist etwas ganz anderes.« Bobby sah inzwischen so aus, als ob er jeden Moment platzen würde. »Fuck, das hier ist mein Haus. Und ich? Muss in die Büsche pinkeln. Scheiße.«
    Er trollte sich, um sich ein verschwiegenes Plätzchen zu suchen. Spandau setzte sich auf einen Stuhl, trank sein Bier aus, holte sich ein neues und beobachtete amüsiert das ausgelassene Treiben, bis es ihn selbst ins Haus trieb. Angesichts der Schlange vor dem Gästeklo probierte er sein Glück im ersten Stock. Als er an die Tür klopfte, sagte eine Frauenstimme: »Ja, Augenblick noch ...« Während er wartete, hörte er aus dem Schlafzimmer, in dem Bobby sich nicht mehr zu schlafen traute, Stimmen, die ihm bekannt vorkamen. Er schob sich ein wenig näher an die einen Spaltbreit offenstehende Tür heran und erblickte Irina und Jurado beim vertraulichen Tete-á -Tete. Sie unterhielten sich leise. Jurado ließ sich durch ihren Schmollmund nicht beeindrucken und zwickte sie durch das dünne Bikinitop in die Brustwarze. Irina lachte, aber sie schlug seine Hand nicht weg.
    Hinter Spandau ging die Toilettentür auf, und eine Blondine kam heraus. Sie schniefte und massierte sich mit dem Zeigefinger das Zahnfleisch. Mit einem Lächeln huschte sie an ihm vorbei, während drinnen ein anderes Model noch schnell den Unterschrank abstaubte und ein Glasröhrchen in ihrer Handtasche versenkte. Auch sie entschwebte mit einem Lächeln. Beim Blick auf die Toilette und das Waschbecken musste er an Bobbys Beschreibung des toten Mädchens denken. Spandau sah sie vor sich sitzen, schlaff auf dem Sitz hängend, die Nadel im bläulich verfärbten Schenkel. Er zog die Tür zu, ohne hineinzugehen.
    Irina kam in die Diele und knuffte ihn spielerisch in die Rippen, als sie ihre wogenden Formen an ihm vorbeischob. Spandau warf noch einmal einen Blick ins Schlafzimmer. Jurado saß auf der Bettkante und telefonierte mit dem Handy. Er sah ihn an, ohne sich bei seinem Gespräch stören zu lassen. Spandau begab sich wieder nach unten.
    Vor einem großen Bücherschrank stehend, sah er sich Bobby Dyes Bibliothek an. Philosophische Schriften gemischt mit Schauspielerbiographien und Büchern über Film und Regie. Mehrere Titel über John Cassavetes. Ein Exemplar von Sun Tsus Die Kunst des Krieges. Spandau schlug es auf. Auf dem Titelblatt stand eine Widmung: »Für meinen Star/ Film ahoi!/ Alles Gute/ Richie.« Plötzlich sah ihm Jurado über die Schulter.
    »Wo steckt Bobby?«, wollte er wissen.
    »Als ich ihn zuletzt gesehen habe, hat er gerade hinter einen Rosenstock gepinkelt.«
    »Hat er Sie nicht angeheuert, damit Sie sein Leben schützen? Scheint mir nicht so, als ob Sie Ihre Arbeit sehr ernst nehmen.«
    »Momentan ist die größte Gefahr für ihn, dass ihn eine Hummel in den Schwanz sticht. Dagegen kann ich auch nicht viel ausrichten.«
    »Haben Sie zwischendurch mal an unseren

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