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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Jüngelchen sagte er: »Du hast die Hütte stillgelegt?«
    »Alles abgefackelt. Nichts mehr übrig, keine Spur, nichts. Und irgendwohin zurückverfolgen kann man die Kiste auch nicht. Wir haben 'ne neue Küche, in der Nähe von Barstow. Alles wie gehabt.«
    »Tut mir leid, Richie«, sagte Martin. »Ehrlich.«
    »Willst du es wieder in Ordnung bringen? Dann krieg raus, wer die Zecke ist.« »Klar, Richie. Bloß wie?«
    »Du nimmst dir das Video, lässt ein Standfoto von dem Kerl machen und zeigst es rum. Er hat keine Ahnung, dass er aufgeflogen ist, deshalb braucht er sich nicht zu verstecken. Frag im Club rum, aber ein bisschen diskret, ja? Du weißt, was diskret bedeutet? Ich hab den Kerl im Club gesehen. Ich weiß, dass ich ihn im Club gesehen hab.«
    »Und was dann?«, sagte Martin.
    »Finde ihn erst mal.«
    »Sollen wir nicht nach Cabo fahren?«, fragte Richie. »Warst du schon mal in Cabo?«
    Sie waren im Büro des Voodoo Room. Es war zehn Uhr abends, und Richie hatte sich den ganzen Abend nicht ein einziges Mal vor die Tür gerührt. Sonst kriegte man ihn höchstens mit einem Elektroschocker ins Büro, was seinen Angestellten nicht ganz unlieb war. Wenn er nämlich dort aufkreuzte, schimpfte und zeterte er die meiste Zeit sinnlos herum und stauchte jeden zusammen, dessen Nase ihm nicht gefiel. Das Ganze endete damit, dass er irgendeinen Mitarbeiter auf die Straße setzte. Normalerweise feuerte er den Falschen, aber nachdem er jemanden rausgeschmissen hatte, war er für ein paar Wochen wieder ein glücklicher Mensch und ließ sich nicht mehr blicken. Allison graute genauso davor, ihn im Büro zu haben, wie allen anderen, und in letzter Zeit erschien er fast täglich. Er machte sie wahnsinnig. Er stellte ihr nach und begrapschte sie, so dass sie kaum mit ihrer Arbeit nachkam. Allison war eine gute Geschäftsführerin; sie mochte ihren Job und hoffte, irgendwann von Richie wegzukommen und in einem Laden anheuern zu können, wo ihr der Besitzer nicht alle fünf Minuten an die Brust fasste. Sie arbeitete seit sechs Monaten für ihn und hatte es bis jetzt geschafft, nicht mit ihm ins Bett zu gehen. Aber Richie verlor allmählich die Geduld, und deshalb lief er ihr dauernd zwischen den Füßen herum.
    »Ich hab keine Zeit, nach Cabo zu fahren«, sagte Allison zu ihm. »Ich muss schließlich deinen Club managen.«
    »Dafür kann ich hundert andere Leute finden.«
    »Ist ja toll«, sagte sie. »Wozu brauchst du mich dann?«
    »Du weißt, warum ich dich brauche.«
    »Ich bin nicht dein Spielzeug, Richie.«
    »Wollen wir wetten?«
    Sie saß am Schreibtisch und ging einen Stapel Barquittungen durch. Richie kam herüber und fing an, ihr den Nacken zu massieren. Als seine Hände ihren Hals berührten, war es, als ob sie einen elektrischen Schlag bekommen hätte, und wenn ihre Muskeln vorher nicht verspannt gewesen waren, dann waren sie es jetzt. Vielleicht wollte er sie wirklich nur massieren, aber vielleicht war es auch eine Drohung. Bei Richie wusste man nie, woran man war.
    »Klar bist du mein Spielzeug«, sagte er und knetete ihr mit seinen Daumen den empfindlichen Ansatz der Halswirbelsäule.
    Allison stand auf und hielt ihm ein paar Unterlagen zur Ansicht hin.
    »Die nehmen uns nach Strich und Faden aus. Warum lässt du mich nicht einfach meine Arbeit machen, Richie? Ich bin gut darin, wirklich gut. Können wir es nicht einfach dabei belassen?«
    »Und wenn nicht? Willst du dann wieder kündigen?« »Hätte ich denn diesmal Erfolg damit?«
    Allison hatte schon zweimal gekündigt und dann erfahren müssen, dass Richie sie überall angeschwärzt hatte. Sie fand keine neue Stelle, höchstens in der Küche eines Hamburgerrestaurants, und auch das war fraglich. Alle kannten Richie, und keiner wollte sich mit ihm anlegen. Sie hatte ein Kind und ein Haus, und sie brauchte den Job. Beide Male kam sie wieder zurück, genau wie Richie es ihr prophezeit hatte.
    »Aber wir wissen doch beide, dass du nicht kündigen willst. Wir wissen, was du wirklich willst. Dasselbe wie ich. Wenn du kündigen willst, kündige. Ich hab dir nie Steine in den Weg gelegt. Wieso kommst du also immer wieder angekrochen?«
    »Jetzt lass mich weiterarbeiten«, sagte Allison.
    »Überleg dir das mit Cabo. Wir fliegen eine Woche in die Sonne, schlürfen Margaritas und legen uns an den Strand.«
    »Ich hab doch den Jungen, Richie.«
    »Den kannst du bei deiner Mutter abgeben. Ich miete die beiden für eine Woche in Disneyland ein. Ach was, Blödsinn,

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