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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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kennengelernt?«, fragte Cantrell, und als Bentz den Kopf schüttelte, fügte er hinzu: »Nun, das war ein schwerer Schlag. Eine schöne Frau. Absolut umwerfend – und großartig im Manipulieren. Wollte immer mehr und mehr – genau der Typ, der einem nichts als Scherereien macht.« Er lehnte sich zurück. »Oh, verdammt, ist sie etwa mit dem Gesetz in Konflikt geraten?«, fragte er dann. »Musste ich deshalb herkommen?«
    »Ich möchte Ihnen nur ein paar Fragen stellen«, wiederholte Bentz.
    »Worüber?«
    »Über das Feuer in dem Mietobjekt, das Sie in Bayou St. John verwalten.«
    »Ich verstehe.« Cantrell schaute aus dem Fenster, kaute auf seiner Zigarre und betrachtete die vorüberziehende Landschaft, während Bentz Richtung Innenstadt fuhr. »Darüber weiß ich rein gar nichts. Nichts. Fragen Sie meine Sekretärin. Ich war unterwegs. Zusammen mit … mit einer Freundin. Sie können sie auch fragen.«
    »Das werde ich tun«, sagte Bentz, doch er vermutete, dass Cantrell die Wahrheit sagte. Wahrscheinlich eine weitere Sackgasse. »Kennen Sie Bernadettes Tochter?«
    »Olivia? Ja, ich bin ihr ein-, zweimal begegnet.« Er nahm seinen Strohhut ab und wischte sich die Stirn mit einem Taschentuch. »Die andere Tochter ist gestorben. Ich glaube nicht, dass sie je darüber hinwegkommt. Hatte Schuldgefühle, weil sie geschlafen hat, als das Mädchen ins Planschbecken fiel. Ist ertrunken. Bernadette hat die Ältere, Olivia, für den Tod der Kleinen verantwortlich gemacht, aber tief im Innern, denke ich, hat sie sich schuldig gefühlt. Verdammt, die Frau hat einen ganzen Sack Schuldgefühle mit sich rumgeschleppt.«
    »Tatsächlich?« Bentz hatte nicht damit gerechnet, dass Cantrell so offen sein würde. Bernadettes Ex-Mann steckte sein Taschentuch wieder ein. »Weshalb? Warum all die Schuldgefühle?«
    »Ihr Vater war tot, ihre Mutter halb verrückt mit ihrem Geschwafel über Voodoo und solchen Unsinn. Kein Wunder, dass Bernadette so verkorkst war. Vermutlich hatte es auch etwas mit dem Kind zu tun.«
    »Mit Olivia?«
    »Nein.«
    »Dann mit dem Mädchen, das ertrunken ist? Chandra?«
    »Um Himmels willen, nein.« Cantrell war irritiert. »Ich spreche von dem ersten Baby.«
    Bentz spürte, wie etwas in seinem Kopf klick machte. Er blickte wieder in den Rückspiegel.
    »Das erste?«
    »Ja, ihr Sohn … Das Ganze sollte wohl ein großes Geheimnis bleiben, aber eines Abends, als wir zusammengesessen und etwas getrunken haben – sie hat sich betrunken, und zwar höllisch betrunken –, fing sie aus heiterem Himmel an, mir etwas über ihren Sohn vorzuheulen. Sie konnte gar nicht mehr aufhören mit dem Gejammer. Wie sie schwanger geworden sei und das Baby habe fortgeben müssen. Die alte Dame, Bernadettes Mutter, hat darauf bestanden.«
    »Wer war der Vater?«
    »Natürlich Benchet. Das war ja der Knackpunkt. Die alte Dame hatte Reggie Benchet abgeschrieben. Sie wusste, was für ein Nichtsnutz er war.« Cantrells halb geöffnete Augen begegneten denen von Bentz im Rückspiegel. »Schreckliche Sache. Nach jenem Abend hat sie das Thema nie wieder erwähnt und ich auch nicht. Fand, es würde mich nichts angehen, und ich glaube auch nicht, dass sie Reggie je davon erzählt hat.«
    »Aber Ihnen hat sie sich anvertraut?« Bentz konnte es kaum glauben.
    »Der Dämon Rum hat ihr die Zunge gelockert. Mann, die Frau war auf einem unglaublichen Schuld-Trip. Wenn Sie mich fragen, war das der Anfang. Dass sie das Baby weggegeben hat.«
    »Der Anfang wovon?«
    »Dieser ganze Wahnsinn … das liegt in der Familie, müssen Sie wissen.« Cantrell nahm die Zigarre aus dem Mund und stieß damit in die Luft. »Die alte Dame hatte es, und sie hat es weitervererbt, an Bernadette und an Olivia … diese schönen Frauen ticken nicht ganz richtig, sind ein bisschen neben der Spur, höllisch sexy, echte Hingucker, auf ihre Art charmant, aber … eben keine normalen Frauen, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Unglücklicherweise verstand Bentz. Er musste nur an vergangene Nacht denken.
     
    Am Vormittag arbeitete Olivia ein paar Stunden im Third Eye, dann traf sie sich mit Ole Olsen und seinem Team am Cottage.
    Sie zog sich in das zweite Schlafzimmer zurück, das ihr als Arbeitszimmer diente, und versuchte zu lernen, während die Arbeiter durchs Haus polterten, eine Zeitlang den Strom abstellten und anschließend die Alarmanlage ausprobierten. Olivia saß auf der Ausziehcouch und blätterte durch die Seiten ihrer Bücher, gelegentlich

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