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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ausstrahlung, die sie so aufregend gefährlich fand.
    »Du meinst, außer Dank zu sagen?« Er schob sein Tablett zur Seite und stützte die Ellbogen auf den zerschrammten Tisch. Sein College-Ring glänzte im Licht der Deckenlampen.
    »Ja, abgesehen davon.«
    Er neckte sie, das sah sie in seinen Augen.
    »Ich denke, ich verbringe die Feiertage damit, Arbeiten zu benoten.«
    Kristi stöhnte. »Hört sich nicht gerade lustig an.«
    »Nicht? Törnen dich die Aufsätze über die philosophische und politische Bedeutung der katholischen Kirche im früheren Rom etwa nicht an?«
    »Verschon mich«, sagte sie und verdrehte die Augen. »Nein, das törnt mich definitiv nicht an.«
    »Was törnt dich denn sonst an?« Er streckte die Hand über den Tisch aus und umfasste ihr Handgelenk, strich mit den Fingerspitzen über die Innenseite ihres Arms. Bei seiner sanften Bewegung machte Kristis Herz einen Sprung. »Lass es uns herausfinden.«
    »Jetzt?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Ich muss in einer halben Stunde ein Seminar halten, aber später. Ich habe eine Flasche Wein da. Billig, aber wirkungsvoll. Wir könnten auch rüber ins The Dive gehen.«
    Kristi seufzte. »Ich denke, das müssen wir verschieben. Ich treffe mich später mit meinem Dad. Er holt mich nach meinem letzten Kurs ab.«
    Brian grinste schalkhaft. »Kannst du ihn nicht anrufen und ihn bitten, dich einen Tag später abzuholen? Erfinde einfach eine Ausrede, zum Beispiel, du müsstest noch lernen.«
    »Dafür kennt er mich zu gut«, sagte sie. Langsam ließ Brian ihr Handgelenk los, und die Wärme, die sie verspürt hatte und die es zwischen ihren Beinen hatte kribbeln lassen, legte sich ein wenig. Sie kaute auf einem rot-weißen Strohhalm. »Schließlich lebt er seit achtzehn Jahren mit mir zusammen.«
    »Vielleicht hast du dich plötzlich verändert.«
    »Das würde er mir nie abkaufen. Er ist ein Cop. Ein Detective«, gab sie widerwillig zu. Die meisten Jungs nahmen Reißaus, wenn sie hörten, dass ihr Vater bei der Polizei war. Ohne lange zu überlegen. Wollten sich keinen Ärger aufhalsen. Egal, ob sie etwas auf dem Kerbholz hatten oder nicht – Alkohol, Dope, Ladendiebstahl oder sonst was –, sie ließen Kristi sitzen.
    Brian dagegen zuckte nicht mit der Wimper. »Dein Dad vertraut dir nicht.«
    »Er vertraut
niemandem
, und jetzt wird es noch schlimmer werden. Ich habe in der Zeitung gelesen, dass in New Orleans wieder ein Serienmörder umgeht. Dad wird ausflippen, ganz bestimmt. Er wird wollen, dass ich nach Hause komme oder eine Alarmanlage in meinem Zimmer installieren lasse oder immer eine Riesendose Pfefferspray mit mir rumschleppe.«
    Brian lachte, obwohl das Lachen seine Augen nicht erreichte. »Er ist paranoid.«
    »Richtig. Er sieht in seinem Job lauter schlimme Dinge, und das macht ihn verrückt.« Sie zermalmte den Strohhalm zwischen den Zähnen. »Was hab ich doch für ein Glück, oder? Und was ist mit deinen Eltern? Du sprichst nie über sie.«
    Brian runzelte die Stirn. »Da gibt es nicht viel zu sagen.«
    »Du fährst über Thanksgiving nicht nach Hause?«
    »Es gibt kein Zuhause, wohin ich fahren könnte.«
    »Ach, komm schon«, sagte sie, in der Annahme, er würde sie auf den Arm nehmen, doch dann bemerkte sie, wie sich die Muskeln in seinem Nacken verspannten. »Sind deine Eltern geschieden?«
    An seinem Kinn zuckte ein Muskel. »Nur von mir.«
    »Was meinst du damit?«
    »Sie haben den Kontakt zu mir abgebrochen, als ich achtzehn war. Ich war in … Schwierigkeiten geraten, und sie konnten nicht damit umgehen.«
    »Was für Schwierigkeiten?«, hakte Kristi misstrauisch nach. Der Lärm aus der Küche, das Klappern von Tabletts und Geschirr und das Summen der Gespräche an den Tischen in der Nähe kamen ihr auf einmal gedämpft und weit weg vor. Brian blickte auf den Tisch, auf seine Finger, überallhin, nur nicht in ihre Augen.
    »Nun spuck’s schon aus. Ich hab dir schließlich auch von Dad erzählt.«
    »Das ist etwas anderes.«
    »Ich muss bloß meinen Vater anrufen. Er wird dich auf Herz und Nieren prüfen, das kannst du mir glauben!«
    Seine blauen Augen blitzten, und er blickte sie nervös an. »Das würdest du tun?«
    »Nein … aber ich könnte. Nun komm schon«, drängte sie, streckte die Hand über den Tisch aus und verschränkte ihre Finger mit seinen. »Was ist passiert?«
    »Das Ganze liegt lange Zeit zurück«, sagte er. »Schnee von gestern.«
    »Ich werde es dir sicher nicht übelnehmen.«
    Er zog ungläubig eine

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