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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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hat Olivia nur Bruchstücke gesehen«, sagte Bentz. »Und ich dachte, es läge daran, dass sie zu dem Zeitpunkt zwischen Tucson und Louisiana hin und her pendelte, dass sie zwischendurch so entfernt weg war. Dabei war ihre Perspektive durch die einzelnen Spiegelelemente gebrochen.«
    »Weil es ein runder Raum ist. Er konnte keinen passenden großen Spiegel finden.«
    Bentz betrachtete die schmalen Einzelelemente. »Lass uns Hersteller und Vertrieb ausfindig machen und dann jeden Händler im ganzen Staat oder im Internet abklappern. Es ist doch auffällig, wenn ein einzelner Kunde fünf identische Spiegel ersteht. Als Zeitraum nehmen wir den Sommer, vor dem elften August. Vielleicht haben wir Glück«, dachte er laut und hatte zum ersten Mal das Gefühl, eine Chance zu haben, den Kerl aufzuspüren. »Wir ermitteln sämtliche Kunden von Spiegeln, Heiligenmedaillons, Priestergewändern, Skiausrüstung, Werkzeugen und Waffen. Am Ende dürften nicht allzu viele übrig bleiben, die all das gekauft haben.«
    »Das ist ja ganz einfach«, sagte Montoya.
    »Einfacher, als du denkst«, erwiderte Bentz, als sie durch den kurzen Gang zurück in den größeren Raum und dann nach draußen gingen. Es goss immer noch, der Regen glitzerte im Strahl der starken Scheinwerfer und der Lichter von den umstehenden Fahrzeugen. »Das FBI sollte uns dabei helfen können.« Bentz warf Montoya einen Blick zu. »Wo zum Teufel sind die eigentlich?«
    »Schon unterwegs.«
    Bentz ging mit großen Schritten zu dem Streifenwagen, wo die beiden Jungen, die die Leichen gefunden hatten, gemeinsam mit einer Frau warteten. Die Jungs trugen Kapuzenshirts, Jeans und Wanderstiefel und sahen zu Tode erschrocken aus. »Kenny und Donny Sawtell«, stellte Montoya vor, »und ihre Mutter Linda. Das hier ist Detective Bentz.« Montoya wies auf den Älteren der beiden. »Erzähl bitte Detective Bentz, was passiert ist.«
    Die Brüder, etwa elf und zwölf, waren weiß wie Bettlaken. Die Vorstellung, mit Polizisten reden zu müssen, schien ihnen ebenso viel Angst zu machen wie ihre grauenhaften Entdeckungen. Kenny, der Ältere, erzählte am meisten, und Donny bestätigte seine Worte größtenteils, indem er nickte. Die Geschichte war einfach: Die Jungs, die etwa drei Meilen die Hauptstraße hinunter wohnten, hatten ohne das Wissen ihrer Mutter gejagt. Sie hatten sich Kleinkalibergewehre und Roscoe, den Familienhund, geschnappt und ein Reh durch den Wald bis zur alten Mühle verfolgt. Dort hatten sie das »Betreten verboten«-Schild ignoriert und waren durch das Loch im Zaun geschlüpft. Roscoe hatte etwas gewittert, also waren sie ihm ins Gebäude gefolgt, das sie für ein »cooles« Fort oder Versteck hielten. Im Innern waren sie zu Tode erschrocken. Sie waren nach Hause gelaufen, hatten alles ihrer Mutter erzählt, und Linda hatte den Sheriff angerufen.
    »Seid ihr schon vorher mal hier gewesen?«, fragte Bentz, doch beide Jungs schüttelten heftig den Kopf. Trotz Regenschirmen und Kapuzen flogen ihnen die Tropfen um die Nase.
    »Wir haben vorher noch nie die Straße überquert«, versicherte Kenny, und Donny nickte bestätigend. »Und hier oben waren wir schon gar nicht …«
    »Habt ihr euch nie an der alten Mühle umgesehen?«
    »Nein, Sir.«
    »Dann habt ihr auch nie jemanden in der Gegend bemerkt, auch keine Autos oder Lastwagen, die ihr nicht kanntet? Oder auch solche, die euch bekannt vorkamen?« Wieder schüttelten die beiden einhellig die Köpfe. Bentz zog die Augenbrauen hoch. »Was ist mit Ihnen?«, wandte er sich an die Mutter.
    »Nie. Ich komme allerdings nur selten hier vorbei. Es liegt nicht auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule.« Ihr Haar fing an, sich von der Nässe zu kräuseln. Sie hatte jeweils einen Arm um die Schultern ihrer Söhne gelegt, als hätte sie Angst, er würde sie wegen unbefugten Betretens der Mühle ins Gefängnis stecken. »Für gewöhnlich bin ich Richtung Süden oder Osten unterwegs, nicht Richtung Norden. Und selbst wenn ich die Hauptstraße nehme, mache ich nie einen Abstecher hierher.«
    Bentz glaubte ihr. Die Abzweigung zur Mühle führte etwa eine Viertelmeile von einer Landstraße ab, die wiederum von der Hauptstraße abging. Die Mühle war so abgelegen, dass vermutlich niemand außer den alteingesessenen Bewohnern der Bauernschaft von ihrer Existenz wusste.
    Und der Mörder. Irgendwie hatte er das alte Kayler-Land gefunden und die Mühle gleich zweimal für sein schändliches Werk benutzt.
    »Brauchen Sie uns noch?«,

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