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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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erkundigte sich Mrs. Sawtell. »Mein Mann kann jeden Augenblick nach Hause kommen, und ich muss das Essen auf den Tisch bringen. Er wird ein Wörtchen mit Kenny und Donny reden wollen, weil sie den Hund und die Gewehre mitgenommen haben.« Sie bedachte jeden ihrer Söhne mit einem strengen Blick und fasste ihre Schultern fester.
    »Nein danke, das war’s.« Bentz zog eine Karte aus seiner Brieftasche. »Wenn euch noch etwas einfällt« – er deutete mit dem Finger von einem Jungen zum anderen –, »ruft mich an.«
    »Das machen wir«, versprach Linda und scheuchte ihre Jungs durch den Matsch zu einem Pick-up, der direkt vor dem Tor parkte.
    »Was denkst du?«, fragte Montoya.
    »Die Kinder sagen die Wahrheit. Sie sind furchtbar erschrocken.«
    »Ich kümmere mich um den Besitzer der Mühle, und das Department des Sheriffs spricht bereits mit den Nachbarn. Wenn irgendjemand was gesehen hat, werden wir es erfahren.«
    »Aber wann?«, fragte sich Bentz laut.
    »Du denkst, er wird sein Tempo anziehen?«
    »Ja«, sagte Bentz und blickte auf die Mühle, die aussah wie ein altes Fort. »Das, denke ich, steht außer Frage.«

[home]
Kapitel achtundzwanzig
    U nd ich sage Ihnen, ich weiß nichts von einem männlichen Säugling, der zur Adoption freigegeben wurde«, sagte Ramsey John Dodd unerschütterlich.
    »Meine Großmutter hat die Sache nie erwähnt?«, beharrte Olivia und dehnte die Telefonschnur, um Hairys Wasserschüssel füllen zu können. Sie traute diesem schmierigen Anwalt glatt zu, sie nach Strich und Faden zu belügen.
    »Nicht mir gegenüber.«
    »Mir ist klar, dass Sie zu jung sind, um daran beteiligt gewesen zu sein«, sagte Olivia und stellte den Wasserhahn an, »aber ich dachte, sie hätte vielleicht etwas von dem Baby erzählt oder Ihnen den Anwalt genannt, der sie vertreten hat, bevor sie Sie beauftragt hat.«
    »Ich weiß nicht, ob sie einen anderen Anwalt hatte.« Ramsey Johns Stimme war glatt wie Öl. »Aber wissen Sie was? Ich werde meine Akten durchgehen und nachsehen, ob ich etwas darüber finde.«
    »Das wäre sehr nett von Ihnen«, sagte Olivia und stellte sich vor, wie er sich auf seinem abgewetzten Stuhl zurücklehnte und die Absätze seiner Schuhe auf den Schreibtisch in seinem Rattenloch von Büro legte. »Danke, R.J.« Sie drehte den Hahn zu.
    »Gern geschehen.« Er unterbrach die Verbindung, und Olivia stellte Hairys Schüssel auf den Boden.
Nur weil es plötzlich diesen seltsamen Bruder gibt, heißt das noch lange nicht, dass er der Mörder ist. Zwar geht Bentz davon aus, dass es sich um jemanden handelt, der dir nahesteht – der mit dir verwandt ist –, aber das ist bloß eine Theorie.
    Sie massierte ihren verspannten Nacken.
    Es könnte aber durchaus stimmen.
    Die Nachforschungen, ihren Bruder betreffend, hatten zu nichts geführt.
    Wem mochte Grannie vertraut haben? Einer ihrer Schwestern? Sie waren alle tot. Olivia trommelte mit den Fingern auf die Anrichte. Bernadette behauptete, sie habe keine Ahnung, wie es ihrem Sohn ergangen sei. Reggie Benchet wusste sicher nicht, dass er überhaupt existierte. Moment, das stimmte nicht. Hatte er nicht erwähnt, sie wäre die Einzige, die ihm geblieben sei, dass er
die anderen
verloren habe? Wusste er, was mit dem Baby passiert war? Sollte sie ihren Stolz verdrängen und noch einmal mit ihrem Erzeuger reden?
    Dem Gespräch mit ihrer Mutter hatte Olivia entnommen, dass es keine öffentlich verfügbaren Daten, die Geburt betreffend, gab, keine Krankenhausakten. Aber irgendwo musste er doch registriert sein.
    Dann rufst du besser Bentz an. Er ist ein Cop. Er kommt schneller an Informationen als du.
    Olivia griff erneut zum Telefon, doch der Stolz hielt sie davon ab, zu wählen. Es war erst wenige Stunden her, dass er sie hier, in dieser Küche, abgewiesen hatte. Nach einer Nacht voller Liebe … Ein wehmütiges Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie daran dachte, wie sie in seinen Armen gelegen hatte, an die Wärme, die Sicherheit, die sie durchflutet hatten, als er sie an sich zog und sie das gleichmäßige Geräusch seines Atems und seinen kräftigen Herzschlag hörte.
    Nun, das war eine einmalige Angelegenheit gewesen. Das hatte er ihr deutlich zu verstehen gegeben.
    Sie holte einen Besen aus dem Kämmerchen und begann, den Fußboden zu fegen. Das Telefon klingelte, und sie klemmte sich den Hörer zwischen Kinn und Schulter und fegte die leeren Saathülsen unter Chias Käfig zusammen.
    »Hier spricht Bentz.« Kalt. Professionell.

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