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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wenngleich sie ziemlich alt aussieht, nicht wie die computergesteuerten, die man heutzutage verwendet.«
    »Nicht jede Werkstatt ist so modern eingerichtet. Die Maschine sollte eigentlich eine Seriennummer haben, die wir zurückverfolgen können, es sei denn, sie ist herausgefeilt.«
    Bentz ließ den Blick ein weiteres Mal über den Tatort schweifen und bemerkte eine große Blutpfütze unter dem Rad. Dort war mehr Blut geflossen als ringsum. Offensichtlich hatte der Killer seinem Opfer dort, genau vor dem Spiegel, den Kopf abgeschlagen. Dieser perverse Scheißkerl hatte sich also dabei zugesehen und sich bei dem Anblick womöglich einen runtergeholt.
    Wieder verspürte Bentz den Drang, sein letztes Essen loszuwerden, und schluckte mühsam. »Irgendein Hinweis auf den Verbleib der Waffe?«
    »Bislang nicht.« Montoya ließ immer noch den Strahl seiner Taschenlampe über den Spiegel wandern, das grelle Licht reflektierte gleißend im Glas.
    »Du hast gesagt, es gäbe ein weiteres Opfer.«
    »O ja …« Montoya richtete die Taschenlampe auf einen Durchgang und führte Bentz durch einen kurzen, dunklen Gang in einen kleineren, siloartigen Raum, der – so vermutete Bentz – ursprünglich als Lager gedient hatte.
    »Mein Gott!«, entfuhr es ihm, als er das Opfer entdeckte. An eine der zerfallenden Wände waren die Überreste eines menschlichen Körpers gekettet – ohne Zweifel handelte es sich dabei um die Frau, die im letzten Sommer am Gedenktag der heiligen Philomena geopfert worden war. Ihr Körper war bereits so verwest, dass es nicht möglich sein würde, sie visuell zu identifizieren. Den Teilen, die die Ratten und andere Nager nicht gefressen oder fortgeschleppt hatten, hatten Hitze und Maden den Garaus gemacht. Bentz drückte sich ein Taschentuch vors Gesicht. Das war die Krypta, die Olivia gesehen hatte, die Gruft.
    Auch hier war der Kopf des Opfers abgetrennt worden und wie der der geräderten Frau auf einen umgedrehten, verrosteten Eimer gestellt worden. Ein zartes Kettchen mit einem Medaillon baumelte von dem, was einst der Hals gewesen war, und glitzerte im Schein der Taschenlampe.
    Der runde Raum war genau so, wie Olivia ihn beschrieben hatte, auf der Wand stand in großen Druckbuchstaben: LUMENA PAXTE CUM FI . Rings um die Buchstaben fanden sich die Symbole, die ihm sein Bruder erklärt hatte: die Pfeile, ein Palmzweig, Lilien, ein Anker, Feuer und eine Geißel.
    »Friede sei mit dir, Philomena«, murmelte Bentz.
    »Wohl kaum«, sagte Montoya und fuhr sich wieder über sein Ziegenbärtchen. »Es sieht so aus, als wären die Buchstaben mit Blut geschrieben. Ich könnte wetten, mit dem Blut des Opfers. Wenn das, was Olivia Benchet behauptet, zutrifft, hat unser Mann sein Opfer hier eine ganze Weile festgehalten, dann hat er ihr Blut abgezapft, um seine Nachricht schreiben und das hier füllen zu können.« Er deutete auf ein kleines Gefäß, das auf dem Fußboden stand.
    Bentz musste ihm zustimmen.
    »Und: Dem Kopf ist ganz schön zugesetzt worden.«
    »Was meinst du damit?«
    »Er wurde bewegt. Wir gehen davon aus, dass er heruntergefallen ist oder vom Eimer weggeschleppt wurde, wahrscheinlich von einem Tier. Der Staub auf dem Tisch ist verwischt, und wir haben Blut, Haare und getrocknete Fleischfetzen darauf gefunden, aber es sieht so aus, als wäre der Kopf an seine ursprüngliche Stelle auf dem Eimer zurückgebracht worden. Vermutlich vom Mörder persönlich. Er muss zurückgekommen sein, um sein Folterrad zu bauen, oder er hat sein jüngstes Opfer hierher verschleppt, einen Blick auf sein früheres Werk geworfen und alles wieder so hergerichtet, wie es sein sollte.«
    »So wie wir das Opfer finden sollten«, fügte Bentz hinzu.
    »Genau. Dieser Mistkerl ist stolz auf sein Werk. Hält sich für einen verfluchten Künstler.«
    Bentz gefiel das nicht. Absolut nicht. Es hatte den Anschein, als würde sich der Killer über sie lustig machen, sie verspotten. »Zum Teufel.« Er sah sich in dem Raum um, suchte nach einem Spiegel. Kurz darauf hatte er ihn entdeckt, doch in diesem Falle nicht einen, sondern fünf schmale, vom Boden bis zur Decke reichende Spiegelelemente. »Da hat sich jemand Zeit genommen. Sieh mal: Die Abstände zwischen den einzelnen Elementen sind genau gleich, die Ausrichtung ist perfekt.«
    »Genau wie er es mag.«
    »So kann er sich gleich dreidimensional sehen.«
    An der den Spiegeln gegenüberliegenden Wand waren die Ketten des Opfers in einem dicken Holzpflock verankert. »Deshalb

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