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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Saint’s-Kappe. »Ich habe einen Anruf von einem Freund bekommen, der im Department des Sheriffs arbeitet, und bin rübergefahren«, sagte Montoya. »Zwei Kinder haben die Leichen gefunden.« Er deutete auf zwei Jungen, die sich an einen Officer und eine Frau drängten.
    »Was haben sie hier gemacht?«
    »Gejagt, obwohl ihre Mutter ihnen das verboten hatte.« Montoya blies einen Schwall Rauch aus. »Da haben sie sich ganz schön Ärger eingebrockt.«
    Bentz blickte auf die Mühle. Das Gebäude sah aus, als stammte es direkt aus einem alten Horrorstreifen. Die Fenster waren mit Brettern vernagelt, die Mauern vom Alter geschwärzt. Wein und Brombeergestrüpp rankte bis hinauf zum Dach, die verbliebenen Ziegel waren moosüberzogen. Ein Stück eines alten Mühlrads verharrte reglos in einem Flüsschen, das sich in die Dunkelheit schlängelte.
    »Wem gehört die Mühle?«, fragte Bentz.
    »Das wissen wir noch nicht, aber der Sheriff meint, der Besitzer würde außerhalb des Bundesstaates leben.«
    »Kennt er seinen Namen?«
    »Wie gesagt: Wir arbeiten noch dran. Die Einheimischen bezeichnen diesen Ort als ›das alte Kayler-Land‹. Jemand namens Kayler mit Wurzeln in der Zeit des Bürgerkriegs hat die Stätte vor hundertfünfzig Jahren besessen. Der Name ist geblieben. Die Mühle ist erst später gekommen, war aber nicht länger als ein, zwei Generationen in Betrieb und ist vermutlich irgendwann während des Zweiten Weltkriegs geschlossen worden. Die nächsten Nachbarn lebten etwa eine halbe Meile entfernt.«
    »Wie praktisch.«
    »Und längst nicht so gefährlich wie das Einfamilienhaus in der Nähe der Esplanade.«
    »Oder ein Apartment im Garden District.«
    Bentz ließ noch einmal den Blick umherschweifen. Mittlerweile wimmelte es von Beamten. Starke Scheinwerfer warfen ein bläuliches Licht auf die bröckelnden Wände. Taschenlampen durchschnitten mit ihrem Strahl die Dunkelheit, während die einzelnen Teams jeden Zentimeter des nassen, durchweichten Bodens absuchten und sich langsam durch das hohe Gras, durch Buscheichen und Gestrüpp arbeiteten.
    »Hast du die Kinder befragt?«, erkundigte sich Bentz und warf den beiden Jungs einen Blick zu.
    »Ja. Sie können nicht viel sagen.«
    »Ich möchte mit ihnen reden, wenn ich drinnen war.« Bentz sah wieder zur Mühle hinüber. Das Gebäude war mit gelbem Polizeiband abgesperrt. »Ist der Tatort gesichert?«
    »So gut wie möglich.«
    »Die Opfer sind nicht identifiziert.« Das war keine Frage.
    »So leicht ist das nicht«, sagte Montoya. »Zumindest nicht bei diesem Killer. Wir nehmen Fingerabdrücke und Blutproben, machen Fotos, und wir lassen wie immer einen Zahnstatus anfertigen.«
    Bentz stellte seinen Kragen gegen den Regen auf. »Dann wollen wir mal sehen, was uns drinnen erwartet.«
    »Es ist kein schöner Anblick.« Montoya trat seine Kippe auf dem Boden aus, hob sie auf und steckte sie in die Tasche.
    Bentz wappnete sich innerlich, während er an zwei Detectives vorbeiging, die die schlammige Zufahrt nach Reifenspuren absuchten. Ein weiterer durchkämmte mit einer grellen Lampe die Gegend.
    »Du bist dir offenbar ziemlich sicher, dass es sich bei dem Täter um unseren Mann handelt«, sagte Bentz.
    »Daran besteht kein Zweifel.« Sie traten durch eine baufällige Tür ins Innere der Mühle. Der stechende Geruch des Todes traf Bentz wie eine Faust in den Magen. Doch der widerliche Gestank wurde noch von etwas anderem überlagert: dem metallischen Geruch frischen Blutes.
    Ratten huschten vor ihnen davon. Bentz biss die Zähne zusammen, als er einen ersten Blick auf den Tatort warf. Sein Magen rebellierte, wie er es immer tat. Er kämpfte gegen den Drang an, sich zu übergeben, und zwang sich, genau hinzusehen.
    Einer der Morde hatte in der Mitte des Raumes stattgefunden. Der nackte, enthauptete Körper einer Frau war auf ein groteskes, mit Nägeln versehenes Rad gebunden. Blut bedeckte den schmutzigen Fußboden, auf einem umgedrehten, verrosteten Eimer auf einer langen Werkbank lag ihr Kopf. Ihre Augen waren geschlossen, eine dicke Strähne ihres Haares fehlte. »Mein Gott«, flüsterte Bentz, als er das feine Kettchen entdeckte, das um den Stumpf lag, der einst ihr Hals gewesen war. Ein Medaillon baumelte daran.
    »Lass mich raten: die heilige Katharina von Alexandrien.«
    »Exakt.«
    Bentz knirschte mit den Zähnen. »Verfluchte Scheiße.«
    »Unser Mann ist ein kranker, perverser Bastard«, sagte Montoya über das Summen eines Staubsaugers hinweg, mit dem ein

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