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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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fast so etwas wie Zärtlichkeit für diese nackte, gefesselte Frau. Doch er hatte eine Aufgabe zu erledigen. Die Zeit lief ihm davon. Er verspürte einen Anflug von Reue, Gewissensbisse. Manchmal kam ihm seine Mission falsch vor … doch manchmal wusste er auch, dass er das Richtige tat. Sein Schädel dröhnte.
Denk daran, du bist dazu berufen, diese Erde von der Verderbtheit der sündigenden Frauen zu säubern. Hier geht es um Reinheit. Und um Vergeltung.
    Der Erwählte kämpfte gegen den Schmerz und die Zweifel an, die in seinem Hirn wüteten. Er brauchte Rat, Führung. Die Bestätigung, dass das, was er tat, das Richtige war. Er sog die Luft durch die Zähne. Anders als der süße Biss der Peitsche, anders als die Lust, die der Kuss der Lederriemen in ihm hervorrief, war dieser Schmerz die reinste Höllenqual. Kräftezehrend. Unerträglich. Er musste mit jemandem reden. Vater James … ja …
    Die Frau stieß einen weiteren erstickten Schrei aus, und der Erwählte wandte sich von ihr ab, doch bevor er das Licht ausschaltete, warf er noch einen Blick zurück. Sie war völlig verängstigt, hatte keine Ahnung, dass er sie unsterblich, zu einer Heiligen machen würde.
    Er löschte das Licht und sagte: »Gute Nacht, Sarah.«
     
    »… es wird alles in meinem Bericht stehen«, sagte Officer Calvin Smith, einer der Deputies, die abgestellt waren, Olivia zu bewachen. »Ich dachte nur, es interessiert Sie, dass Ms. Benchet außer ihrer Freundin Sarah Restin, die abgereist und zum Flughafen gefahren ist, einen weiteren Besucher hat, der regelmäßig bei ihr vorbeischaut. Er war an Thanksgiving da und ist am darauffolgenden Abend über Nacht geblieben. Ich hab mir keine allzu großen Sorgen gemacht, da ich gesehen habe, wie sie ihn begrüßte – es war offensichtlich, dass sie sich kannten –, aber jetzt denke ich doch, es war etwas merkwürdig.«
    Jeder Muskel in Bentz’ Körper spannte sich an. »Er ist über Nacht geblieben?«, wiederholte er. Eifersucht überkam ihn.
    »Ja, und das ist ja das Merkwürdige. Ich habe sein Nummernschild überprüft, der Wagen gehört der Kirche.«
    »Wie bitte?«, flüsterte Bentz, der nun statt Eifersucht Furcht verspürte. »Der Kirche?«
Nein!
    »Ja. Der Kerl ist Priester.«
    Bentz sprang auf. Am liebsten hätte er durch die Leitung gegriffen und den Mann beim Kragen gepackt. »Wer ist es?«, fragte er, während er sich schon vorstellte, wie Olivia gefesselt an einem unbekannten Ort lag. Gefoltert. Bilder von der auf das Todesrad gebundenen Leslie Franz und von Stephanie Jane Keller, angekettet an das Waschbecken in dem ausgebrannten Haus, schossen ihm in grauenvollen, grellen Farben durchs Hirn.
    »Vater James McClaren.« Der Officer lachte. »Ich nehme an, selbst Priester müssen manchmal ihren Spaß haben.«
    Bentz biss die Zähne zusammen. »Warum haben Sie mich nicht sofort angerufen?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wissen Sie nicht, dass wir nach einem Priester suchen? Dass der Serienmörder …«
    »Herrgott, nein! Ich war im Urlaub. Bin noch nicht lange zurück und habe gerade erst meinen Dienst wieder angetreten. Mein Partner hat mir nicht gesagt, dass Sie einen Priester verdächtigen.«
    »Wo ist Ms. Benchet jetzt?«
    »Keine Ahnung. Ich bin nicht im Dienst.«
    »Verdammt! Finden Sie es heraus, und rufen Sie mich zurück. Auf dem Handy. Und zwar
pronto.
« Er gab dem Idioten seine Nummer. »Haben Sie verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    »Wiederholen Sie.«
    Smith wiederholte die Nummer. Anschließend knallte Bentz fluchend den Hörer auf. Dann marschierte er mit großen Schritten aus seinem Büro und rannte die Treppe hinunter. Binnen Minuten saß er in seinem Jeep, steckte den Schlüssel in die Zündung und versuchte die grotesken Bilder, die ihn verfolgten, aus seinem Kopf zu drängen. Olivia und James … ein Liebespaar … wie Jennifer und James … nein. Niemals! Bentz hämmerte mit der Faust aufs Lenkrad und stellte die Blinklichter ein. Er überfuhr ein Stoppschild und ging in Gedanken die Beweislage durch. James? James war der Mörder? Er hatte die richtige Größe, eine athletische Statur, war ungefähr im richtigen Alter, wenn man Norm Stowell, dem Profiler, glauben konnte, und – zum Teufel noch mal – er hatte blaue Augen. Aber warum sollte sich Olivia nach ihren entsetzlichen Visionen mit einem Priester einlassen? Es ergab keinen Sinn. Was hatte sie gesagt? Dass sie sich an St. Lukas gewandt hätte, weil das die Kirche war, die dem Brand, bei dem Stephanie

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