Danger - Das Gebot der Rache
Ich habe eine Aufgabe für dich.« Er löste ihr Fußeisen und half ihr hoch, dann drängte er sie die Treppe hinauf. »Wenn du etwas tust, was mir nicht gefällt, egal, was, sehe ich mich gezwungen, das Halsband zu aktivieren, und … ja, auch den Taser. Denk dran. Das möchtest du doch nicht, oder?«
Sie schüttelte energisch den Kopf, als würde sie sich nur allzu lebhaft daran erinnern, was er ihr angetan hatte, nachdem sie den Mietwagen abgegeben und sich auf den Weg zum Flughafen-Terminal gemacht hatte.
Er hatte Jeans, Sweatshirt und eine Jacke getragen, um nicht aufzufallen, dann hatte er den Elektroschocker gezückt und ihr einen Stromschlag verpasst. Er hatte sie aufgefangen, bevor sie zu Boden stürzte, und sie in den Wagen gezerrt, den er auf dem Campus gestohlen hatte … genau wie zuvor. Es hatte heftig geregnet, und er hatte einen Regenschirm benutzt, um sie nicht nur vor den niederprasselnden Tropfen, sondern auch vor neugierigen Blicken abzuschirmen. Sie hatte nur einen kurzen Schrei ausgestoßen – und als sie wieder zu Bewusstsein kam, hatten der Taser und das Messer sie überzeugt, dass es besser war, sich still zu verhalten. Er hatte sie geknebelt, ihre Hände gefesselt und sie hierhergebracht.
Sie war ein Prachtexemplar – vermutlich würde er sie als Opfer darbringen können. Er betrachtete ihren muskulösen Po, als sie vor ihm die Treppe hinaufging – fest und rund. Wieder spürte er seine wohltuend schmerzhafte Erektion … ja, es würde herrlich sein, ihr Blut zu vergießen. Oben ließ er sie anhalten, kurz vor der Tür zu seinem persönlichen Refugium. Niemand durfte es betreten. Niemand außer Gott.
»Los geht’s.« Er plazierte sie vor einem Wandvorhang und machte mehrere Aufnahmen mit seiner Polaroidkamera. »Wenn du brav bist, ganz, ganz brav, lasse ich dich nächstes Mal raus. Ich habe eine schwierigere Aufgabe für dich«, sagte er und dachte an ihr Handy. »Aber jetzt musst du wieder runtergehen.«
Sie schüttelte den Kopf.
»Es ist nur für kurze Zeit«, versicherte er ihr, als ihre Tränen wieder zu fließen begannen. »Dann hole ich dich endgültig da raus. Aber du musst mir versprechen, dass du mir hilfst.« Sie nickte heftig. Ihre Hände fassten nach den Ärmeln seiner Soutane, krallten sich in sein Gewand. »Ich verstehe dich ja«, sagte er. »Ich weiß, dass das schwer ist, aber von nichts kommt nichts. Schmerz und Leid und Aufopferung gehören dazu. Und jetzt … ab mit dir.« Als sie den Kopf schüttelte, griff er in seine Tasche und holte die Fernbedienung hervor. »Sei ein braves Mädchen«, sagte er warnend, und sie drehte sich rasch um und taumelte auf ihren schmutzigen nackten Füßen die Treppe hinunter. Er hätte ihr gern einen kleinen Schock verpasst, um sie zur Eile anzutreiben, aber er widerstand der Versuchung.
Sarah musste den Unterschied zwischen Belohnung und Bestrafung erkennen.
»Vergib mir, Vater, denn ich habe gesündigt …«
James spürte, wie seine Knie weich wurden. Wie viele Tage war es her, seit er das letzte Mal diese kratzige Stimme gehört hatte? »Was gibt’s, mein Sohn?«, fragte er und setzte sich auf die Kante seines Schreibtisches zu Hause. Sein Rückgrat war kerzengerade, sein Herz pochte vor Furcht.
»Ich habe gesündigt.«
James wappnete sich.
»Ich habe den Namen des Herrn missbraucht, und ich habe Begierde verspürt.«
So weit, so gut.
»Sie sollen zur Strafe zehn Ave-Maria und fünf Vaterunser beten.« James’ Hals war trocken, seine Lungen wie leer gepumpt, so dass er kaum atmen konnte. Gewiss hatte der Büßer nicht wieder gemordet … doch dann kam es.
»Und ich habe gegen das fünfte Gebot verstoßen. Ich habe getötet.«
James’ Blut rauschte in seinen Ohren. »Wieder einen Menschen?« Vater O’Hara war vernommen, doch wieder auf freien Fuß gesetzt worden, als seine Alibis bestätigt wurden. Der Skandal war natürlich grauenhaft gewesen, und er wurde von der Presse, den Gemeindemitgliedern und dem Klerus sehr unter Druck gesetzt … O’Haras Name würde für immer mit dem Mord in Verbindung gebracht werden, obwohl er sich der Tat nicht schuldig gemacht hatte. Doch es gab andere Vorwürfe, die der Anwalt von Mickeys Eltern gegen ihn erhob: unsittliches Berühren, Unzucht und Vergewaltigung. Und jetzt auch noch dieser Anruf …
»O ja. Ich habe den Sünder in Gottes Haus entdeckt.«
»Den Sünder?« James wurde übel.
»Den Messdiener, der die Kirche entweiht hat«, donnerte die Stimme. »Den
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