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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte die Wasserpfeife und ein leeres Sechserpack am Bett stehen gelassen, was Bentz mit Sicherheit nicht entgehen würde.
    Dieser kniff die Lippen zusammen. »Wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen«, sagte er und deutete auf einen Secondhand-Fernsehsessel am Fenster. »Setzen Sie sich bitte.«
    Brian brach der Schweiß aus. Was hatten die Beamten gegen ihn in der Hand? Er hatte das vor langer Zeit schon einmal durchgemacht, und die Erinnerung daran, wie er verhaftet wurde, wie sie seine Hände grob hinter seinen Rücken gerissen und in Handschellen gesteckt hatten, an die Anklage und die Untersuchungshaft, die stundenlange Vernehmung, wie man seine Fingerabdrücke genommen hatte und er sich hatte entkleiden müssen, wie man ihn dann in eine Zelle gesteckt hatte, zusammen mit dem Abschaum dieser Welt … Er biss die Zähne zusammen und versuchte, klar zu denken. Er hatte nichts Falsches getan. Sie konnten ihm nichts beweisen.
    »Kristi deutete schon an, Sie kämen wahrscheinlich vorbei, denn jeder, der mit ihr ausging, würde einer Art Vernehmung unterzogen.«
    »Nur ein paar Fragen«, sagte Montoya. »Keine große Sache, Mann. Bleiben Sie cool, dann ist das Ganze in ein paar Minuten vorbei.«
    »Vielleicht sollte ich meinen Anwalt anrufen.«
    »Brauchen Sie denn einen?«, fragte Bentz und zog die dichten Brauen über den misstrauischen stahlgrauen Augen in die Höhe. Was für ein harter Brocken.
    »Keine Ahnung. Was meinen Sie?«
    »Nicht, wenn Sie nichts Falsches getan haben«, sagte Montoya und zog sich einen Küchenstuhl heran. »Nehmen Sie Platz. Entspannen Sie sich. Es handelt sich wirklich nur um ein paar Fragen.«
    Unsinn
,
dachte Brian, doch er setzte sich in den Fernsehsessel. Bentz blieb stehen und gab sich keinerlei Mühe, die Tatsache zu verbergen, dass er Brian nicht über den Weg traute. Offenbar gefiel es ihm nicht, dass Brian mit seiner Tochter ausging, und für eine Sekunde dachte Brian an all die Filme, die er gesehen hatte, an die bösen Cops, die einem irgendwelche Beweismittel unterjubelten und dann mit einer Anklage drohten, bis sie einem ein Geständnis abringen konnten. Er schluckte. Selbst wenn er die Anklage niederzuschlagen vermochte, wäre seine Karriere am College ruiniert.
    Es war also klüger, zu kooperieren.
    Die beiden Polizisten stellten ihm eine Million Fragen. Manche hatten mit der Fakultät und den Studenten zu tun, viele drehten sich um Dr.Franz und seine beiden Frauen. Brian hatte damals noch keinen akademischen Grad gehabt und war als Hilfsstudent für seine erste Frau, Dr.Nancoise Franz, tätig gewesen. Sie befragten ihn außerdem zu den Frauen, über die er in der Zeitung gelesen hatte: Leslie Franz, Cathy Anderson und Stephanie Jane Keller – die Opfer des Serienmörders. Außerdem betrachteten sie eingehend die beiden Schwerter, die über seinem Bett hingen, erkundigten sich nach den Waffen und nach seiner Zeit beim Militär. Vielleicht hätte er doch besser einen Anwalt hinzugezogen: Es war offensichtlich, dass sie ihn mit dem Killer in Zusammenhang brachten, der die Universitäten und Colleges heimsuchte.
    Vermutlich hatte Bentz ihn im Visier, weil er mit seiner ach so kostbaren Tochter zusammen war. Hatte die Polizei nicht wichtigere Dinge zu tun, als unschuldige Bürger unter Druck zu setzen?
    Die beiden konnten doch nicht wirklich glauben, dass er etwas mit der Sache zu tun hatte! Das war einfach verrückt. Er hatte diese jungen Frauen nicht mal gekannt!
    Bentz fragte ihn nach dem Vergewaltigungsvorwurf und nach seiner Zeit im Priesterseminar, brachte sogar die Namen einiger Schutzheiliger ins Spiel – was zum Teufel sollte das denn? Kristis Vater hatte seine Hausaufgaben gründlich gemacht, wusste, dass Brian zunächst an der Tulane Psychologie bei Dr.Leeds studiert hatte und dann ans All Saints zu Dr.Sutter gewechselt war.
    »Der Typ ist ein echtes Arschloch«, sagte Brian und wischte sich den Schweiß von seinen Handflächen an der Hose ab. »Ich habe mich zwischen ihm und Dr.Zaroster entscheiden müssen, also habe ich Psychologie an den Nagel gehängt und beschlossen, meine Doktorarbeit in Philosophie zu schreiben. Ich vertrete die Theorie, dass jeder, der sich mit Psychologie befasst, um seiner selbst willen daran interessiert ist. Man hat Probleme, geht zu einem Psychologen, findet es klasse, über sich selbst zu reden, und beschließt, Geld damit zu machen …« Brian verstummte. Warum sollte er weiterreden? Als vor Jahren die Vergewaltigungsklage

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