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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kerl, der Messwein gestohlen und die Dreistigkeit besessen hat, aus dem Abendmahlskelch zu trinken, und das alles im Gewand der Frömmigkeit. Ja, ich habe sein Blut vergossen, mit Freude. Möge es all jenen eine Lehre sein, die sich Gott widersetzen, die Sein Haus nicht ehren, die sündigen.«
    Der Mann war wahnsinnig. Vollkommen verdreht.
    »Hören Sie, mein Sohn«, bat James, obwohl er den Kerl am liebsten durchs Telefon erwürgt hätte.
Gib mir Kraft, lieber Gott, bitte, lass mich einen Weg finden, ihn aufzuhalten.
»Auch ich habe Gott um Rat ersucht. Er hat mir gesagt, dass die Morde aufhören müssen, dass sie nicht Sein Wille sind. Niemand soll mehr getötet werden.«
    »Sie?« Hochmütiger Spott schwang in seiner Stimme mit. »Sie haben mit Gott geredet?«
    »Ja, schon viele Male.«
    »Und Sie haben Ihn sprechen hören?«
    »Ich weiß, was Er will, und Gewalt gehört eben nicht dazu.«
    Ein Schnauben drang durch die Leitung. »Die Welt ist nun mal gewalttätig, Vater. Haben Sie das noch nicht bemerkt? Denken Sie an die Greueltaten, die seit Anbeginn der Zeit im Namen der Religion verübt wurden!«
    »Dann fügen Sie denen keine weiteren hinzu. Sündigen Sie nicht mehr.«
    »Anders als Sie habe
ich
wirklich mit Gott gesprochen und Seine Stimme gehört, und meine Aufgabe ist klar: Ich muss Ihm Opfer darbringen. Für die gemarterten Heiligen. Um ihr Märtyrertum zu bekräftigen.«
    »Wie bitte?«, fragte James und spürte, wie sich seine Eingeweide zusammenzogen. Bentz hatte recht gehabt.
    »Sie verstehen es nicht, oder? Ich weiß, dass Sie nicht mit dem Herrn gesprochen haben.« Dann redete der Mann wie ein Wasserfall über eine Mission, darüber, wie er die perfekten Personen für das Opfer an den jeweiligen Heiligengedenktagen ausfindig machte, genau wie Rick Bentz vermutet hatte. Er hielt kaum inne, um Luft zu holen, als wäre er glücklich darüber, sich endlich erleichtern zu können. Er sprach wie jemand, der oft Vorträge hielt, wie ein Dozent, ein Redner … als wäre er daran gewöhnt, dass man ihm zuhörte. Ein Priester? Ein Politiker? Ein Firmenvorstand? Ein Lehrer … Die jungen Frauen waren Studentinnen an den örtlichen Universitäten gewesen … ein Professor?
    »Muss ich dafür Buße tun?«, fragte er schließlich.
    »Natürlich … dieselbe wie zuvor. Sie beten den Rosenkranz und stellen sich der Polizei …«
    »Ich werde mich nicht dem Gericht von Sterblichen stellen! Meine Beichte ist allein für Gott bestimmt, und Sie sind der Vermittler.«
    Er legte auf, und James blieb wie erstarrt sitzen, den Hörer am Ohr. Schließlich ließ er ihn los, ohne zu bemerken, dass er gar nicht auflegte und der Hörer über die Schreibtischkante baumelte.
    James sank auf die Knie und betete inniger als je zuvor in seinem Leben.
     
    Bentz hatte das gesamte Gespräch aufgezeichnet. Er verspürte ein gewisses Maß an Erleichterung, dass James nicht der Mörder war, doch die kratzige Stimme dieses Scheißkerls zu hören, seine Präsenz durch die Telefonleitung hindurch zu spüren, brachte seine Haut zum Kribbeln. Er verschwendete keine Zeit, nahm ein paar Magentabletten, die er zu Hause in seiner Schreibtischschublade aufbewahrte, dann rief er seinen Freund von der Telefongesellschaft an. Vielleicht hatte Larry ein paar Informationen für ihn. Vielleicht stand er kurz davor, den Killer zu schnappen. Vielleicht hatte er Glück.
     
    »Was zum Teufel soll das?«, fragte Brian Thomas, als er die Tür zu seinem kleinen Apartment öffnete und zwei Polizisten auf seiner Türschwelle stehen sah. Einer war dunkelhäutig und hatte einen »Leg dich nicht mit mir an«-Ausdruck auf dem Gesicht, der andere Typ war älter und wirkte knallhart … verdammt, er erkannte Kristi Bentz’ Vater von dem Foto, das er in ihrem Portemonnaie gesehen hatte!
    »Wir möchten nur mit Ihnen reden«, erklärte Bentz.
    »Ich habe Ihrer Tochter nichts getan.«
    »Dann wissen Sie also, wer ich bin?« Bentz’ Lächeln war eiskalt.
    »Sie hat mir gesagt, dass Sie anrufen würden.« Er trat zurück und ließ sie in sein Einzimmerapartment treten. Der Raum war spärlich möbliert und unaufgeräumt, aber das kümmerte ihn nicht. Die Cops konnten ihm nichts anhängen. Der Geruch von dem Gras, das er gestern Abend geraucht hatte, war verflogen, Stärkeres nahm er nicht, sein Zuhause war also sauber. Trotzdem wurde er unruhig, als die beiden Polizisten ihre Blicke über sein Bücherregal schweifen ließen und … oh, verflucht … die Bong. Er

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