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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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lassen können – der Mann, der sie geschwängert hatte. Erbärmlich, das war es. Erbärmlich.
    Doch Kristi wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Nun, eigentlich wollte sie nie darüber nachdenken. Sie hatte in diesem Semester bereits genug Psychologievorlesungen besucht, um zu begreifen, dass sie in einer gewaltigen Verneinungsphase steckte, aber das war ihr gleichgültig. Sie konzentrierte sich lieber auf den vergangenen Samstagabend und auf Brian. Ihr Date war nach dem schlechten Start einfach wundervoll verlaufen.
    Sie zog sich ein Sweatshirt über und wünschte sich, sie würde an Thanksgiving nicht heim nach New Orleans fahren. Nicht, dass es mit ihrem Vater nicht nett werden würde, aber ihre Beziehung war seit Jahren schwierig, außerdem hatte sie jetzt jemand Neuen. Einen richtigen Freund. Einen älteren Mann.
    Würde ihr überfürsorglicher Vater nicht ausflippen, wenn er davon erfuhr? Sie zog ihre Haare aus dem Ausschnitt des Sweatshirts und musste grinsen. Es machte ihr immer noch Spaß, ihren alten Herrn aus der Fassung zu bringen.
    Was würde passieren, wenn er herkam, um sie abzuholen, und sie stellte ihm Brian vor und verkündete unbekümmert, sie habe ihn über Thanksgiving zu sich nach Hause eingeladen? Offenbar hatte er keine andere Verpflichtung, oder zumindest nahm Kristi das an. Aber sie wusste ja auch noch nicht viel mehr über ihn, als dass er am College unterrichtete und an seiner Doktorarbeit schrieb.
    Also: heute Abend Essen mit Brian, und später … wer weiß? Ein kleines, verruchtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie konnte es gar nicht abwarten!
     
    »Überprüf das mal«, sagte Montoya, als er um kurz vor zehn in Bentz’ Büro geschlendert kam. Er hatte sein Grinsekatzen-Lächeln aufgesetzt, sein Ohrstecker blinkte im Licht der Neonröhren über ihren Köpfen, seine schwarze Lederjacke glänzte, als wäre sie nagelneu.
    »Was?« Bentz saß über seiner zweiten Tasse Kaffee und wartete auf einen Rückruf von der Polizei in Covington. Die Sekretärin einer Versicherungsgesellschaft wurde vermisst. Ihr Freund, Dustin Townsend, hatte einige Zeit vorher angerufen. Niemand hatte Stephanie Jane Keller gesehen, seit sie Freitagnachmittag in die Stadt gefahren war. Laut Townsend war Stephanie eins siebzig groß, wog ungefähr sechzig Kilo und spielte regelmäßig Tennis. Blaue Augen, blondes Haar. Dustin Townsend hatte am Telefon aufgeregt geklungen, verrückt vor Sorge, und hatte Bentz nur widerwillig den Namen von Stephanies Zahnarzt genannt. Das Department hatte die zahnärztlichen Unterlagen angefordert, die gefaxt worden waren und nun auf Übereinstimmungen überprüft wurden. Townsend selbst war auf dem Weg ins Präsidium und brachte Bilder von seiner Freundin mit.
    »Ich habe ein paar interessante Informationen über Ms. Benchet«, verkündete Montoya und schwang ein Bein über eine Ecke von Bentz’ Schreibtisch. Bentz’ Nackenmuskeln verspannten sich. »Nun, eigentlich eher über ihre alte Dame. Bernadette Dubois … Sie hat fünfmal geheiratet, ein, zwei geplatzte Verlobungen kommen noch dazu. Nicht schlecht für eine Frau Anfang fünfzig. Da war zum einen Olivias Vater, Reggie Benchet.«
    »Der Schwerverbrecher.«
    »Ex-Schwerverbrecher. Körperverletzung. Widerstand gegen die Staatsgewalt. Mord zweiten Grades und noch ein paar andere Sachen. Ein teuflischer Kerl. Bernadette hat gut daran getan, sich von ihm scheiden zu lassen. Aber er ist ja nur der erste in der langen Reihe von Ehemännern. Sie hat jeden von ihnen verlassen, und sie trennt sich gerade von Ehemann Nummer fünf. Laut den Gerichtsakten hat sie bereits die Scheidung vom aktuellen Mr. Bernadette eingereicht, einem gewissen Jeb Martin. Er arbeitet bei einer Ölgesellschaft in Houston. Sie haben vor vier Jahren geheiratet. Offenbar hat das Eheglück nicht lange gehalten. Martin bekommt stets üble Laune, wenn er trinkt – ist schon ein paar Mal deswegen verhaftet worden.«
    »Klingt nach einem Muster«. Bentz wusste, dass sein Partner auf etwas Bestimmtes hinauswollte.
    »Nun, bei Nummer eins und Nummer fünf war’s ungefähr das Gleiche. Der dritte Ehemann, Bill Yates, ein Trucker, war der typische Lückenbüßer. Die Ehe hat nur achtzehn Monate gehalten. Und die Nummer vier, Scott Lafever, war ein Musiker, der die letzte Überdosis nicht überlebt hat. Aber jetzt kommt der Knaller: Rat mal, wer der zweite Ehemann war.«
    »Der nach Reggie Benchet?«
    Montoya nickte, dann ließ er die Bombe platzen. »Unser

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