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Dangerzone

Dangerzone

Titel: Dangerzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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einmal zu ihm zu sehen und nahm mir fest vor, nicht zum Felsen hochzublicken, wo Sun wohl war. Ihn wollte ich nicht auch noch mit einer anderen sehen. Wie oft konnte mein Herz denn noch brechen, bevor es ganz den Geist aufgab? Nicht mehr oft! So fühlte es sich zumindest an, als ich an der Rückwand der Höhle entlang schlich. Ich war froh, dass jeder zu sehr mit sich selbst oder mit wem anders beschäftigt war, um mich an meiner Flucht zu hindern.
Warum Ice? Die Frage schwirrte in meinem Kopf umher, aber ich würde sie ihm nicht mehr stellen.
Sobald ich in dem düsteren langen Gang war und die Fackeln mir den Weg erhellten, beschleunigte ich meinen Schritt etwas. Am Schluss rannte ich, weg von ihnen und auch mir selbst, weg von dem Gefühl umzudrehen, die blonde Wölfin an den Haaren von Ice zu ziehen und dasselbe mit derjenigen zu tun, die wahrscheinlich an Sun hing, sie dann nach oben zu zerren und IHNEN mal zu zeigen, zu was ICH fähig war. Doch ich tat es nicht. Würde es auch nicht tun. Niemals mehr.
Die Luft, die mich umwehte, sobald ich aus dem Gang stolperte, war kühler, als ich erwartet hatte. Es stürmte. Als ich hoch in den Himmel blickte, zogen dunkle dichte Wolken am Mond vorbei, die geheimnisvolle Schatten über den Dschungel tanzen ließen. Es war beängstigend. Es war gruslig. Aber ich ging einfach weiter und drehte nicht um. Ja, vielleicht war ich von dem dauernden Gepoche zwischen meinen Beinen wahnsinnig geworden. Wahrscheinlich auch einfach nur verzweifelt.
Die erstbeste Wurzel brachte mich zum Stolpern, aber ich ließ mich nicht aufhalten. Ich ging einfach weiter, immer tiefer in die Büsche und in die riesigen Wälder. Dabei ignorierte ich die Doraden, die mir von ihren Bäumen hinterherriefen, wohin ich lief. Es ging sie schließlich nichts an!
Der Wind war hier zwischen den Bäumen nicht ganz so stark und doch flogen meine Haare umher, sodass ich mir wünschte, ich hätte sie zurück gebunden, so wie Ice es immer machte. Wie würden sie wohl reagieren, wenn einer von ihnen hoch in Suns Zimmer kam und es leer vorfand?
Würden sie mich suchen? Würden sie mich überhaupt vermissen, wenn sie mich nicht fanden? Oder wäre es ihnen egal und sie würden gleich die nächste Party feiern?
Alles was ich wollte war Ice, aber er schien mich nicht zu wollen, nicht so sehr wie ich ihn. Mir war zum Heulen, und ich hasste mich dafür. Nieselnder Regen setzte ein. Bald wäre ich völlig durchweicht, aber konnte wenigstens so tun, als wären meine Tränen Regentropfen.
Nie wieder würde ich Suns Lächeln sehen und seinen Küssen verfallen. Nie wieder hätte ich die Chance, dass Ice´ Lippen mich berührten, seine Hände mich trösteten und seine Stimme mir schöne Worte ins Ohr flüsterte.
Es tat weh und es ärgerte mich, dass ich sie schon so in mein Herz geschlossen hatte. Ich war viel zu gefühlsduselig. Aber Gefühle gehörten nicht in diese Welt und doch fühlte ich... so stark... Verlangen... Enttäuschung... aber vor allem Sehnsucht. Es war, als würde mein Herz in die andere Richtung ziehen, als würde es mich dazu drängen umzudrehen und in den Schutz ihrer Arme zurück zu kehren, aber was dann? Dann würde alles von vorne anfangen. Sun würde mich für seine Zwecke und Gelüste benutzen und Ice würde ihm wie ein braves Hündchen folgen, ohne auf mich Rücksicht zu nehmen. Ich war es nicht gewöhnt, so behandelt zu werden. Für meinen Opa war ich immer seine Prinzessin gewesen. Er hatte mir versucht alles zu ermöglichen was ging, gerade weil er wusste das ich in dieser Welt viel entbehren musste und wir es so schwer hatten zu überleben. Er hatte alles für mich getan, was ihm möglich war. Er war für mich dagewesen... Immer. Und jetzt?
Ich rutschte an einer schlammigen Stelle aus und fiel in den Matsch. Toll! Na gut... ich musste so oder so wieder baden, also war es eigentlich egal. Ich rappelte mich in eine sitzende Position auf und lehnte mich mit dem Rücken an den nächstbesten Baum. Dann umschlang ich mit meinen Armen meine Knie, und ergab mich der Hilflosigkeit und Verzweiflung, die ich fühlte.
Würde es denn niemals aufhören? Könnte ich nicht einfach mal glücklich sein?
Nein, nein und nochmals nein. Ein Gesetz in dieser Welt war es wohl, dass man niemals das bekommen würde, was man wollte.

Ich musste eingeschlafen sein, denn ich schreckte auf, als mich etwas an der Schulter berührte. Träge öffnete ich die Augen und ließ einen Todesschrei los, als ich in WIRKLICH riesengroße

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