Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dangerzone

Dangerzone

Titel: Dangerzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
Vom Netzwerk:
braune Augen blickte. Der Riese vor mir schrie auch, weil er sich aufgrund meines Schreis so erschreckt hatte und wich schnell zurück. Ich rappelte mich inzwischen umständlich auf, rutschte dabei nicht nur einmal auf dem Matsch aus, und hechtete hinter die nächstbeste Riesenwurzel des Baumes.
Dort schielte ich dann vorsichtig hervor und sah einen sehr ,sehr großen Mann, der tatsächlich in ein weißes Leinentuch gewickelt war und der mich genauso skeptisch betrachtete wie ich ihn. Er versteckte sich auch hinter einem Baum. Allein das Tuch, das um seinen Körper geschlungen war, machte den Eindruck, als wäre er in Ordnung. Dunkelbraune riesige Locken auf dem Kopf und ein rundlicher Körper gemischt mit einer dicken Knollennase ließen ihn vertrauenswürdig erscheinen. Irgendwie sah er knuffig aus.
"Was bist du?", fragten wir beide gleichzeitig. Wobei er natürlich ein bisschen lauter als ich war.
"Ein Mensch.", sagte ich gleichzeitig, als er sagte. "Ein Huasa" und ich entspannte mich sofort, denn von diesen Bewohnern dieser Welt hatte mir Opa oft genug erzählt. Es waren ruhige, weiß gekleidete Riesen, die simpel gestrickt waren, aber hohe moralische Ansichten vertraten.
Ich kam grinsend hinter meinem Baum hervor, was dieses Riesenbaby dazu brachte, zurück zu weichen. Das ließ mich kichern, denn ich stellte mir vor, wie es wohl aussah, wenn dieser Koloss vor einem kleinen Menschlein davonstolperte.
"Ich tue dir nichts.", beruhigte ich ihn sanft und blieb stehen, als er sich panisch gegen einen Baum lehnte. Dieser klappte allerdings unter seinem Gewicht um, sodass er ganz ohne Schutz im Rücken dastand und mich nur mit großen Augen ansah, die sich nach meinen Worten verengten.
"Ich habe schon von euch Menschen gehört. Man erzählt sich, ihr hättet eine verlogene Zunge, die einem genau das weismacht, was man glauben soll, damit ihr dann eurem Gegenüber hintenrum in den Rücken fallen könnt." Hm... da hatte er nicht mal so unrecht, ABER...
"Nicht alle Menschen sind verlogen. Ich bin nicht so." Dabei streckte ich ihm meine Hand mit der Handfläche nach oben als Geste des Friedens aus.
Er verengte die Augen weiter. "Belügst du mich jetzt?", fragte er.
"Nein." Ich schüttelte den Kopf. "Es gibt Menschen, die sind wirklich so. Sie lügen und betrügen." Ich konnte es nicht sicher wissen, aber eine kleine Stimme in meinem Kopf sagte mir, dass dies die Wahrheit war. "Irgendwo gibt es sie vielleicht. Aber ich bin hier der einzige Mensch und ich wurde zur Ehrlichkeit erzogen. Auch wenn es dem Gegenüber nicht gefällt und es nicht das ist, was er hören will, trotzdem werde ich immer ehrlich sein und die Wahrheit sagen."
Er entspannte sich ein klein wenig und schien über das nachzudenken, was ich gesagt hatte. "Die Wahrheit ist gut. Sie wohnt nur in reinen Herzen.", erwiderte er nachdenklich und ich nickte. Es war ein wenig verwirrend, dass solche Weisheiten aus dem Mund von diesem pausbäckigen Riesen fielen, aber naja... Opa hatte immer gesagt: Wenn du nur nach dem Äußeren gehst, wird der andere dich immer blenden können, denn das Aussehen kann man leicht verändern. Die Seele jedoch, ist nur schwer zu verkleiden.
"Ja.", sagte ich und nickte. "Du bist selber jemand, der immer die Wahrheit spricht, oder? Dann ist es für dich schwer zu erkennen, ob ich lüge."
Er nickte und setzte sich schwerfällig hin, verschränkte die Beine zum Schneidersitz. Ich ließ mich vorsichtig ihm gegenüber nieder.
"Wenn jemand lügt, dann schaut er immer nach links und nicht in deine Augen... Außer er ist wirklich, wirklich gut darin. Das ist die erste Regel.", erklärte ich ihm, was Opa mir eingebläut hatte.
"Woher weißt du das?", fragte der freundliche Riese. Jedes Misstrauen war aus seinem Blick gewichen und hatte Neugier Platz gemacht.
"Mein Opa hat mir versucht die richtigen Werte zu vermitteln und hat mir beigebracht wie ich die schlechten erkenne." Ich zuckte die Schultern. Irgendwie schien ich das Wissen aber nicht immer anwenden zu können.
"Was ist mit deinem Opa? Wo ist er?" Er schaute sich um, als würde er jeden Moment aus dem Gebüsch kommen.
"Er ist gestorben.", antwortete ich und schaffte es den Kloß in meinem Hals herunter zu schlucken. Es regnete nicht mehr und die Sonne ging langsam am Horizont auf. Die Vögel wachten in ihren Ästen auf. Die Grillen zirpten lauter. Der Dschungel wurde lebendig.
"Das tut mir wirklich leid.", meinte der Riese und er war der Erste, der verstand, was ich fühlte. Er sah fast

Weitere Kostenlose Bücher