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Dangerzone

Dangerzone

Titel: Dangerzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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so nah wie der Mond und hauptsächlich blau, also bestand er zum größten Teil aus Wasser. Jedoch waren auch braune, graue und grüne Flächen zu sehen. Davor waren allerdings weiße Streifen. Ich nehme an, es waren Wolken. Wenn ich diesen Planeten ansah, bekam ich ein altbekanntes Ziehen in der Brust. Es war immer so, wenn ich ihn anschaute. Man konnte ihn nur in der Nacht sehen und ich lag oft schlaflos da. Deswegen kannte ich ihn so gut wie in und auswendig. Ob man darauf wohl auch leben konnte, so wie hier? Ob es dort vielleicht Menschen gab?

So richtige Menschen, mit einem Gewissen und moralischen Vorstellungen, mit dem Streben danach Gut zu sein? Glückliche Pärchen? Große Familien?

Ob es hier wohl irgendwo einen Mann gab, der für mich bestimmt war?

Orangeglühende und eisblaue Augen, die sich vermischten und mich verwirrten... das war das letzte, an was ich mich erinnern konnte. Dann wachte ich auf.

Die erste Sonne ging gerade am Horizont auf und ich lag seitlich im weichen Sand. Zum Glück war mir beim Schlafen kein Käfer ins Ohr geklettert! Schlafen? Wenn ich geschlafen hatte und mich nicht bewegt hätte, dann müsste ich eigentlich tot sein...außer es hätte mich jemand gewärmt!

Mit verengten Augen richtete ich mich auf und schaute über das herabgebrannte Feuer hinweg. Kein Wolf war zu sehen! Ich blickte mich um, nur leere Wüste, hellblauer Himmel, die sich jagenden Sonnen und vergessen wir natürlich nicht die halbtoten Bäumchen.

Der Wolf war weg und mein Magen zog sich zusammen. Ich schob es natürlich auf den Hunger...

Gut... dann hatte ich jetzt wenigstens wieder meine Ruhe und konnte weinen, wann und wie es mir gefiel! Dann konnte ich mich wieder einsam und verlassen fühlen... Immer alles schön reden, dann ist es nicht so schlimm... Gähnend rappelte ich mich auf und streckte die Hände der Sonne entgegen. Dabei fiel mein Blick auf meine, schon wieder dreckigen, Fingernägel und ich zuckte zusammen. Wenn ich eine Oase fand, dann müsste ich dringend ein Bad nehmen und es war mir egal, wer mir im Wasser auflauern würde.

Obwohl der Wolf weg war, ging ich hinter die nächste Düne, um mein morgendliches Geschäft zu erledigen. Zum Glück konnten meine Füße nun gemeinsam mit dem Sand heiß werden, dachte ich, als ich zurück kam.

Ich schaute zu der Feuerstelle und meine Schritte stockten, denn er war nicht weg... Jetzt war er wieder da und saß geduldig an seiner Stelle. Irgendwas tief in meinem Bauch entspannte sich bei seinem Anblick.

"Bist du immer so hartnäckig?" Ein breites Wolfsgrinsen war die Antwort. Langsam ging er mir damit wirklich auf den Geist. "Ich werde nicht auf dich warten oder stehen bleiben, wenn du mal musst..." warnte ich ihn mehr im Scherz als Ernst und marschierte drauf los. Ich wusste, dass er mir still und heimlich folgte, dafür musste ich mich erst gar nicht umdrehen.

Als ich merkte, dass ich lächelte, wischte ich mir schnell über das Gesicht und war froh, dass die Bestie es nicht gesehen hatte. Jawohl Bestie und NEIN, er hatte mich die Nacht sicher nicht gewärmt! An so etwas wollte ich erst gar nicht denken! In dem Tier steckte schließlich ein Mann... und zu was Männer fähig waren, hatte mir der Panter nur zu gut gezeigt... mit seinen starken Händen... und seinem hübschen atemberaubenden Lächeln... OH NEIN! NEIN NEIN NEIN! Ich driftete wieder ab!

Meine Schritte wurden bestimmter, als ich mir verbot an jegliche Monster zu denken. Ich dachte einfach an Opas Märchen, während ich, mit dem Wolf im Rücken, durch die Wüste marschierte. Auf zur nächsten Oase. Dort müsste ich erst mal meine Wasserflasche auffüllen. Ansonsten würde ich sterben.

Ich werde sterben, dachte ich am Nachmittag, als die Sonnen hell und erbarmungslos herabbrannten. Dort wo eine Oase hätte sein sollen, war nichts als verdorrtes Gestrüpp und die nächste war zwei Tagesmärsche entfernt. Fast genauso weit war es bis zur Waldebene und zurück auch.

Mit Tränen in den Augen stand ich vor der Oase und griff nach meiner Flasche. Ich schüttelte sie. Hörte nichts. Ich öffnete sie und hielt mir die Öffnung auf die ausgestreckte ausgetrocknete Zunge. Kein einziger Tropfen berührte sie. Also schleuderte ich erst mal die Flasche weg und fiel auf die Knie... Dort raufte ich mir eine Runde die Haare... Dann krabbelte ich zu der Flasche und sammelte sie wieder auf. Ich hatte nicht mehr viel, also war es dämlich den Rest meiner Habseligkeiten auch noch in der Wüste

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