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Dangerzone

Dangerzone

Titel: Dangerzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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schmeckt."

"Das kannst du erst dann sagen, wenn du es auch probiert hast." Das hatte Opa auch immer zu mir gesagt.

"Ich hätte aber Appetit auf was anderes." Sein Blick machte klar, was dieses andere war und mir brannten die Wangen sofort wieder lichterloh. Ich hatte keine Ahnung von Männern, aber ich fühlte es, wenn sie meinen Körper attraktiv fanden und mehr von mir wollten als Freundschaft. Die Gestaltwandler waren da sehr offensichtlich. Sogar eine der ewigen Jungfrauen hätte ihren Stimmfall und ihre Andeutungen richtig interpretieren können und wäre vor Scham im Boden versunken.

"Das andere bekommst du aber nicht. Hier." Ich drückte sie ihm einfach in die großen Hände. Als sich bei der Übergabe unsere Finger berührten, zuckte ich zurück, denn ich bekam einen kleinen pulsierenden Stromschlag.

Er versuchte es so, wie ich zu machen, hielt die Frucht an seine Lippen und biss vorsichtig in eine Noppe... sie platzte nicht in seinem Mund, sondern vor seinem Gesicht, woraufhin der ganze kostbare lila Saft auf seine Haut spritzte. Ich erschrak über das Geräusch, als ich lachte. Es hörte sich an wie ein hysterisch wieherndes Pferd. Zu selten hatte ich in der Vergangenheit mein Lachen gehört, als das ich daran gewöhnt wäre. Sein Gesichtsausdruck war köstlich, während er sich angewidert den Saft aus den Augen und von den Wangen wischte und mir die Frucht zurück gab. Dabei motzte er auch noch leise vor sich hin. Irgendwas von. "Das kommt davon... wenn man einem Menschen vertraut."

Als wir ein wenig später wieder auf dem Weg waren, musste ich immer noch kichern. Mein Bauch war jetzt voll mit süßem leckeren Bumbeersaft und irgendwelchen kleinen Zwergen oder Gnomen, die mich innerlich kitzelten, so dass es kribbelte. Ein paar der kleineren unreifen Früchte hatte ich in meine kleine Gürteltasche gepackt, für den Fall, dass wir so schnell nichts zu essen fanden, aber wir wären sowieso bald am Ziel und dann müsste ich mich von meinem Begleiter verabschieden.

Ich beobachtete seine geschmeidigen Bewegungen, während er vor mir her ging. Er stolperte nie, wirkte keineswegs unsicher, bewegte sich zwischen den Bäumen und Büschen hindurch, als wäre er Teil des Waldes, als wäre er Teil der Natur und das war er auch. Konnte ich ihn deswegen weiterhin als schlecht ansehen?

Mein Opa hatte mir immer von den Schauergeschichten erzählt. Von zügellosen Gestaltwandlern, die ihren Hunger nicht unterdrücken konnten und sich kopflos auf ihre Beute warfen, die sie jagten bis sie nicht mehr laufen konnte und sie dann erbarmungslos zerfleischten.

Früher hatte ich gedacht, dass sie deswegen bösartig waren, weil sie andere Lebewesen bei lebendigem Leib verschlangen. Jetzt... wenn ich Ice so betrachtete und mich an seine Wolfsgestalt zurück erinnerte, konnte ich ihn nicht als bösartig ansehen. Es gehörte eben zu seiner Natur. Er fraß, um zu überleben. Nicht, weil ihm das Töten Spaß machte. Aber so war nur er. Ich glaube vor dem schwarzen Wolf müsste ich weiterhin Angst haben. Er war eine wirkliche Bestie, aber nicht wegen dem tierischen Teil in sich. Der Mensch in ihm macht die Bestie aus. Der Mensch neigte zu kompliziertem Sadismus. Das Tier in ihm war unkompliziert. Fressen oder gefressen werden. Der Mensch machte daraus eine Folter, eine Qual. Er ergötzte sich an dem Leid seiner Opfer. Der Wolf beendete es schnell, indem er sofort die Kehle durchbiss und sich dann sättigte.

Ich hatte genau in den Augen des schwarzen Wolfes gesehen, dass ihm meine Angst gefiel... ja sogar berauschte. Er hatte die Jagd mehr ausgekostet als das Fressen.

Wer war dann gut und wer böse?

Mir drängte sich die Frage auf, ob in diesem Szenario hier nicht die Tiere, sondern die Menschen die Bösen waren. Was hieß... das ich so eine grausame dunkle Seite auch in mir hatte. Ich wollte es nicht wissen, wollte mich nicht weiter mit meinen verworrenen Gedanken befassen.

Aber eins war klar. Ice war keine Bestie. Ich vertraute ihm und das glich einem Wunder. Innerhalb von ein paar Tagen hatte er mich von sich überzeugt und wenn er das einmal geschafft hatte, dann brauchte es viel, um das Vertrauen wieder zu zerstören.

Während wir durch den Wald gingen, redeten wir ab und zu. Er fragte mich Sachen, die ihm in den Kopf schossen: Wie alt ich war. Wo ich bis jetzt schon überall gelebt hatte... ob ich wusste, wie ich in diese Welt gekommen war. Ich war ehrlich und beantwortete alles so gut ich konnte. Aber es gab Dinge auf

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