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Dangerzone

Dangerzone

Titel: Dangerzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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eilig den Gang entlang. Bloß weg von ihm und seinen verräterischen Händen. Den Händen, die mich so sanft halten konnten, aber auch fast zugelassen hätten, dass ein anderer Mann mit Gewalt meinen Körper nahm.

Ich schluchzte auf und erstickte den Laut schnell mit einer Hand. Dann wischte ich mir wütend die Tränen aus den Augen. Dabei marschierte ich weiter, immer weiter und weiter den weißen Gang entlang.

"Seraphina!" rief er. Ich ignorierte ihn. Allein seine Stimme zu hören war im Moment zu viel.

"Warte!" Konnte er mich denn nicht in Ruhe lassen?

Plötzlich wurde ich am Arm gepackt und er wollte mich herumschleudern, doch ich sah die Bewegung voraus, drehte mich seitlich weg und packte gleichzeitig seinen Arm. Ich nutzte seinen eigenen und meinen Schwung, als ich ihn statt mir mit dem Rücken gegen die Wand knallte.

"Lass mich endlich in Ruhe!" schrie ich ihn dabei an. Er sah mich nur mit seinen eisblauen Augen verwundert an. Hätte wohl nicht erwartet, dass ich dazu fähig war seine Kraft gegen ihn zu benutzen. Schnell drehte ich mich um und marschierte weiter. Ich wollte seinen verdammt mitfühlenden Blick nicht auf mir sehen. Er hatte gar kein echtes Mitgefühl für mich, sonst hätte er das da unten in der Höhle nicht zugelassen. Er war eben doch nur ein Tier. Die empfanden kein Mitgefühl. Das war ein rein menschliches Gefühl und es machte mich wütend, als mir klar wurde, dass ich verdrängt hatte, was Ice war. Das ich ihn in meinem Kopf als Menschen angesehen hatte. Ansonsten wäre ich jetzt nicht so... enttäuscht von ihm.

Dabei war es nur meine eigene Schuld. Er hatte mir nie etwas vorgespielt. So etwas machten Tiere nicht. Das Vormachen von falschen Tatsachen war eine menschliche Eigenschaft. Ich wollte es nur so. Wollte ihn nicht als das Monster sehen, das er war. Jetzt hatte er mich vom Gegenteil überzeugt und meine ganzen Illusionen zerstört.

Ich merkte, dass er aufholte und wurde nur noch wütender. Wieso musste ich ihn mit jeder Faser meines Körpers fühlen? Wieso musste diese abwartende Energie durch mich fließen und jede Pore zum vibrieren bringen, wenn er in der Nähe war?

Plötzlich legte sich von hinten sein Arm um meinen Bauch und er stoppte meinen Trotzmarsch mit einem bestimmten Ruck. Sofort zog er mich gegen seinen großen Körper und legte die andere Hand um meine Brust. Hielt meine Arme fest, so dass ich ihn nicht angreifen konnte und drückte mich gegen seinen harten Körper.

"Wieso bist du so zu mir?" WAS? Das hatte er jetzt nicht wirklich direkt in mein Ohr geflüstert, oder? Der fuhrt jetzt aber nicht mit seiner verdammten Nase durch meine Haare, oder? VERSTAND ER DENN GAR NICHTS?

"ICE, LASS MICH LOS!" Als ich herumwuselte, wurde sein Griff nur ein bisschen fester und ich nur ein wenig dunkler im Gesicht. Er war zu nah. Das war schon wieder zu viel für meine tolle bleiche Gesichtsfarbe und Blut machte sich auf, um sich in meinen Wangen zu sammeln.

"Ich lasse dich erst los, wenn du dich beruhigt hast." Er klang wie die Ruhe selbst und ich merkte, dass jeglicher Kampf zwecklos war. Er hatte mich im Moment vollkommen unter Kontrolle und ich hasste es, dass ich mich sofort geborgen und geschützt fühlte, sobald er mich in seine starken Arme nahm. Denn das war ich nicht. Er konnte und würde mich nicht schützen, wenn sein Meister es verlangte. Das hatte er mir da unten bewiesen.

"Ich habe dir vertraut." Oh nein. Ich klang nicht weinerlich. Nur bitter. Super nicht?

"Du kannst mir auch vertrauen."

Ich lachte wieder bitter. Es hallte in dem endlosen Gang wider. Warf fast ein gruseliges Echo.

"Ach? Kann ich das? Du hättest zugelassen, dass er mich gegen meinen Willen..." Ich konnte es nicht aussprechen, sondern musste die Augen zusammenkneifen und einen kurzen Moment die Gefühle und Bilder unterdrücken, die auf mich einströmten. Suns Lippen auf meinem Körper... seine Finger, die mit mir spielten... seine Stimme in meinen Ohren. Ich hasste es, was selbst die Erinnerungen mit mir machten.

"Ich würde nicht zulassen, dass er dich umbringt. Du kannst mir vertrauen." UMBRINGT? Wer sprach denn hier vom TOD?

"Ist das für dich das Schlimmste, was dir passieren kann? Das du stirbst?" Jetzt klang ich ironisch.

Ich fühlte wie er stockte und kurz über meine Worte nachdachte. Dann sagte er einfach "Ja." und er klang ein wenig verloren. Fast rollte ich mit den Augen. Das konnte nicht sein ernst sein. Doch andererseits war es das wohl. Bei allen Tieren dieser Welt

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