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Dangerzone

Dangerzone

Titel: Dangerzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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überlagerte ein Instinkt alle anderen. Der Überlebensinstinkt. Der Selbsterhaltungstrieb. Das war das Wichtigste. Etwas anderes zählte nicht.

Es gab keine Gefühle wie Erniedrigung. Er konnte nicht verstehen, das dies, was ich fast erlebt hätte damit gleich kam zu sterben. Ich seufzte schwer. Wie sollte ich ihm nur erklären, was in mir vorging und wieso wollte ich das überhaupt noch, nachdem was er fast zugelassen hätte?

Ich wollte es, weil ich ihn verstand. Deswegen sollte er mich auch verstehen.

"Für mich gibt es schlimmeres als den Tod, Ice. Ich will nicht, dass mich jemand unterwirft und meinen Körper als Objekt ansieht." Oh man... noch schlechter hätte ich es für ihn ja wohl nicht erklären können. Wieso sagte ich nicht gleich: mein erstes Mal soll das romantischste Erlebnis in meinem Leben werden, auch in dieser verrückten Welt?

Ich konnte sein Stirnrunzeln förmlich fühlen, deswegen sprach ich weiter. Versuchte ihm zu erklären, was da unten falsch gelaufen war. "Du hast ihm selber gesagt, dass... es... das SEX... wie wir die Paarung nennen, für mich einen anderen Wert hat als für euch. Für euch dient es allein zur körperlichen Befriedigung und zur Fortpflanzung, aber für mich ist es mehr... Ich hatte noch niemals Sex und ich will es mit jemandem machen, dem ich vertraue und der mich achtet und respektiert und den ich liebe." Oh man... ja das hatte ich allein von den dummen Märchenprinzen und Prinzessinnengeschichten, die mir Opa erzählt hatte. Danke Opa, echt! Damit hatte er alles verkompliziert. Ja, wir Menschen waren um so vieles komplizierter als Tiere. Ob es so einfacher war, wagte ich zu bezweifeln. Aber es war so wie es war und ich konnte es nicht ändern.

"Liebe? Was ist das?" fragte Ice neugierig. Juhu. Jetzt kamen die wirklich philosophischen Fragen des Tages.

"Es ist ein Gefühl." sagte ich, doch ich fühlte mich, als würde es nicht reichen, deswegen sprach ich weiter. "Du empfindest das für jemanden, der dir sehr wichtig ist. Es gibt zum Beispiel Liebe zu einem Familienmitglied. Sie ist sehr stark und tief in einem verwurzelt. Sie gehört zu der Person wie das Atmen. Sie kann nur schwer zerstört werden. Dann gibt es noch die freundschaftliche Liebe, die du für Außenstehende empfinden kannst, die dir ans Herz gewachsen sind. Sie formt dich und kann genauso unerschütterlich sein wie die familiäre Liebe. Aber bei diesen Arten der Liebe empfindet man keine körperlichen Gelüste..." Ich merkte selber, wie ich wieder rot wurde, aber Ice hörte so gespannt zu, dass ich weiter sprach. "Die dritte Art der Liebe kann genauso stark und unerschütterlich sein wie die familiäre Liebe... wenn nicht sogar stärker, weil du nicht nur die Seele, sondern auch den Körper des Anderen liebst... " Ich wusste nicht, was ich weiter sagen sollte. Wie ich es erklären sollte. Schließlich hatte ich selber es noch nie am eigenen Leib gespürt... Aber wieso fühlte es sich dann an, als würde ich es genau wissen, wovon ich sprach?

Vielleicht waren die mächtigen Arme daran Schuld, die mich festhielten. Ich schüttelte bei dem Gedanken schnell den Kopf und fühlte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen, als würde es mir versuchen etwas mit seinem Rasen klar zu machen. Nein. Das konnte... das durfte nicht sein.

"Ich hab es dir erklärt, so gut ich kann. Jetzt lass mich endlich los!" zischte ich, denn ich konnte es plötzlich nicht mehr ertragen, von ihm gehalten zu werden. Er ließ mich erst los und ich dachte schon, ich kann weiter davonlaufen, doch dieses Mal bewegte er sich so schnell, dass ich keine Chance mehr hatte und ich wurde fast schon grob gegen die Wand in meinem Rücken befördert.

Plötzlich stand er vor mir und hatte die Ellbogen links und rechts von meinen Gesicht neben die Wand gestützt. Seine zerkratzte Brust berührte meine. Meine freie Hand, mit der ich nicht die Decke hielt, lag plötzlich auf seinem nackten Fleisch. Ich schaute herab und runzelte die Stirn als ich sah, dass die hässlichen, mittlerweile verkrusteten, Kratzer auf seiner Brust, wie im Zeitraffer unter meiner Handfläche schrumpften. Verwundert sah ich wieder hoch, denn ich fühlte förmlich seinen bohrenden nachdenklichen Eisblick auf mir. Er fing meinen Blick auf und ich war sofort gefesselt. Selbst wenn ich wollte, hätte ich mich nicht mehr wehren können. Es vergingen Sekunden. Minuten. Tage oder Wochen. Ich hatte keine Ahnung.

"Empfindest du so etwas für mich?" fragte er plötzlich leise

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