Dangerzone
sehen, wie er schockiert die Augen aufriss. "Seraphina...", kam es heiser über seine unglaublich vollen Lippen. Seine Augen waren fast schwarz und trübe für einen Moment. Aber im nächsten Moment konnte ich sehen, wie etwas auf ihn niedersauste. Die riesige Klinge blitzte in der Sonne auf, sie traf seinen Oberkörper, genau zwischen Nacken und Schulter, bohrte sich durch die Haut herab, spaltete ihn... und... sein Herz, das Blut strömte... und ich schrie... schrie... genauso wie er, bevor er auf die Knie und leblos nach vorne in das nasse Gras sackte...
Mein greller Schrei riss mich aus meinem Traum. Sogar mein Körper bäumte sich auf und riss mich am Oberkörper nach oben. Ich atmete heftig. Wenn ich genug Flüssigkeit in mir gehabt hätte, dann wäre ich von Schweiß überströmt gewesen.
"Psst..." Ich wurde sanft nach hinten gedrückt.
Ich öffnete die Augen, sah aber wie durch Wasser. "Ice... er wurde... verletzt..." , jammerte ich und krallte mich an einem muskulösen Arm fest. Es war Sun, der bei mir saß und beruhigend mein Gesicht streichelte. Ich wusste es ganz genau.
"Du hast Wahnvorstellungen...", flüsterte er mit seiner samtigen Stimme, die mich an Stellen streichelte, die seine Finger niemals berühren konnten. "Ice geht es gut. Beruhige dich bitte." Er sagte bitte. Fast verdrängte die Verwunderung das Grauen in mir. Aber nur fast.
"Sun..." , hauchte ich und versuchte meinen verwischten Blick zu fokussieren. "Bitte... er ist... verletzt..." Ich schaffte es ihn scharf zu sehen: die Schatten unter seinen Augen, die Qual auf seinem Gesicht und mir stockte der Atem als ich erkannte, was ich ihm mit meiner Schwäche antat. Plötzlich glitt alles andere in den Hintergrund. Als er sich vorbeugte und seine Stirn gegen meinen Arm lehnte. Er war wirklich verzweifelt. Automatisch, ohne weiter zu überlegen, hob ich eine schwere Hand und legte sie auf seine samtigen kurzen Haare, während er eindringlich gegen meinen Arm sprach.
"Seraphina, trink etwas... Ich habe noch niemals gefleht... aber ich FLEHE DICH AN..." Mir verschlug es die Sprache. Ich konnte gar nichts denken. Außer... das ich diesen Schmerz in seiner Stimme lindern wollte. "Ich lasse Ash frei. Du muss es nicht tun... Alles... aber bitte...", sagte er plötzlich heiser und ich versteifte mich, denn ich dachte, ich hätte mich verhört.
Da hob er sein Gesicht und die Verzweiflung in seinem Blick ließ mich fast ohnmächtig werden. Er umfasste mit einer Hand mein Gesicht, streichelte meine eingefallenen Wangen mit dem Daumen, während seine Finger zitterten.
"Wir können noch so viel erleben. Ich kann dir noch so viel zeigen. Gib mir eine Chance... hör auf dich vor mir zu verschließen... hör auf gegen mich zu kämpfen. Ich will dir nichts Schlechtes. Ich werde dich immer schützen und ich verspreche dir, dass ich versuchen werde, dich zu verstehen."
Ich schluckte hart an dem trockenen Klumpen in meiner Kehle vorbei, starrte in diese verzweifelten orange glühenden eindringlichen Augen und wollte einfach nur, dass er wieder mein Lieblingslächeln lächelte, wollte, dass es ihm gut ging...
"Sun..." Schwach hob ich meine Hand, denn sie fühlte sich zentnerschwer an. Auch ich legte sie an seine Wange, umfasste sein schönes Gesicht, fühlte die Wärme seiner Haut und die Energie, die sanft durch meinen Körper strich, mich dabei genauso anflehte wie er. Keine Macht, nur seine pure Energie. Er schmiegte sich sofort in meine kühle Handfläche und schloss die Augen, so dass seine schwarzen Wimpern sich auf seine Wangenknochen legten. "Ich will... dich nicht verlieren... Will nicht verlieren was ich fühle... wenn du mich berührst... wenn du da bist... wenn du mit mir sprichst... wenn du dich über mich aufregst... Es war noch niemals so... wie mit dir." Oh mein GOTT. Das hier war ja schon fast eine Liebeserklärung und ein Teil von mir schmolz dahin. Er wollte mich dazu bringen meine Gegenwehr fallenzulassen und mich auf ihn einzulassen. Mit aller Kraft wollte ich ihm sagen... Ja... ja... ich will dein sein.
Wenn er Ash freiließ, dann bewies er mir, dass ich ihm wirklich wichtig war, wichtiger als seine Autorität oder sein Status als König, wichtiger als all die anderen... Frauen. Oder?
"Du willst mich wirklich?", fragte ich leise.
"Ja!" Sofort ging ein Ruck durch ihn. Er rief es so ehrlich aus, so voller Inbrunst, dass ich fast gelacht hätte. Aber dazu hatte ich keine Kraft.
"Nur mich?", sprach ich zittrig weiter. Er runzelte die
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