Dangerzone
nett und höflich seinen Befehlen zu folgen, nur damit seine Gefühle nicht mehr in Wallung kamen. Es war ein Teufelskreis.
Arschkater. So ein dämlicher dummer...
Ash an der anderen Wand lachte leise und ich schaute ihn wütend an, auch wenn er es nicht sehen konnte.
Wenn ich im Moment hätte weglaufen können, dann hätte ich es wohl getan, obwohl ich hier geschützt war und obwohl ich dachte, dass ich in Lava so etwas wie eine komische verworrene schnurrende Katzenfreundin gefunden hatte. Aber es gab einen Grund, der mich eigentlich hier hielt und der hatte nichts mit meinem Verstand zu tun. Nein, ich würde nicht weglaufen, denn ich musste auf Ice warten.
Als ich an ihn dachte, drängten sich Tränen in meine Augen und ich setzte mich auf den runden Stein über mir, auf dem Sun so eben noch gethront hatte. Dann stützte ich meine Ellbogen auf die Knie und barg meinen Kopf in meinen Händen. Nein, dieses Mal heulte ich nicht, aber ich trauerte.
Wo war Ice? Ging es ihm gut? Konnten sie sich mit den Zyklopen einigen und würde er bald zurück zu mir kommen? Ich brauchte ihn, meinen pelzigen weißen Fels in der Brandung. Ich wusste, dass ich ihm WIRKLICH vertrauen konnte und das er mich nicht manipulieren würde. Das, was ich für ihn fühlte war echt und nicht mit irgendwelcher übernatürlichen Energie-Macht-Dingsbums verbunden. Er begehrte nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Geist. Er respektierte mich und er wäre niemals auf die Idee gekommen, gerade mich dazu bringen zu wollen jemanden zu foltern. Das war doch irre, krank, absolut Balla Balla.
Ich würde es nicht tun, auch wenn es meinen Tod bedeutete...
Bitte Ice, komm schnell zu mir zurück und rette mich aus dieser unmöglichen Lage, egal wie, ansonsten wäre es vielleicht gar nicht schlecht, wenn mein Leben bald ein Ende finden würde.
Ice kam nicht. Zumindest nicht die nächsten zwei Tage. Ich hing meistens an Lava und machte die Sachen, die Gestaltwandler so machten, nämlich NICHTS.
Ich lernte sie etwas besser kennen und meine Vermutung bestätigte sich. Sie trauten mir genauso wenig wie ich ihnen. Sie dachten wohl, ich hätte irgendwelche verborgenen Kräfte, die ich irgendwann gegen sie benutzen konnte: Laseraugen, Ultrastärke oder einen tödlichen Killerbusen, der Gift verspritzte, oder so.
Es gab nicht sehr viele Raubkatzen.
Da gab es erst mal Big. Der war meistens mit uns beiden unterwegs, als Aufpasser, aber immer nur in Löwenform. Ich hatte keine Ahnung, wie er als Mensch aussah und ich fragte mich, ob er sich überhaupt jemals in seine menschliche Form verwandelte. Dann gab es natürlich noch Sweet. Sie hing auch an uns wie eine Klette. Es tat gut mit ihr zusammen zu sein, denn sie vertraute so unvoreingenommen, wie es nur Kinder können. Es tat gut, wenigstens von einem einzigen von diesen Wesen nicht als Außerirdische behandelt zu werden. Lavas und Sweets Eltern waren vor einem Jahr gestorben, seitdem kümmerte sie und das Rudel sich um ihre kleine Schwester.
Dann gab es da noch ein Gepardenpärchen. Die, die mich am ersten Tag so böse angesehen hatten. Sie waren arrogant und redeten, wenn dann, nur mit Lava. Selbst mit ihr redeten sie allerdings herablassend. Mich sahen sie nicht mal an. Beide hatten die längsten Gliedmaßen, die ich jemals gesehen hatte und leicht gebräunte Haut. Sie hatten honigfarbene lange Haare und von hinten konnte man nicht erkennen, wer Mann oder Frau war. Von vorne eigentlich auch nicht so recht. Sie waren beide sehr androgyn.
Dann gab es noch ein anderes Pärchen, wobei ich mich schon fragte, ob diese "Pärchen" sich auch gegenseitig teilten, oder ob die monogam lebten. Es waren die, die am ersten Tag auf Bigs Bauch gelegen hatten. Sie waren freundlich, hielten aber meistens Abstand und sonderten sich vom Rudel ab.
Das war es an Raubkatzen. Dann gab es aber natürlich noch das Wolfsrudel, das eigentlich von Ash angeführt wurde. Im Moment führte es allerdings seine dunkelhäutige Leitwölfin. Die, die mich damals auch gerne mal angeknabbert hätte. SIE hatte Sun komischerweise nicht bestraft, genauso wenig wie die blonde Schönheit, die eindeutig auf Ice aus war und ich ihr schon deswegen an die Gurgel wollte.
Das Wolfsrudel bestand aus achtzehn Wölfen. Man sah sie nicht oft, denn sie streiften meist durch den Dschungel als Suns Garde. Ice hatte einige von ihnen dabei, also war die Höhle meist ziemlich leer.
Unter den Gestaltwandlern in der Höhle lebten außerdem zwei Bären. Sie
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