Dangerzone
gab.
Der Flur war leer, als ich aus Suns Zimmer kam. Sofort konnte ich die Treppen nach unten gehen und hörte schon von der Weite das Gejaule und die Trommelmelodien, die aus der Halle kamen. Da wurde wohl gefeiert. Was gefeiert wurde? Keine Ahnung. Mir gefiel es nicht da runter zu gehen, weil ich die Energien bereits fühlen konnte, die dort umherloderten, aber ich hatte ein Ziel.
Auf der letzten Treppenstufe blieb ich stehen, drückte mich mit dem Rücken an den glatten Felsen und linste um die Ecke. Die Halle war in warmes Licht getaucht und erst nach ein paar Augenblicken fiel mir auf, dass wir uns im Inneren eines Vulkans befinden mussten, so wie in Suns Zimmer, denn rot- glühende Lava floß träge die Wände herab. Sie kam jedoch niemals am Boden an und verbrannte irgendwen, denn es war lediglich eine gute optische Täuschung.
Allerdings war es dies nicht, was meine Aufmerksamkeit erregte. Automatisch schaute ich zuerst zu Suns Nische und keuchte, als ich den Arschkater erblickte... denn er war nicht allein!
Lava war bei ihm, ebenso wie der schwarzhaarige Igelkopf, welche träge auf der Seite lag und aus einem Steinkelch nippte, den sie in der Hand hielt. Dabei beobachtete sie Sun, der mit Rücken vor ihr stand.
Anscheinend war er gerade eben aufgestanden und Lava war die letzte Treppe zu ihm hochgestiegen. Das Lächeln, welches er ihr schenkte war geradezu umwerfend. Es war das Lächeln eines Verführers, aber es vermittelte auch Wärme. Seine weißen Zähne blitzten und meine Nackenhaare stellten sich auf, genauso, wie sich mein Bauch vor Verlangen zusammenzog. Noch vor einer Stunde hatte ich ihn in mir gehabt... so tief... mit Körper und Seele... Jetzt strich er Lava eine ihrer langen Strähnen hinters Ohr. Die Geste war sanft, so sanft, dass mir Tränen in die Augen traten.
Verdammt.
Ich mochte Lava wirklich gern. Sie war meine Freundin. Was aber nicht hieß, dass ich sie nicht am liebsten von ihm stoßen wollte. Sie stand mit dem Rücken zu mir und hatte die Haare zu einem kunstvollen Zopf geflochten, aber ich konnte dennoch sehen, wie sie sich gegen Suns Hand lehnte, als er sie an ihre Wange legte. Und ich konnte sehen wie sie erschauerte, als er in ihre Haare fuhr und sie auf die Zehenspitzen ging, während er seine Lippen auf ihre senkte.
Er küsste sie innig und tief. Dabei zog er sie mit einem Ruck gegen seinen Körper und ich fühlte mich, als würde ich keine Luft bekommen.
Hier runter zu kommen, war eine schlechte Idee gewesen, denn ich wollte das nicht sehen. Aber wegschauen konnte ich auch nicht.
Ich konnte genau seine große Hand beobachten, die die elegante Kurve ihres Rückens nach unten strich und dann ihre Backe packte. Er drückte sie gegen sich und ich konnte, trotz des Geheules und Gejohles in der Halle, fast ihr überraschtes Stöhnen hören.
Ich konnte sehen, wie er gegen ihre Lippen grinste und ballte beide Hände zu Fäusten, verdrängte aber gekonnt die Tränen.Plötzlich öffnete er die Augen und sein Blick traf direkt auf meinen. Ich erstarrte auf der Stelle wie die Beute, welche vom Jäger fixiert wurde. Er grinste breiter und schaute mich direkt aus diesen raubtierhaft- glühenden Augen an.
Als er sicher war, meine Aufmerksamkeit zu haben, schwang er Lava herum, so dass sie sich mit den Händen gegen die Wand lehnte. Sie streckte ihm instinktiv wie eine rollige Katze, ihren kleinen wohlgerundeten Hintern entgegen. Langsam rieb er sich an ihr, so dass sie die Beine spreizte und den Oberkörper etwas nach vorne beugte. Sun warf mir noch einen einzigen, absolut gelangweilten Blick über seine Schulter zu und versicherte sich damit, dass ich immer noch wie gebannt zusah. Ich konnte nicht wegsehen, nicht eine Sekunde, aber als er nach vorne, tief in sie stieß, zuckte ich zusammen, als hätte er mich geschlagen.
Ich schluchzte tatsächlich auf und presste schnell beide Handflächen gegen meinen Mund. Dann drehte ich mich um und schloss die Augen. Noch mehr konnte ich nicht sehen. Noch mehr konnte ich nicht ertragen. Es war zu viel.
Schluchzer bebten durch meinen Körper, aber ich ließ sie nicht raus. Ich spannte alles in mir an, um den aufwallenden, hysterischen Heulanfall zu unterdrücken und lehnte meine Stirn dabei gegen den kühlen Stein, während ich versuchte ruhig zu atmen. Ein und aus... Ein und aus... Die Genugtuung würde ich ihm nicht geben, dass ich wegen meiner Gefühle für ihn zusammenbrach. Wenn er andere... nehmen wollte, dann sollte er das tun. Mich
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