Dangerzone
Glück.", sagte er leise, aber hart. "Runter.", war das Nächste, was er von sich gab. Ich schaute an seiner Schulter vorbei, fragend zu Ice, der mit dem Rücken gegen die Tür lehnte und heftig atmete, als wäre er ein Tier in einer Falle.
"Du sollst mich ansehen! Nicht ihn." Sun drehte mein Gesicht mit einem Ruck zurück und ich war gefangen in der Glut seiner Augen. "Runter auf die Knie. Ich werde es nicht noch einmal sagen." Er formte die Worte langsam für mich, so dass ich sie auf jeden Fall verstand. Ich schaute ihn nur an und verengte meine Augen. "Gut...", zischte er leise... drohend... "Dann sollten wir deine Strafe also auf Ice umwälzen? Er wird sich nicht wehren. Kein bisschen. Egal, was ich tue... Ich habe lange Krallen und spitze Zähne... außerdem eine ausgeprägte Phantasie."
Prompt fiel ich auf die Knie. AUA, das tat weh!
"Du Bastard.", giftete ich ihm von unten noch zu, doch das brachte ihn nur zum Lächeln. Es war ein eiskaltes Lächeln, das nur ein wenig seine Mundwinkel hob, eben das Lächeln eines skrupellosen Killers, der keine Gefühle kennt und der sich nimmt, was er will, ohne Rücksicht auf Verluste.War das hier der Mann, der noch vor zwei Stunden so zart, so mitfühlend und so liebevoll zu mir gewesen war? War das der Mann von dem ich dachte, er würde mich lieben?
Als ich daran dachte, wie er gewesen war, wie er mich berührt hatte und ich in diese Augen blickte, überschwemmte mich Erregung, ob ich wollte oder nicht. Er war anziehend, verführerisch, selbst hier in der roten Glut, die von den Wänden auf ihn herabstrahlte. Dafür, dass ich so empfand, hätte ich mich selbst treten können.
Ich schloß die Augen, um ihn nicht mehr sehen zu müssen. Ich wollte ihn nicht mehr so fühlen, tief in mir, immer und immer wieder, doch die Erinnerungen waren zu stark und zu frisch. Mein Inneres wollte sie nicht vergessen. Niemals. Egal, was er getan hatte und was er tun würde: mein Körper lechzte mit jeder Faser nach ihm.
"So voller gebrochenem Stolz... und doch am Auslaufen." Sun hörte sich amüsiert und äußerst zufrieden an, aber die Kälte verließ trotzdem nicht seine Stimme.
"Ice, komm doch näher..." Ich öffnete die Augen wieder als ich fühlte, wie sich blaue Erfrischung in die orange-glühende Hitze mischte, die durch mich loderte, allerdings, ohne mich zu reizen, zu streicheln oder zu befriedigen.
"Stop." Ice stand jetzt direkt neben uns. Ich hätte ihn berühren können, wenn ich meinen Arm ausstreckte, aber ich wusste, dass ich es nicht tun durfte, weil sonst alles nur noch schlimmer werden würde.
"Wir werden sie in die Künste der Lust und Leidenschaft einführen. Du gibst die Anweisungen. Ich genieße.", verkündete Sun sachlich. Als Antwort bekam er ein Knurren.
"Ice.", sagte Sun warnend. "Beherrsch dich."
Konnte sich das Blut gleichzeitig in meinen Wangen sammeln und sie verlassen? Es ging um etwas Sexuelles, schließlich war es Sun, der Sex in Person. Um was sollte es sonst gehen bei Lust und Leidenschaft? Mir war das alles schon jetzt peinlich. Ängstliche Spannung baute sich in mir auf, aber auch etwas anderes: ein Pochen zwischen meinen Beinen, ein Verlangen, das mir den Atem raubte, je länger ich hier unten kniete und nicht wusste, was Sun mit uns beiden vor hatte.
Zum Glück, vielleicht besser gesagt zu meinem Unglück, drückte sich Sun jetzt klar und deutlich aus, und ich wollte im Boden versinken, oder aber zwischen den beiden schönen Männern auf dem Bett liegen... sie küssen... sie berühren... sie fühlen... OH GOTT!
Jetzt war ich wirklich knallrot und ich schloß die Augen, schüttelte den Kopf, um solche Bilder zu verbannen.
"Ich will diese Lippen auf mir, Ice. Sag ihr, was sie zu tun hat. Jetzt." Suns Stimme hatte den vollen Kommandoton angenommen, den man wohl entwickelt, wenn man jahrelanger Herrscher über eine Rasse ist. Er duldete keinen Widerspruch, weder von mir, noch von Ice.
Mir wäre es egal gewesen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass Ice nur auf eine Chance wartete, um die Strafe auf sich zu nehmen. Ich wusste, dass diese tausendmal schlimmer ausfallen würde als das hier. Sie hatte mit Schmerzen zu tun und das konnte ich nicht zulassen.
Deswegen öffnete ich die Augen, schaute zu Ice, der jetzt fast neben Sun stand, und nickte. Er schluckte hart, seine Sehnen am Unterarm drohten die Haut zu sprengen, weil er die Hände so fest geballt hatte. Dann schloss er die Augen und sagte tonlos.
"Berühre ihn... mit den Fingern...
Weitere Kostenlose Bücher