Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Gefühl in ihm zurück. Nein, daran durfte er nicht denken, sonst würde er einen Rückzieher machen. Es wird klappen, sagte er sich.
*
Als Erstes fuhr er morgens mit Benno und einigen Polizisten zu der Wohnung von Sandra. Er legte den Beschluss vor und wenig später waren sie in den Räumlichkeiten. Es sah immer noch so verwahrlost aus, wie bei seinem letzten Besuch.
„So haust diese Nutte? Ist ja ekelhaft.“
„Das kannst du laut sagen. Ich mache einige Fotos und du kannst dich umsehen. Eigentlich eine tolle Wohnung und perfekt für euch geeignet.“
„Toll sieht sie sonst aus, besonders der Blick aus den Fenstern. Und meine Kleine kann auf der Terrasse spielen.“
„Ja, deswegen habe ich an euch gedacht. Außerdem habt ihr was für immer. Wenn die abbezahlt ist, müsst ihr später keine Miete zahlen.“
Daniel überprüfte alle Räume und fotografierte. Er musste sowieso auf die Männer warten, die das ausräumten. Im Schlafzimmer sah er in der Kommode nach. Dort hatte er damals allerlei wichtige Dinge gefunden. Auch heute lagen Fotos von nackten Männern, Schmuck zwischen der Wäsche. Einen Ring und wusste sofort, dass das der Ring war, den Volker seiner Mia gekauft hatte. Ein Schmetterling. Der andere Ring kam ihm bekannt vor und es dauerte einen Moment, bis ihm einfiel, wem der gehörte: Jana. In einem anderen Schubfach fand er Jana´s Dessous und im Schrank hing Jana´s Kleid. Von all dem knipste er Fotos.
„Benno, komm bitte her.“
Er zeigte dass seinem Kollegen, da er einen Zeugen wollte.
„Das sind Sachen von Jana und der Ring gehört ihrer Mutter. Ich nehme alles mit und gebe ihn später Frau Larsen. Die Fotos nehmen wir alle mit.“
„Die Nutte wollte damit die Kerle erpressen?“
„Denke ich. Dort, hinter der Blume hat sie die Kamera aufgebaut. Die ist durch und durch kriminell. Wie kann ...“
„Was soll das hier?“, hörte man Sandra schreien. „Was machen Sie in meiner Wohnung?“
„Steck die Bilder ein“, flüsterte er. „Jetzt geht der Zirkus richtig los.“
„Wieso ist die draußen?“
„Frag Keitler.“
„Der ist heute Morgen nicht da und Sanders nicht.“
Daniel verließ das Zimmer. „Guten Morgen, Frau Larsen. Ich lasse gerade meine Wohnung räumen. Ich habe einen richterlichen Beschluss. Verlassen Sie bitte die Räumlichkeiten und behindern nicht die Männer, sonst müsste ich Sie einsperren lassen.“
Sie stürmte auf ihn zu, wollte zuschlagen, aber er hielt sie fest.
„Raus, aber sofort. Die Sachen können Sie vom Speicher holen, falls Sie mal Geld haben. Es wird dort untergestellt.“
„Du Scheißkerl, dafür bringe ich dich und die Behrend um. Lass mich sofort los.“
„Aber zu gern. Es ist ekelhaft, so eine Person anzufassen.“
Sie griff zum Telefon. „Claus, der Briester ist in meine Wohnung eingebrochen, hat mich tätlich angegriffen. Lass den Kerl festnehmen. Dieser Typ dreht durch. Der Psychopath läuft Amok, wie ich es die immer gesagt habe. Hilf mir, Claus.“
Daniel entwendete ihr das Handy. „Herr Keitler, ich lasse nur meine Wohnung räumen, da Frau Larsen ja nicht freiwillig ausgezogen ist. Ich habe es schriftlich und einen richterlichen Beschluss“, grinste er Sandra an. „Sagen Sie dieser Person, dass Sie gehen soll, sonst schaffe ich diese Frau in den Knast, und zwar nicht in den, wo Sie die immer herausholen. Sie haben eine Kriminelle aus dem Gefängnis geholt, die einen Mordversuch, mehrfache Körperverletzung, neben hundert anderen Delikten begangen hat. Das hat ein Nachspiel. Ich habe gerade zehn Männer neben mir, die alle bestätigen, dass diese Person frei herum- läuft.“ Er reichte ihr das Handy zurück, die blickte erst ihn und Benno Hoffmann an, der gerade aus dem Kinderzimmer trat, sprach hastig in den Apparat.
Daniel wandte sich an die Männer. „Alles muss fort. Nur die Küchenmöbel gehören zum Inventar, im Bad die Waschmaschine und der Trockner. Hier ist der Bescheid und wo die Sachen eingelagert werden sollen.“ Er reichte einem der Männer die Papiere.
„Claus sagt, ich soll mir den Beschluss zeigen lassen.“
Er griff in seine Jackentasche und reichte ihr ein Papier. Sandra war von der Situation völlig überrascht, hatte nie damit gerechnet, dass man sie auf die Straße setzte, hatte deswegen alle Aufforderungen ignoriert.
„Sie dürfen auf der Straße hausen und die Kinder sind bei ihrer Großmutter bestens aufgehoben. Verschwinden Sie, und zwar schnell.“
Er wandte sich einem der Polizisten zu. „Schafft sie hinaus und
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