Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
was da sonst noch war. Der freut sich darauf, Sie, Sanders und einige mehr zu verklagen. Ich kann mir das leisten, da ich millionen zur Verfügung habe, im gegensatz zu Ihnen, dem Scheißkerl Sanders. Man sollte sich eben überlegen, mit welcher Prostituierte man ins Bett hüpft und ob man sich dermaßen von ihr erpressen lässt.“
„So, wie Sie?“, klang es zynisch von dem Mann. „Bitte, Herr Briester, denken Sie noch einmal darüber nach. Wo soll Sandra denn hin?“
„Ich denke, sie wurde eingeliefert? Sie lügen nur, deswegen hat Sie Herr Ottensen des Hauses verwiesen. Nehmen Sie diese Furie auf, als netter Patenonkel? Oder Sanders? Garnerd? Hempel? Greiner? Und wie die alle heißen, die schnell befördert wurden. Herr Keitler, Sie haben immer den Fehler gemacht, mich für dämlich gehalten. Sie dachten, holen wir den reichen Briester-Erben nach Hamburg, die Prostituierte zieht den ins Bett und kommt so zu Geld. Der Kerl ist so blöd und merkt nichts. Pech, hat nicht funktioniert. Selbst nicht durch die angeblichen Kinder. Jetzt steht die Dirne auf der Straße und alle mit einem Bein im Knast. Nur ich kann bei der Sache lachen.“
„Sie und reich? Sie leben von dem Geld Ihres Vater oder Halbbruders, die Angeber. Ihnen gehört nichts. Deswegen haben Sie eine 80-jährige Dame um eine halbe Million betrogen? Es wäre nie soweit gekommen, wenn Sie die Finger von Sandra gelassen hätten.“
„Ein Tüpfelchen Wahrheit ist daran. Ich bereue bestimmt, dass ich jemals eine Prostituierte in Anspruch genommen habe. Aber ein Volker Larsen, eine Mia Gallert würden heute noch leben, wären eventuell eine glückliche Familie, wenn Sie diese völlig bescheuerte Prostituierte nicht immer gedeckt hätten. Verdrehen Sie nicht die Tatsachen. Mit mir ziehen Sie solche Spielchen nicht mehr ab. Mich haben Sie all die Jahre nur belogen.“
„Ich werde Sie dafür verklagen und ich bin alt genug für die Rente. Ich werde nicht zulassen, dass Sie sich widerrechtlich eine Million unter den Nagel reißen, Sie bornierter Kerl. Das Sie sich nicht schämen. Abschaum der Menschheit und Sie spielen sich auf? Was haben Sie mit dem Mord an Doktor Frieser, Frau Vhing zu tun? Da wurde auch reichlich abkassiert! Was haben Sie mit dem Tod von diesem Antiquitätenhändler zu tun? Auch da die gleiche Masche. Die Behrend und Sie sorgen so dafür, dass Sie Angeber ein Luxusleben führen können. Musste Volker deswegen sterben, weil Sie abkassieren wollten?“
Er nickte noch einmal kurz, war Daniel allein. Merde! Was sollte er nur machen? Er wollte seinen Job nicht verlieren, obwohl er immer etwas anderes behauptete. Er liebte seine Arbeit und hatte dafür jahrelang auf jegliches Privatleben verzichtet. Aber vielleicht gab Sandra Ruhe oder man hielt sie für eine Weile in der Klinik fest. Eventuell sogar für sehr lange Zeit.
Helmut Sanders betrat eine Stunde später sein Büro, setzte sich. Daniel öffnete die Schublade, griff wahllos nach einer Kladde, legte die vor sich hin.
„Herr Briester, obwohl es vielleicht so aussieht, als wenn Frau Larsen etwas mit der Sache zu tun hätte, die mit Doktor Behrend passiert ist. Es ist nicht erwiesen, dass es kein Unfall war. Es besteht ergo kein Grund, dass Sie sich dermaßen aufführen. Sind Sie daher vorsichtig mit Ihren Äußerungen. Haben wir uns verstanden?“
Daniel lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte den Mann kalt an. „Herr Doktor Sanders, drohen Sie mir nicht! Sie werden mich nicht noch einmal zu einem weiteren Missbrauch überreden. Haben Sie Angst um Ihren Hintern? Mir ist mein Job egal. Ich habe gesagt, was ich erwarte, wenn nicht, sitzen Sie morgen im Knast.“
„Was erlauben Sie sich, in diesem Ton mit mir zu reden? Sie vergessen scheinbar, wen Sie vor sich haben. Sie springen mit Frau Larsen in das Bett und danach verstoßen Sie die Frau, stehen nicht einmal zu Ihren Kindern, tragen für die keinerlei Verantwortung, zahlen keinen Unterhalt. Ohne Sie und Ihr Verhalten hätte es diese Unfälle nicht gegeben.“
„Kommen Sie mir nicht so. Ich habe viermal die Dienste dieser Prosti- tuierten in Anspruch genommen, nicht mehr. Das haben tausend andere Kerle auch getan. Sie hatten mit dieser Person Sex. Vergessen? Nein, das können Sie nicht vergessen, weil Sie damit periodisch erpresst werden. Erstens steht nicht fest, dass es meine Kinder sind. Vielleicht sind Sie ja der Vater? Das würde noch passen. Dementsprechend musste ein anderer gefunden werden, damit
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