Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
wie mit Unkraut. Es ist schneller da, als man es wegmachen kann.“
Kaum saß er an seinem Schreibtisch, als Claus Keitler hereinplatzte.
„Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass Frau Larsen in einer psychiatrischen Anstalt eingeliefert wurde. Herr Briester, lassen wir es also dabei bewenden. Das mit der Wohnung hätten Sie nicht machen dürfen. Sie steht vor dem Bankrott. Warum haben Sie nicht vorher mit mir gesprochen? Jetzt muss sie bei der Mutter wohnen.“
Daniel verschränkte die Arme vor der Brust.
„Einen Mordversuch? Nein, Herr Keitler. Die Wohnung gehört seit gestern Herrn Hoffmann. Ich habe sie nur Vorfinanziert. Diese Frau konnte die Bankschulden nicht mehr begleichen und ich habe eben zugegriffen. War günstig zu bekommen, zumal ich sofort zahlen konnte. Die Larsen ist ihren Beruf los, kann sie also nie auslösen. Seit sie die Mutter und den Bruder nicht mehr bestehlen kann, konnte sie nicht mehr zahlen. Die Bank war froh, einen Käufer für den Saustall gefunden zu haben. Wollen Sie Fotos von dem Dreckstall sehen? Da hausen Schweine sauberer. Diese faule, alkoholkranke Prostituierte hat nicht einmal geputzt. Der Dreck zentimeterhoch, überall Schimmel, vergammelte Lebensmittel und Schnapsflaschen. Die Larsen wird gerade von uns für die Renovierungskosten verklagt. Dazu neue Schlösser, Kammerjäger, Reinigungskosten. Die sieht keinen Cent von dem Geld, was die für die Wohnung abbezahlt hat. Über eine halbe Million futsch. Bei der Mutter darf sie nicht wohnen, da ich dafür einen Gerichtsbeschluss erwirkt habe. Sie darf sich Frau Ingrid Larsen nicht mehr nähern. Und ich habe einen sehr guten Aufpasser gefunden, der es überwacht. Nur, zur Sicherheit, falls man Frau Ingrid Larsen deswegen belatschert oder unter Druck setzen will. Ich habe der Frau den gestohlenen Schmuck gegeben. Schmuck, den Ihr Freund, Heinz Larsen seiner Frau geschenkt hat. Soviel ich weiß, hat Volker damals verfügt, dass man das Geld überwacht und dass der Ring nie an die Schwester gegeben werden darf. Seltsam nur, dass ich den dort gefunden habe? Komisch nur, dass man Frau Ingrid Larsen das Geld gestohlen hat? Aber sicher, Sie wissen ja nichts davon. Volker wollte nie, dass Sie das Geld verwalten und das wussten Sie. Sie haben es der Mutter gestohlen und der Larsen gegeben. Was sind Sie nur für ein widerlicher Kerl.“
„Sie haben was getan? Zügeln Sie Ihre Ausdrucksweise und stellen Sie keine falschen Behauptungen auf. Was sind Sie für ein abscheulicher Mensch, Herr Briester. Weil Ihr Vater das Geld verdient, spielen Sie sich als Unternehmersohn auf, kaufen sich Freunde, Kollegen, Armselig! Deswegen mussten Sie sich Frauen kaufen, siehe Frau Behrend. Wie haben sie das mit der Wohnung gedreht? Zwei Leute wollten die knapp 15 000,- Euro ausgleichen. So kommen Sie zu Geld?“
„Ich habe es wenigstens. Ja, diese dreckige Hure will ich in der Gosse sehen, soll sie sich unter einer Brücke zu Tode saufen. Sie haben Frau Larsen unter Druck gesetzt, ihr etwas von Mutterliebe vorgefaselt. Wäre ihr angeblicher Freund, Heinz Larsen damit einverstanden gewesen? Und ja, ich habe es gestern schriftlich bekommen. Wir haben ein Eilverfahren angestrebt und es wurde bewilligt. Fragen Sie den Rechtsbeistand von Frau Larsen, Doktor Helmut Klinger. In das Haus Ihrer Mutter darf sie nicht mehr. Vor zwei Tagen habe ich schriftlich bekommen, dass diese Irre nie mehr praktizieren darf. Endlich schützt man Kinder vor der angeblichen Psychologin. Die Männer vom Jugendamt bekommen ein Verfahren, sind bereits entlassen worden. Die Aussagen liegen dem Richter vor. Ich habe mit Herrn Ottensen, einigen Nachbarn gesprochen und der hat mir noch eine Menge erzählt. Noch Fragen?“
Claus Keitler war kalkweiß, starrte ihn nur an.
„Warum machen Sie dass alles?“
„Diese Furie habe sie vorgewarnt. Sie hat sich wieder und wieder meiner zukünftige Frau, Freunden und Bekannten genähert, diese beleidigt, beschimpft und bedroht. Der angebliche Unfall kommt dazu. So etwas zieht man mit mir nicht ab. Gibt die Larsen nicht Ruhe, wandert sie ab. Ich habe Kontakt zu einigen ehemaligen Opfern von der Person aufge- nommen und da holt sie keiner mehr heraus. Die Mühlen haben angefangen zu malen und bisher gründlich. Wollen Sie mich erpressen, so wie Ingrid Larsen? Na und? Verliere ich meinen Job, falls überhaupt. Kein Problem! Fange ich in der Firma meines Großvaters an. Da verdiene ich sogar wesentlich mehr. Der Rechtsanwalt trägt gerade alles zusammen,
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