Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
es Spaß, die Frau langsam umzubringen. Ihr habt sie sogar zigmal erpresst, zehntausend, dreißigtausend, fünfzigtausend, hunderttausend.“
„Hör auf! Was soll der Mist?“
„Nein, das ist meine Wohnung und du verbietest mir bestimmt nicht den Mund. Jana hat uns erzählt, wie ihr sie kontinuierlich geschlagen und misshandelt, wie ihr Geld von ihr gefordert habt und so weiter. Barbarisch und krank.“
„Sag mal, spinnst du? Als wenn ich jemals eine Frau schlagen oder erpressen würde. Ich habe zwei Millionen auf einem Sonderkonto, jeden Monat Mieteinnahmen in Höhe von zwanzigtausend. Da benötige ich Geld? Albern! Was sollen diese Lügen. So nicht, obwohl ich Fehler gemacht habe. Sven, denk logisch.“
„Jana hat es uns so erzählt, wie du sie geschlagen und getreten hast. Wollt ihr das etwa bei uns abziehen? Pech, nicht mit mir, da musst du mich vorher umbringen. Carola und einige andere dazu, aber das macht ja Spaß. Wie stellst du es hin? Selbstmord? Was ist bloß aus dir geworden? Ich schäme mich, dass wir einmal befreundet waren. Verschwinde und Daniel, wagt euch nie in die Nähe meiner Familie, sonst schicke ich dich und deine Frau in den Knast, obwohl Jana das nicht will. Ich packe aus und habe genug Zeugen, daneben Krankenberichte. Meine Anzeige wird bearbeitet.“
„Darf ich etwas sagen? Zunächst zu den Lügen die Jana in die Welt setzt.“ Daniel lehnte sich vor und reichte Sven die Flasche Wein. „Machst du die auf, bitte?“
Der erhob sich und wenig später tranken sie schweigend. Daniel berichtete, was passiert war, erzählte schonungslos alles, wie tief er darin verstrickt war.
„Da steckst du ja tief in der Scheiße.“
„So kann man das nennen, aber andere noch mehr. Sollte die Larsen herauskommen, gehe ich zum obersten Richter, das habe ich Keitler und Sanders gesagt, als sie diese Irre laufen ließen. Ich werde es überleben, obwohl es mich meinen Job kostet. Irgendwo werde ich einen Neuen finden. Ich möchte, dass die Larsen wegbleibt und ich möchte, Jana.“
Sven erhob sich. „Geh besser, ich werde mit Carola reden. Falsch ist es trotzdem.“
„Sven, gib mir Jana´s Adresse. Bitte.“
„Ich werde darüber nachdenken. Ich ruf dich morgen an.“ Er klopfte ihm auf die Schulter und brachte Daniel zu Tür.
*
Am späten Vormittag rief Sven an und er bekam die Adresse.
„Danke, das werde ich dir nie vergessen.“
Er fühlte sich besser und widmete sich den Unterlagen.
Am frühen Freitagmittag trat er zu seiner Sekretärin. „Heidrun, ich fahre und drück mir die Daumen und keine Anrufe am Wochenende.“
Er gab ihr einen Kuss, trat zu Klaus Resser, gab noch einige Anweisungen und war wenig später auf dem Weg nach Bremen.
Vor dem Haus parkte ihr Wagen und er atmete mehrmals tief durch, ehe er klingelte. Jana öffnete und zuckte heftig zurück, als sie ihn erblickte. Sie wurde blass, die Augen waren angstvoll weit aufgerissen. Daniel trat hinein, nützte ihre Verblüffung und nahm sie in den Arm, hielt sie nur fest, bis sie sich heftig, fast panikartig löste. „Daniel, verlass meine Wohnung. Es ist vorbei.“
„Jana, lass uns reden, bitte.“
„Nein, ich will nicht mehr. Das dumme Betthäschen hat keine Lust mehr, die Beine für dich breit zu machen. Verschwinde aus meinem Leben.“ Sie öffnete die Tür, wartete, ohne in anzusehen. „Und Daniel, hier sind die Beamten nicht korrupt. Sag das deiner Frau. Werde ich noch einmal belästigt oder bedroht, werde ich Anzeige erstatten. Sollte ich bei einem fingierten Unfall sterben oder falls ihr mir einen Selbstmord unter- schieben wollt, habe ich Vorsorge getragen. Ihr beide habt mir mein Vermögen geklaut, mich geschlagen, schikaniert, aber damit ist nun Schluss. Leb wohl.“
„Jana, ich ...“
„Raus oder ich schreie das Haus zusammen.“
Er ging völlig erschüttert. Auf der Rückfahrt sagte er sich, es ist Schluss, zu Ende, endgültig Vergangenheit. Er hatte sie unwiederbringlich verloren.
Am Sonntag startete er einen neuen Versuch. Wenigstens wollte er ihr, alles genauer erklären, obwohl es wahrscheinlich vergebens war.
So setzte er sich an den Laptop und begann zu tippen. Er hoffte, dass sie noch ihre alte Adresse dort hatte.
Jana, obwohl du mich verachtest, lies es, bitte.
Ich liebe dich und dass von Beginn an. Es war bei mir fast wie Liebe auf den ersten Blick, obwohl ich es immer verdrängt habe. Ich wollte mich, nach meiner Scheidung, nie wieder zu innig auf jemand einlassen, mich nie wieder gefühlsmäßig an eine Frau
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