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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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dich, mein kleiner blonder Engel.“
Ja, er wollte sie, wollte Jana vergessen, wollte nicht mehr den Schmerz spüren, den ihr Verschwinden hinterlassen hatte. Aber es funktionierte nicht, selbst jetzt nicht, während er die andere liebkoste, war er gedanklich weg, weit weg, aber diesmal befreite sich Sandra aus seinen Armen und befriedigte ihn auf ihre Weise.

Danach lag er neben der schlafenden Frau und fragte sich, was er hier machte. Was war es, dass er stets mit ihr Sex wollte? Mochte er diese Frau mehr? War etwas, dass ihn zu ihr hinzog? Nein, da war nichts. Heute hatte sie ihn sogar angeekelt, mit ihrer Ausdrucksweise, und als nichts mehr klappte, hatte sie noch gelästert, hatte ihn beschuldigt, dass er eine andere hätte. Ja, ich hätte gern eine andere: Jana. Er blickte zu Sandra, die kaum von der Decke bedeckt auf dem Rücken lag, der Mund war leicht geöffnet. Sie schnarchte leise. Wie dick sie ist? Die Brüste lagen schlaff an den Seiten. Sie hatte keine Taille, überall nur Fett. Selbst an ihrem Oberarme lagen die schwammigen Fellpolster ausgebreitet. Das Gesicht wirkte aufgedunsen. Durch das verschmierte Make-up wirkten die Falten um Augen und Mund noch tiefer und zahlreicher. Plötzlich ekelte er sich, dass er diese Frau angefasst hatte.
Leise stand er auf, zog sich an und fuhr nach Hause, wo er eine halbe Stunde duschte, als wenn er alles wegspülen könnte. So reagierte er stets, wenn er sie befriedigt verließ. Er wollte es wegwaschen, fühlte sich schmutzig. Er wollte damit sein schlechtes Gewissen fortspülen.
„Möglicherweise bin ich reif für die Klapsmühle“, sagte er laut, während seine Gedanken zu Jana wanderten. Seine Jana, seine kleine, bezaubernde, entzückende Jana. Diese anmutige Frau, dieses feminine Wesen, diese sinnliche, fühlbare Geliebte, diese wunderschöne, charmante Latina. Nein, sie würde nie mehr seine Jana, seine Latina sein. Wenn sie das hörte, war es zu Ende. Diese Seitensprünge würde sie nicht noch, wie vieles andere, hinnehmen. „Haben wir uns nicht einmal Ehrlichkeit versprochen? Hat Frau Larsen keine Zeit?“, hörte er ihre Stimme. Ja, sie hatte es gewusst, aber anstatt dass er mit ihr redete, wenigstens noch etwas Charakter zeigte und versuchte die Wogen zu glätten, belog und betrog er sie weiter. Ja, es war beendet. Er hatte es verspielt und ...?
Er kochte Kaffee, blickte zum Fenster hinaus und sah Jana vor sich. Episoden zogen an ihm vorüber.
Er sah sie über den Strand laufen, wie sie sich in die kalte Nordsee gestürzt hatte. „Los, komm herein. Es ist herrlich und kein bisschen kalt“, hatte sie ihm lachend zugerufen.
„Du bist verrückt. Sie hat höchstens fünfzehn Grad.“
„Ach komm! Sei kein Spielverderber.“
Er war zögernd hineingegangen, hatte die Zähne zusammengebissen und war zu ihr geschwommen.
„Da erfriert ja alles“, hatte er sie damals angelacht.
„Alles?“, hatte sie ihn spitzbübisch grinsend gefragt. „Es ist herrlich. Komm, schwimmen wir ein Stück hinaus, da wird dir warm.“
Sie waren geschwommen und die Kälte ließ nach. Später waren sie Hand in Hand die Dünen hochgelaufen, hatten sich in den warmen, weichen, weißen Sand fallen gelassen. Die Sonne hatte die Körper sofort aufgewärmt. Er hatte sie in die Arme genommen, sie ausgezogen und sie hatten sich geliebt. Irgendwo hatten sie Kinderlachen, Stimmen gehört, aber es war ihnen nur wie eine Geräuschkulisse vorgekommen. Es gab nur sie beide, dass Rauschen des Meeres, die warmen Sonnen- strahlen und ihre Körper, die zueinander strebten.
Als sie das erste Mal bei ihren Eltern waren und dort in getrennten Zimmern schlafen mussten. Er war nachts zu ihr geschlichen und beide fanden es aufregend, als wenn sie etwas Verbotenes machten. Später auf der Heimfahrt konnten sie nicht mehr warten und waren in einen Waldweg gefahren und dort übereinander hergefallen.
Als sie nach Sylt gefahren waren, hatten sie sich im Auto geliebt, während der Zug über den Hindenburgdamm rollte.
Er sah sie vor sich, wie apart sie sich immer anzog, wie sie kochte, wie sie abends mit Freunden gelacht hatten und wie sie ihn, nur mittels ihrer Anwesenheit, all das Scheußliche des Alltags vergessen ließ. Er legte sich auf das Bett, sah ihren schönen, grazilen Körper vor sich, wie perfekt er geformt war, fühlte fast die seidenweiche, feste Haut. Er hörte ihren warmen Tonfall, dass fröhliche, warme Lachen und schlief von ihr träumend ein. Sein Gesicht umspielte ein Lächeln.
    *
    Nach dem

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