Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
an.
„Mitunter glaube ich, du bist ein Traum“, flüsterte er überwältigt von ihrer Schönheit, aber auch von seinen Gefühlen für diese kleine Latina.
„Weshalb das denn?“ Sie öffnete die Augen, schaute ihn an.
„Du bist so wunderschön. Du bist perfekt. An deinem Körper gibt es nicht eine Stelle die nicht makellos geformt ist. Ich glaube manchmal, du weißt nicht, wie fehlerfrei, wie feminin, sinnlich auf eine unschuldige Art du bist. So weiblich, zierlich, verkörperst du eine erotische Präsenz, eine überirdische Schönheit, der Gipfel körperlicher Perfektion, aber nicht nur dein Aussehen, deine Art, dein Wesen, dein Intellekt, so vollkommen.“
„Hör auf, du übertreibst schamlos. Du bist ein Charmeur.“
„Tue ich nicht. Fallen dir nie die Blicke der Männer auf, wie sie dich ansehen? Jeder möchte sofort mit mir tauschen, damit er dich bekommt. Manche würden mich zum Teufel jagen, wenn sie es könnten. Ich denke, du könntest jeden Mann haben, den du willst. Wirklich jeden!“
„Du spinnst. Den Mann, den ich will, der will mich nicht. Ergo ist es falsch, dass du sagst“, brachte sie heraus. „Ich werde mich anziehen.“
Er hielt sie fest, sah sie an. „Du bleibst. Wir haben immer noch Zeit. Jana, ich möchte mit dir zusammen sein, mehr als du ahnst und dass bestimmt nicht nur dafür, falls du mir das sagen willst. Du gibst mir so viel, ohne dass du es merkst. Wenn ich noch etwas mehr Zeit für dich hätte, wäre ich der glücklichste Mann auf der Welt.“
„Carola, ich habe alle Fotos. Sag mir, was das zu bedeuten hat und was sie mit diesem Pentagramm zu tun haben?“
Diese ergriff die Fotos, schaute jedes einzeln an. „Gib mir bitte mal die Reihenfolge. Aber wie ich ja neulich zu Jana sagte, vermute ich, dass es vorbei ist.“
Daniel schaute kurz zu Jana, hatte dabei die Augenbrauen leicht hoch gezogen, sortierte die Karten nach den Monaten und reichte sie ihr zurück.
„Ihr scheint euch ja oft über diesen Mörder zu unterhalten?“
„Jana, ruft mich öfter deswegen an und fragt mich, was ich davon halte. Sie nimmt eben Anteil an deiner Arbeit.“ Sie warf einen letzten Blick auf die Fotos, legte sie auf den Tisch. „Es sind sehr schöne Tarotkarten, sehr aussagekräftige. Fangen wir aber an. Das aufrechte Pentagramm ist seit Jahrhunderten ein Schutzsymbol und heute benutzen Hexen dieses Zeichen, um sich vor negativen Energien zu schützen, oder sehen darin das Symbol des Gehörnten Gottes. Jede Spitze ist einem Element zugeordnet, wie du weißt und nun komme ich zu den Karten. Diese haben die Elemente des Pentagramms in sich.
Die erste Karte war die Hohepriesterin und die zieht sich durch alle Karten. In der okkulten Tradition bedeutet die Zweiweibliche, symboli- siert die Vagina. Die Eins hingegen steht für phallisch, ergo männlich. Sie versinnbildlicht das Weiche, Unbewusste, Formlose mit allen Möglichkeiten für die Zukunft, aber ein Teil von Allem zu sein, sie steht für tiefe Gefühle.“
„So soll es ja sein. Ich liebe das Weiche“, grinste er Carola und Sven an, während er seinen Arm um Jana legte und merkwürdigerweise mag ich meine Gefühle für sie, dachte er. Ja, sie gefallen mir wirklich, sehr sogar.
„Du bist ein absolut trauriger Fall. Die Hohepriesterin steht für Aufnahmebereitschaft, Ruhe, Verständnis, Gleichgewicht, Gelassenheit, Friede, Freude. Was ungefähr bedeutet: Man soll in sich gehen, Frieden mit sich selbst schließen.“
„Kommen wir zum Aeon, dem Gericht. Wie ich sagte, beträgt die Quersumme zwei, dass auf die erste Karte deutet. Sie weist auf den Tod, auf etwas Altes, Abgenutztes. Es ist die Zerstörung, aber die Erneuerung. Wenn jemand stirbt, so könnte diese Mörderin denken, wird die Person wiedergeboren, rein und besser. Dazu muss eben erst die schmerzvolle Phase sein, folglich das Töten eines Menschen.
Als Nächstes: Die Gerechtigkeit und die Quersumme zwei. Die Karte symbolisiert in gewisser Weise zum Teil den Gegensatz zur Hohe- priesterin. Sie steht für Intuition, für Gefühle, während die Gerechtigkeit mehr zum Denken und Analysieren anregt. Ereignisse treten nicht ein, wenn sie sollen, sondern weil sie oftmals nur die Konsequenz unseres Handelns, Verhaltens sind und wir darauf reagieren. Was nicht zwangsläufig bedeutet, dass wir richtig reagieren. Den Weg zu richtig oder falsch muss man allein finden. Wir sollen uns mit Problemen auseinandersetzen, entgegentreten, aktiv werden, unser Leben überprüfen, um eine Änderung
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