Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Wer weiß, eventuell sind sie Jahre verheiratet, zusammen und wird’s langweilig. Was ich immer sage, man soll die Wei…“, Daniel unterbrach sich, weil er fühlte, wie Jana zusammengezuckt war. „… Frauen nach kurzer Zeit austauschen. Es gibt ja genug davon und wenn du diese siehst, tauschst du gern. Schau dir mal viele Ehefrauen an, wie sie sich nach ein paar Jahren gehen lassen.“
„Da hat Daniel recht“, lenkte Sven ein.
Jana stand hastig auf und lief hinaus. Im Zimmer herrschte für eine Weile Schweigen.
„Du bist doof, weißt du das? Gut, dass ich dir den Laufpass gegeben habe und mir so was erspart geblieben ist“, meckerte Carola.
„Was ist daran verkehrt? Ich habe es erlebt. Nach ein paar Jahren schiebst du einmal wöchentlich deine Nummer, aber daran ist nicht mehr viel Aufregendes. Jetzt hol ich mir eine andere und ruck zuck ist es etwas Neues. Sie sind beliebig austauschbar und es gibt genug davon. Sie machen es einen leicht. Du schaust sie kurz an, gehst mal mit ihr essen, ein Glas Wein trinken, säuselst ihr vor, wie toll sie aussieht undhüpfen sie mit ins Bett“, kam es aus ihm heraus, ohne dass er darüber nach- dachte. „Man nimmt sie eben mit. Ist sie gut, behält man sie eine Weile und wenn nicht, gibt es sogar Stress, weg, kommt eben die Nächste. Mal braun, mal rot, mal schwarz, mal groß, mal klein und immer ein netter neuer Anblick. Nichts mehr mit Langeweile. Außerdem haben Jana und ich eine Vereinbarung, die besagt, wir sind nur, ich wiederhole, nur wegen dem Sex zusammen, haben keine Beziehung oder dergleichen. Sie sucht nebenbei einen richtigen Mann für ihre heile Welt Familie, hat sie selber zu mir gesagt. Nur, noch hat sie ihn anscheinend nicht gefunden, deswegen kommt sie zu mir.“
Es war die Art, wie er sich permanent gab, auch zum Schutz vor mehr.
Er griff nach seinem Glas, blickte hoch und sah Jana blass an der Wand gelehnt stehen, wo sie in die Schuhe schlüpfte. Sie drehte sich um und Sekunden später schlug die Tür zu.
„Du bist ein Idiot, Daniel. Was tust du dieser Frau an? Reduzierst du Jana nur auf dein Bett? Sie ist keine Prostituierte, die man eventuell so behandelt. Hoffentlich schießt sie dich in den Wind. Dabei bekommst du so eine Frau nicht so schnell wieder. Ist dir immer noch nicht aufge- fallen, dass sie etwas Besonderes ist? Da kamen deine anderen Eroberungen nie mit, weder vom Aussehen, vom Intellekt, noch sonst in irgendeiner Weise. Du bist manchmal ekelhaft.“ Carola sah ihn fast traurig an, neben der Empörung, die sich aus den Worten heraushören ließ.
„Ich habe es damals gewusst und dir gesagt, dass du sie zufrieden lassen sollst. Das hat sie nicht verdient“, mischte sich Sven ein und er sah ihm an, dass er wütend und aufgebracht war.
„Es gibt Schlimmeres und noch einmal, Jana ist mit dieser Art Zusammensein einverstanden. Ich habe ihr nie mehr versprochen, noch von ihr gewollt.“, gab er burschikos von sich, obwohl er wusste, dass er eben einen großen Fehler gemacht hatte, einen immensen.
„Carola, machen wir weiter, damit ich das hinter mich bringe“, lenkte er ab.
Er bemühte sich, nicht an Jana zu denken. Aber es funktionierte nicht. Am liebsten wäre er aufgestanden und ihr nachgerannt.
„Das letzte Paar, dass Schicksalsrad und der Magier. Der Magier steht für Handlung, Zielstrebigkeit, als Polarisierung zur Hohepriesterin, die ja eher für Ruhe steht, für das Gleichgewicht, die Gelassenheit. Die Eins zeigt alles Maskuline, männliche, den Phallus, die Willensstärke. Kommen wir zur Letzten. Eine sehr aussagekräftige Karte und passt hervorragend zu dir. Sie beendet einen Lebensabschnitt, denn das Rad ist das Sinnbild des Schicksals. Das Schicksalsrad im Allgemeinen symbolisiert die Auseinandersetzung mit dem Leben. Es deutet an, dass man mit einem stetigen auf und ab im Leben rechnen muss. Ein Rad dreht sich eben, so wie der Kreislauf des Lebens. Es kann darauf hinweisen, dass sich das Leben durch Eingreifen eines Dritten ändert. In dem speziellen Fall, beispielsweise durch das Einschreiten der Polizei. Ich würde fast sagen, die Frau weiß, dass man ihr auf die Spur kommt. Sie rechnet damit, dass sich ihr Leben ändert, dass sie gefasst wird. Nehmen wir das Pentagramm dazu, so will sie sich damit vor den Frauen schützen oder aber die Frauen nach der Wiedergeburt davor, dass sie den gleichen Fehler, also Prostitution, noch einmal begehen.“
Daniel sah sie an, während er grübelte.
„Hei, Daniel, schläfst
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