Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Sie hat Anzeigen aufgegeben, die Männer wie am Fließband abgefertigt. Deswegen hat man ihr die Wohnung gekündigt. Solche Frauen wollte man dort nicht haben. Sie hat versucht Frau Grander zu erpressen. Diese Person, wie Sie die getötete Dame bezeichnen, war seine Ex-Frau, die er jahrelang betrogen hat. Reden Sie gefälligst nicht so respektlos von einer Toten. Was sind Sie nur für widerwärtige Menschen? Er betrügt seine Frau jahrelang, verlässt seine kranke Frau, räumt das gemeinsame Sparbuch leer, widerrechtlich, stiehlt Geld, dass sie erarbeitet hat und gezahlt hat er über sieben Jahre nichts. Diese Person, wie Sie Frau Grander titulieren, ist seine Tochter, der er Geld gestohlen hat. Um die Tochter hat er sich nie gekümmert. Es war ihm egal, ob sie etwas zu essen bekam oder ein Dach über den Kopf hatte. Er hat sie geholt, weil er sie bestehlen wollte. Kapieren Sie noch etwas?“, blaffte er die Frau an. „Sie besitzen die Frechheit, Jahre später diese Dame anzupumpen, wollen sie erpressen? Sie wollen Geld, dass diese Frau verdient? Infam! Aber die beiden Männer werden die nächsten fünfzehn Jahre leider vom Steuerzahler leben. Übrigens, Sabine Grander kann Ihnen das Haus wegnehmen. Oder haben Sie 130 000,- Mark plus Zinsen für zweiundzwanzig Jahre? Suchen Sie sich also eine Wohnung und Arbeit.“
„Lassen Sie meine Mutter in Ruhe. Mama, verklage diese hinterhältige Hexe. Die wird sich wundern.“
„Die lacht Sie nur aus. Damit kommen Sie nie durch. Wie stupide sind Sie? Wieso sollte Frau Grander für eine fremde Frau zahlen? Für einen Erzeuger, der sie bestohlen hat, der ihre Mutter umgebracht hat? Da lacht Sie jeder Richter aus. Ein Rechtsanwalt kostet Geld, das keiner von Ihnen hat. Nun muss Ihre Mutter eventuell noch für Ihre Schulden aufkommen. Das Haus ist so oder so weg. Sie sind nur ein geldgieriger Versager, trotz Studium.“
Er gab den Polizisten ein Zeichen und die zerrten die Männer mit hinaus, die nun erstaunlich still waren.
„Komm, Christa, gehen wir etwas trinken. Zweitweise muss man den Dreck hinunterspülen und jetzt ist so ein Moment.“
„Ich könnte so etwas nicht jeden Tag machen. Diesem Karsten hätte ich am liebsten eine geklebt. Der ist blöd und arrogant.“
„Dazu verschuldet bis zum Stehkragen. Der hat vor zwei Wochen einen Offenbarungseid geleistet. Dabei verdient er gut, aber er lebt auf zu großem Fuß. Die armen Gläubiger sehen nichts von ihrem Geld.
Nachmittags rief er Sabine Grander an und teilte ihr die Verhaftung der beiden Männer mit. Er hörte richtig, dass sie sich darüber freute. Abschließend gab ihr den Rat, ihnen das Haus wegzunehmen. Sie sollte das mit dem Rechtsanwalt besprechen. Er wollte diese Familie unten sehen. Diese Taten waren zu abscheulich.
Jana öffnete und wenig später traten Carola und Sven in das Zimmer. Man umarmte sich, gab Küsschen.
„Daniel kommt gleich. Setzt euch.“
Jana hatte nach der Arbeit schnell eingekauft, gekocht, da Daniel später gekommen war. Der trat ins Zimmer und bewunderte, wie toll sie den Tisch geschmückt und gedeckt hatte. Er begrüßte die Freunde, schnappte ein Stück Käse.
„Das ist nicht zum Naschen für vorher gedacht“, grinste ihn Jana an. „Als Vorspeise gibt es überbackene Champignons mit Ciabatta.“
„Ich frage mich, wie die Frau dass schafft? Sie arbeitet bis fünf, geht einkaufen, kochen, Tisch super hergerichtet und dabei sieht sie aus, als wenn sie gerade frisch und ausgeruht aus dem Bett käme.“ Er zog sie leicht in den Arm, gab ihr einen Kuss.
„Wieso kommt sie aus deinem Bett ausgeruht?“ Carola grinste die beiden an, worauf ihr Sven einen leichten Schubs gab. „Vermutlich ist er immer zuuu müde.“
„Das werde ich euch gerade erzählen“, lachte Daniel zurück.
Nach dem Essen saßen sie draußen, da der Abend klar und mild war. Auf dem Tisch flackerten hin und wieder die Flammen der drei Kerzen, zwei kleine Lampen weiter vorn zogen magisch allerlei fliegendes Getier an. Wein, Käse, Salzgebäck, Weintrauben standen auf dem Tisch.
„Was macht dein Pentagrammmörder?“
„Nichts. Ich vermute, er mordet bald wieder.“
„Keine Spur?“
Daniel schüttelte den Kopf. „Absolut nichts!“
„Sieht man dich daher kaum noch?“
„Wir sind rund um die Uhr dabei, aber jede kleinste Spur mündet im Nichts. Hexerei, eben“, versuchte er zu scherzen, obwohl ihn diese Fälle langsam zermürbten. Er griff nach zwei Weintrauben, schob davon eine Jana in den Mund, berührte
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